Raum der Küsse ✔️

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Tysan

Dieses Mal alleine schleppe ich mich zurück zum Zimmer. Die Untersuchung hat zum Glück kein Besorgnis erregendes Ergebnis mit sich gebracht, weswegen ich ziemlich erleichtert bin. Trotzdem muss ich mich schwer davon abhalten zum Zimmer dieses Idioten zu gehen wegen dem meine Rippen schmerzen und ihn auszulachen. Ich glaube James hat erwähnt das sein Name Joel ist, wobei schwanzamputierter Drecksack viel besser passt.

Gerade möchte ich ins Zimmer gehen, als mich eine leise Frage geschockt inne halten lässt.
„Kannst du mich küssen?" , fragt...Clark. Eine kurze Stille legt sich über den Raum. „Bitte.."
, haucht Clark wieder. Und ich weiß ziemlich gut wer noch in diesem Raum ist. James, mein großer Bruder.

Da ich plötzlich gar nichts mehr höre, schiebe ich die Tür ein Spalt auf. Im nächsten Moment wünsche ich mir, aber schon es nicht getan zu haben. James sitzt auf Clark's Bettkante, beugt sich leicht zu dem Braunhaarigen hin und küsst ihn. Clark erwidert den Druck von James' Lippen und umklammert seine Wangen.

Dieser Anblick ist überraschend. Überraschend schmerzhaft. Was ist mit Syd? Wieso sucht sich Clark ausgerechnet James aus? Ist er vielleicht in ihn verliebt? So viele Fragen schießen mir durch den Kopf bis Clark's Stimme in meinen Ohren erklingt.  „Danke James! Ich habe das Gefühl, dass ich das brauchte, um vollständig mit Andy und auch dir abzuschließen."
„Nennen wir es ein Kuss für die Vergangenheit Clark!" , erwidert mein Bruder. Er steht auf und kreist leicht seine Schultern.

„Ich muss mit jemandem reden, könntest du Ty sagen, dass ich gleich zurück bin."
Clark blickt hoch zu James und sagt mit fester Stimme. „Ich werde ihm das hier erzählen, James." Überrascht hält James inne. „Er verdient die Wahrheit, auch die über Andy's früheren Gefühle, denn wie du gesagt hast. Es ist Vergangenheit. So vieles hat sich geändert und das weiß Tysan auch."

„Tu, was du tuen muss, Clark." , ermutigt er ihn. „Nur verletze ihn nicht, aber ich bin mir sicher du hast gelernt." Schnell verstecke ich mich hinter einer Ecke, als James die Tür ansteuert. Ich warte bis er wirklich weg ist und betrete endlich das Zimmer.
Jetzt weiß ich auch, dass der Kuss mehr oder weniger ein Abschiedskuss war, aber es tut trotzdem weh. Dagegen kann ich leider nichts machen.

„Hey...., wie war die Untersuchung?" Clark blickt mich erwartungsvoll an. „Es ist alles gut verlaufen" , murmle ich und würde ihn am liebsten küssen, nur damit seine Lippen wegen mir geschwollen sind und nicht wegen meinem Bruder. Ughh Eifersucht ist echt scheiße!

„Anscheinend habe ich es doch nicht gelernt dich nicht zu verletzten" , murmelt und spielt auf James gesagtes an. Ihm ist also klar das ich es gesehen habe. Ich seufze und setze mich auf seine Bettkante, die noch immer von James Körper gewärmt ist.
„Ich würde ja sagen das dieser Kuss keine Bedeutung hat, aber das hat er" , meint er und richtet sich ein Stück auf.

Ich lächle zustimmend, was vermutlich nicht sehr überzeugend rüberkommt. „Ich weiß das und ich verstehe das, aber... es tut trotzdem weh." , hauche ich und streiche ihm eine Strähne aus der Stirn.

Clark's Augen beginnen belustigt zu funkeln, aber es ist, wie öfters in letzter Zeit, die charmante Art von Belustigung. Er greift nach meine Hand, umschließt sie mit seiner. Den Drang seine Handschuhe herunterzureißen ist viel präsenter, wo ich jetzt weiß, wie sich seine Hände auf meiner Haut anfühlen.

„Ich wüsste vielleicht einen Weg, wie ich deinen Schmerz lindern kann" , schmunzelt er mit Verunsicherung und einem Unterton in der Stimme, der einen Blitz, der Lust durch mein Körper jagt. Ich habe nie stark das sexuelle Verlangen in Clarks Nähe gespürt, denn besonders er ist noch lange nicht soweit gewesen und das ist er jetzt auch noch nicht. Allerdings weiß ich, was er meint, als sein Gesicht sich meinem nähert.

I Will Rescue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt