Tysan
Verschlafen rolle ich mich hin und her und gähne wie ein krankes Nashorn, zumindest hört es sich so an. Rums! Ein wenig wacher reibe ich mir mein Rücken und rapple mich von meinem Boden auf, wobei ich mich auf meinem göttlichen Bett abstütze. Ich liebe es fast so sehr wie Musik.
Um mir irgendetwas passables anzuziehen, schleppe ich mich zu meinem Kleiderschrank und ziehe mir eine blaue Skinnyjeans mit leicht zerrissenen Stellen heraus. An den Seiten befestige ich noch drei Silberketten und werfe mein Oberkörper in ein rotes, lockeres Hemd.
Im Badezimmer fahre ich mir einmal durch die blonden Haare, fixiere meine dunklen fast schwarzen Augen. Gruselig wenn ihr mich fragt! Also diese Kombination. Fast als hätte irgendein Vollidiot eine Horrorstory geschrieben und in mein Augen ertränkt.
Bevor ich nach unten trample, schnappe ich mir noch mein Handy und meine wertvollen Bluetooth- Kopfhörer. Auf der Treppe checke ich meine Nachrichten und antworte schnell auf einige Glückwünsche mit einem freundlichen Danke. Außer bei Phil, meinem besten Freund, dem schreibe ich: Megaa ich fühl mich auch schon viel älter als gestern und siebzehn ist ja echt schon krass. Bestimmt schenkst du mir Krücken zum Geburtstag!
Mich wundert es wenig das es hier gerade so ruhig ist, obwohl hier sonst gefühlt immer irgendwas abgeht, aber bei Geburtstagen will unsere Familie einander immer ‚überraschen'!Na ja, Augen zu und durch. Also drücke ich die Klinke zum Wohnzimmer herunter und trete ein. Das meine gesamte Familie vor mir steht, also meine Eltern, meine kleine Schwester Jane, mein großer Bruder James, meine drei Cousinen Kylie, Rylie und Miley und deren Eltern überrascht mich weniger. Das neuerdings, aber mein Geburtstagsbanner durch den Raum fliegt, um mir persönlich zu gratulieren und mich dabei halbtot schlägt überrascht mich dann doch ziemlich.
„Also das nenne ich mal eine stürmische Begrüßung!" , murmele ich, während ich mir selbst auf helfe. Wozu hat man eigentlich so eine hilfsbereite Familie? Genau, damit sie dich auslacht. Eine Schnute ziehend renne ich auf James zu und werfe mich an seinen Hals, dabei umschlinge ich seine Hüfte. Dieser taumelt kurz zurück fängt sich aber wieder lachend. Er legt seine Arme um meine Taille und flüstert liebevoll. „Happy Birthday, Bruderherz! Hab dich lieb!" Zur Untermalung küsst er mich auf die Stirn und bringt mich unweigerlich zum lächeln. „Ich dich auch, James!"
„So, darf ich jetzt auch mal meinen Sohn umarmen?" , höre ich die belustigte Stimme meiner Mum hinter mir. Das ich James allerdings nicht loslassen will, macht das ganze schwieriger. Ich liebe meine ganze Familie, aber James ist einfach der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich kuschle eben gerne mit ihm.
„Gruppenumarmung!" , kreische ich und sofort reagieren alle indem sie mich unter ihren Armen begraben. Nachdem ich fast erstickt bin habe ich einige Geschenke ausgepackt und wir haben uns an ein reichlich gedeckten Tisch gesetzt. Ein Geschenk hat eine mir bekannte rechteckige Form und wie erwartet entpuppt es sich als Buch. City of Bones: The Mortal Instruments.
Eigentlich bin ich nicht so der Leser, aber durch Social Media weiß ich das in dem Buch alles mögliche vorkommt. Von Schwul bis zu Transgender, von daher könnte es mich tatsächlich interessieren, denn schwul sein ist eben mein Ding.
„Ich weiß du liest nicht gerne, aber Jane motiviert dich vielleicht. Unsere Leseratte!", lächelt Sofie, meine Tante leicht und deutet auf meine Schwester. Sie ist zwar auf den ersten Blick engelsgleich und unschuldig, aber kann durchaus zu einem kratzbürstigen Pubertier mutieren. Mit ihren dreizehn Jahren ist sie eben mittendrin. Tik Tok, Instagram und Netflix. Das Leben meiner Schwester, mit dem Unterschied, dass sie liest. ,, Danke, Sofie!"
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I Will Rescue You
Romance-WIRD ÜBERARBEITET- Der Braunhaarige trägt eine lange Hose, Boots geschmückt mit Nieten, ein langes schwarzes Hemd, dazu passende Lederhandschuhe. Und das im SOMMER. Eins steht fest: Der Mann hat Geheimnisse. Schmerzhafte, Brutale wer weiß? ICH weiß...