XIV - Behandlung

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„Beeil dich Schlampe", wimmerte er schmerzverzerrt und zeigte keine Güte für meinen medizinischen Einsatz. Ich hatte nicht das Recht seine Beschimpfungen zu Herzen zu nehmen oder darauf zu reagieren.
„Ich werde ein schmerzstillendes Jutsu anwenden", erklärte ich ihn ruhig und versuchte seine Stimmung halten zu können. Doch mein Anblick machte ihn nur wütender. Es verletzte seine Ehre, von einem Uchiha versorgt zu werden. Seine Haltung zeigte mir, wie sehr er es hasste. Und doch brauchte er mich. Jede kleine Berührung meinerseits versetzte ihn in Schande. Jedes weitere Fingerzeichen und jedes kleine Wort brachte ihm weiter am Rand der Verzweiflung.
Natürlich belastete mich sein Verhalten sehr. Ich habe ihn nichts angetan. Seine negativen Gefühle mir gegenüber sind völlig unberechtigt.
Dennoch machte ich weiter mit meiner Arbeit. Widerwillig schloss ich mit meinen Chakra langsam die Wunden des Mannes, der mich so sehr verabscheute, dass er mich nicht einmal beim Namen nennen konnte.
„Kannst du zum Stützpunkt laufen oder brauchst du Hilfe?", fragte ich nach der intensiven Behandlung nach.
Wortlos rappelte er sich auf, wischte den Staub und den Dreck von seiner Hose und verschwand ohne mir etwas Beachtung zu schenken von der Bildfläche. Ein undankbarer, verdorbener alter Mann, der seinen Stolz einfach nicht aufgeben will.

Ich spürte, dass bereits mein erster Einsatz an meinen Kräften zerrte. Medizinische Jutsus verbrauchen sehr viel Energie und müssen behutsam eingesetzt werden. Dabei sollte ich doch in der Lage sein, das ganze Schlachtfeld alleine zu versorgen.
Niedergeschlagen suchte ich den Bereich mit meinen Augen ab und versuchte, Tobirama zu finden. Er sagte mir, ich solle mich an ihn orientieren, wenn keine Arbeit ansteht.
Nur nach wenigen Sekunden erblickte ich den weißhaarigen Mann in der blauen Rüstung. Tapfrer kämpfte er gegen drei Soldaten des Feindes. Seine Kräfte sind unglaublich stark und keiner kann ihn besiegen. Seine Bewegungen passten sich schon fast majestätisch dem Umfeld an. Seine Angriffe haben eine hohe Trefferquote und sein Chakraverbrauch ist perfekt ausgeglichen. Er ist ein Vorbild für die jungen Männer auf dem Schlachtfeld. Selbstbewusst, stark und beeindruckend.

„Hilfe!", dröhnte eine tiefe Stimme durch meinen Kopf. Sofort schaute ich mich um und versuchte den verletzten Mann aufzufinden. Schließlich ist das meine Aufgabe und Pflicht. Zuerst beobachtete ich die Blutspuren, die den Boden rot färbten und versuchte den zugehörigen Körper zu finden.
Als ich ihn endlich gefunden hatte, erstarrte mein Körper für einen kurzen Moment. Mein Herz pochte heftig gegen meinen kleinen Brustkorb und mein Atem verlangsamte sich.

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