XXII - Ich werde...

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Der Moment verweilte. Es fühlte sich an, als hätte uns eine starke, mystische Energie umgeben, die das Band zwischen uns stärkt. Ich konnte seine Zärtlichkeit spüren und genoss den Augenblick. Auch ich erträumte mir schon seit Jahren, seine Lippen berühren zu dürfen.
Als er mich losließ, schaute er mir tief in die Augen. Er wirkte glücklich, doch auch sehr aufgebracht zugleich. Unruhig aber zufrieden.
Vorsichtig hob ich meine zierliche Hand und legte sie auf seine weiche, blasse Wange. Ich wünschte mir, dieser Moment würde einfrieren und für immer bleiben. Stunden hätte ich seine tiefen, roten Augen betrachten können. Sie erinnern mich an die glückliche, vergangene Zeit von damals.

„Du wirst niemandem davon erzählen, verstanden?", gab er plötzlich ziemlich abweisend von sich und rappelte sich wieder auf. „Ist es dir peinlich eine Uchiha zu lieben?", wagte ich zu fragen. Unsicher blickte er auf das trockene Gras. Seine Reaktion wirkte eiskalt und unkontrolliert. Ist es ihm wirklich so unangenehm, mit mir zusammen zu sein? Sind meine Hoffnungen doch alle nur sinnlos? Ich habe mich wohl zu früh gefreut. Es ist töricht zu erwarten, dass ein Senju wirklich Interesse an einen Uchiha hätte. Meine Blutlinie unterscheidet sich zu sehr zu seiner. Unsere Clans führen Krieg. Unsere Liebe ist unmöglich. Als Kind habe ich wohl zu viele Märchen gelesen. Der Traumpinz kann wohl doch nicht alle Hürden überwinden.

„Es würde nur Probleme geben, wenn jemand herausfindet, dass der Bruder des Clanoberhauptes mit der Uchiha-Gefangenen etwas am laufen hätte", begründete er ruhig und wagte es nicht mehr mir in die Augen zu sehen. Der Kuss vorhin war also völlig bedeutungslos. Wahrscheinlich stillte es nur sein Verlangen. Seinen durstigen Drang eine Frau zu berühren. Ich bin ein Mittel zum Zweck. So war es schon immer und wird es immer sein. Es widerstrebt mir zwar, aber ich muss es akzeptieren. Deprimiert verließ ein stiller Seufzer meine Kehle. Glück scheint mir nicht vergönnt zu sein.
„Versteh mich bitte nicht falsch. Es ist nicht so, als würde ich dich nicht leiden. Im Gegenteil. Manchmal wünsche ich mir, du wärst als Senju geboren", fuhr er fort. Wenn es doch nur so einfach wäre.

Tobirama drehte sich langsam zu mir. Danach griff er nach meinem Händen und hielt sie fest. Ernst starrte er mir ins Gesicht. Ich konnte seine Angespanntheit förmlich spüren.
„Sobald der Krieg zwischen Senju und Uchiha vorbei ist, werde ich dich als Braut nehmen."

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