XI - Fortschritte

533 37 5
                                        

Dominant wie immer starrte er mir ins Gesicht. Seine leuchtenden, roten Augen wirken bedrohlich und mächtig. Doch in der Kombination mit seiner blassen Haut hatten sie etwas edles und majestätisches.
„Beneidenswert wie gut du schon als Kind mit Chakra umgehen konntest Tobirama-Sama", gab ich lächelnd von mir. Jeder Satz, der meinen Mund verließ war ausgeschmückt mit Höflichkeit und Respekt. Meine Angst etwas falsches zu sagen war viel zu groß. Die Konsequenzen für Fehlverhalten sind viel zu schwerwiegend.
Tobirama konnte sich ein kleines schmunzeln nicht verkneifen. Wortlos ging er zur Tür meiner düsteren Zelle und öffnete sie. Jedes Mal wenn sie aufging dröhnte ein unangenehmes quietschen durch das Gebäude. Alles hier war veraltet und heruntergekommen. Aber immer noch gut genug um überleben zu können.
Langsam ging er auf mich zu und setzte sich vor mich. Vorsichtig griff er nach meinen Arm und hob ihn in die Luft. Mein Herzschlag stieg plötzlich an und mein Körper wurde mit Aufregung überströmt. Seine Berührungen machten mich ganz verrückt und warfen mich völlig aus der Bahn. Positiv- oder negativauswirkend konnte ich nicht sagen.
„Bei medizinischen Jutsus brauchst du dein Chakra auf der Innenfläche deiner Hand. Also Versuch dort möglichst die gesamte Menge zu konzentrieren. Wenn du es bereits spüren kannst, solltest du auch in der Lage sein, es zu bewegen. Denk an dein Chakra und Versuch es", sagte er mit einer sehr entspannten Stimme. Etwas eingeschüchtert nickte ich und befolgte seinen Hinweis. Ich schenkte den Chakra meine gesamte Aufmerksamkeit und konnte es deutlich verteilt in meinem Körper spüren. Zielstrebig biss ich auf meine Unterlippe und versuchte meine gesamten Kräfte in meine Handfläche zu leiten. Anfangs war es sehr schwierig und gelang nur halbwegs. Doch nach gewisser Zeit schaffte ich es. „Braves Mädchen", flüsterte Tobirama zufrieden und ließ meine Hand wieder los. Mehrere Minuten beobachtete er sie ganz genau und analysierte meine Willenskraft. Dem Anschein nach war meine Leistung ausreichend. Vielleicht freute er sich sogar.
Frech wuschelte er mit seiner rauen Hand durch mein schwarzes Haar und lächelte mich dabei wie ein perverser Fisch an.
Es fühlte sich an wie damals. Als wir noch keine Feinde waren. Wir genossen unsere gemeinsame Zeit und er ärgerte mich ständig. Diese Zeit war einfach nur traumhaft und ich wünsche sie mir sehnlichst wieder. Die Probleme der Erwachsenen interessierten uns nicht. Nur unsere Zweisamkeit war von Bedeutung. Doch sie wurde uns gewaltsam weggenommen. Und wahrscheinlich wird es nie wieder so werden wie früher.

Who are you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt