XX - Nostalgie

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Errötet zuckte ich zusammen. Wollte er sich wirklich an meinem Körper vergehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Mann dieser Art ist. Bis jetzt hat er Frauen immer respektiert und anerkannt.
Doch selbst wenn er mich ausnutzen möchte, ist er in der Lage dazu. Mein Wort erlaubt ihn alles. Daran bin ich selbst Schuld.
„Dann sei jetzt bitte ganz brav und leise", flüsterte er in mein Ohr. Seine Nähe bereitete mir Gänsehaut zu. Irgendwie hatte ich etwas Angst vor ihm. Und dennoch liebte ich es, wenn er seinen Körper an meinen drückte. Sein Geruch ist unverändert zu damals. Er ist perfekt. Ich könnte ihn den ganzen Tag einatmen und würde immer wieder aufs Neue davon schwärmen.

Ruhig zog Tobirama ein blaues Band aus seiner Hosentasche und legte es über meine Augen. Langsam band er es zu und verhinderte somit meine Sicht. Ich machte mich darauf bereit, dass er mich irgendwo mitnehmen wird, mich ausziehen wird und seinen Spaß an mir haben wird. Eine andere Schlussfolgerung wäre total gutmütig und naiv. „Komm", hörte ich seine dunkle Stimme sagen. Er packte mich an meiner Hand und zog mich mit sich. Genau wie ich es bereits erwartet hatte, brachte er mich zu einem anderen Ort.
Wir liefen lange. Schätzungsweise waren wir eine halbe Stunde unterwegs. Der Weg war schwierig für mich, da ich nichts sehen konnte und häufig über irgendwelche Hindernisse gestolpert wäre, wenn mich Tobirama nicht rechtzeitig aufgefangen hätte. Ständig machte ich mir Gedanken über die anstehenden Schmerzen. Wie lange wird es sich wohl an mir austoben? Wird er Gnade zeigen? Eigentlich bin ich doch noch Jungfrau.
„Setz dich", befahl er, als wir plötzlich stehen blieben. Ohne zu widersprechen befolgte ich seinen Wunsch und setzte mich auf den ungewöhnlich weichen Boden.
Tobirama kniete sich zu mir, legte seine Hände an mich und zog langsam meine Augenbinde ab.

Der fließende, schimmernde Fluss, an dem wir uns das erste mal getroffen hatten. Die großen, verwurzelten Bäume und die singenden Vögel. Er hatte mich zu diesen wunderschönen Ort gebracht. Für einen Moment fühlte ich mich, als wär alles schlechte nie geschehen. Die Entführung, die Geiselnahme, die Versklavung. Ich hatte nur noch Tobirama und mich in meinem Gedanken.
„Du hast mir hier immer zugeschaut. Ich wollte dich hier her bringen, dass du verstehst, wie wichtig es ist, dass du mit mir zusammenarbeitest. Denn das ist der einzige Weg, für ein Leben wie früher."

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