XV - Izuna

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Ein verletzter Mann mit schwarzem Haar und beeindruckend, roten Augen. Strahlend und mächtig. Das Mangekyou Sharingan.
Ich erkannte diese blasse, leicht trockene Haut. Seine zierlichen Strähnen, die in der Sonne etwas blau schimmerten und seinen großen, starken Körperbau.
Mein großer Bruder Izuna. Flehend schnappte er nach Luft. Seine Stimme verstummte vor Schmerz. Seine schweren Wunden zogen sich über seinem gesamten Körper und schnitten tief durch sein Fleisch und seine lebenswichtigen Organe. Mein Verstand schaltete sich komplett aus. Mit nassen Augen rannte ich auf ihn zu und fing an meine Finger zu formen. Unruhig sammelte ich mein Chakra und versuchte ihn zu heilen. In diesen Moment war mir nicht bewusst, wie sehr ich die Senju's mit dieser Aktion verärgern würde. Doch das war mir völlig egal. Sie hassen mich doch sowieso. Alles was ich von ihnen bekomme, ist Verachtung.
Deshalb setzte ich die Behandlung fort. Hauptsache meinen Bruder geht es gut. Er hat es nicht verdient zu sterben. Seine Seele ist zu gutherzig. Immer und immer wieder setzte er sich für mich, seine kleine Schwester ein. Zusammen mit Madara. Ich kann einfach nicht vergessen, was sie alles für mich getan haben. Ohne Izuna und Madara wäre ich wahrscheinlich in ein tiefes Loch gefallen, welches aus Trauer und Reue besteht.
Jedes Mal wenn ich mich traurig fühlte, reichten sie mir die Hand und erzählten mir spannende Geschichten.

„Izuna halt durch!", weinte ich und verbrauchte immer mehr Chakra. Seine Heilung war von Anfang an ein sinnloser Prozess. Ein hoffnungsloser Fall. Ninjas sind auch nur Menschen. Und Menschen können zu schwere Wunden nicht überstehen. Ich wollte seinen Tod nicht akzeptieren. Es darf nicht sein, dass gute Menschen sterben müssen. Meine Jutsus zeigten kaum Wirkung.
„Kiyo? Du siehst ja komisch aus", brachte Izuna schwer aus sich heraus. Seine Augen lagen schwer und seine Kräfte verbrauchte er mit unnötigen Wörtern. „Schon dich! Du darfst nicht sprechen!", schimpfte ich ihn und konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Mein Gesicht war völlig durchnässt. Die Tränen tropften alle auf sein schmutziges, blutiges Gewand. „Ich werde dich retten!", gab ich übermütig von mir. „Schön, das du wohlauf bist. Ich hatte so Angst, dass du nicht mehr am Leben bist kleine Schwester", flüsterte er und verschluckte sich beinahe an dem Blut, welches sich in seinem Mund befand.
Sein zunehmend schlechter Zustand versetzte mich in Panik. Ich fühlte mich hilflos. Nutzlos. „Ich versteh' zwar nicht, was mit deinem Sharingan passiert ist, und weshalb du Chakra verwenden kannst, doch ich bin sehr stolz-"

Izuna durfte nicht mehr aussprechen. Denn Tobirama hatte mich bereits entdeckt.

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