Kapitel 9 (Überarbeitet)

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Ich lief durch den dunklen Wald und sah mich um. Überall knackte und raschelte es. Ich wollte gar nicht wissen, was für seltsame Kreaturen hier wohnten. Ohne mich von den Geräuschen irritieren zu lassen, lief ich immer weiter in den Wald. Man hatte das Gefühl, dass es immer dunkler wurde. Immer weniger licht drang durch die Bäume, die wie Riesen wirkten. Ich kam an einem umgefallenen Baum an. Im Baum gab es eine dunkle Öffnung in der Rinde. Ich griff nach derRinde und zog sie vorsichtig auseinander. Die Rinde ließ sich wie ein Vorhang zur Seite ziehen und gab den Blick auf eine Lichtung frei. Ich schlüpfte hindurch und lief durch das weiche Gras. Anders wie im verbotenen Wald, war es hier nicht dunkel und schaurig, sondern hell und gemütlich. Viele verschiedene Blumen wuchsen auf der Wiese und man hörte Bienen summen. Hier war es nicht mehr September, sondern Mai. Ein kleiner Schmetterling landete auf meiner Hand. Er hatte Blaue Flügel mit schwarzen Punkten und kleine schwarze Beinchen. Ich setzte ihn zu einem weitern Schmetterling auf eine Blume und setzte mich ins Gras. Ich schloss die Augen und hielt mein Gesicht in die Sonne. Ich war so entspannt wie schon lange nicht mehr. Ein stupsen an meiner Schulter ließ mich aufsehen. Ein wunderschöner Abraxaner stand hinter mir. Ich stand lächelnd auf und strich ihm über die Nase. ,,Na mein kleiner." Er schnaubte kurz und schnupperte an mir. ,,Darf ich?" ich klopfte ihm sanft auf den Rücken und er ließ sich ins Gras fallen. Ich stieg auf und der Abraxaner erhob sich wieder. Ich klammerte mich in seine Mähne und ritt los. Wir galoppierten ein kurzes Stück, bis wir abhoben. 

Meine Finger krallte ich noch ein Nischen mehr in seine Mähne, während wir immer weiter in den Himmel flogen. Plötzlich fühlte es sich so an, als würde man gegen eine unsichtbare Wand fliegen, dann war die Sonne und die Wärme verschwunden. Wir waren nicht mehr in der Zauberhöhle. Im Gegensatz zu der Wärme dort drinnen, war es hier draußen eisig. Wir flogen über den verbotenen Wald, über die Grenze, über Hogsmead, Wiesen und Flüsse. Es war still, man hörte nur die sanften Flügelschläge und das leise Schnaufen, des Pferdes. Ich schloss die Augen und kuschelte mich in das weiche Fell des Tieres. Es gab ein leises brummen von sich und bewegte sich sanfter wie davor. Ich genoss die frische Luft, den Duft von Freiheit und die Körperwärme des Abraxaner. Meine Augen wurden immer schwerer und ich schlief ein.

Hermines Pov

Ich folgte Ginny nach draußen und stellte sie zur Rede. ,,Was ist los mit dir? Warum bist du neuerdings so mies gelaunt?" ,,Woran denkst du liegt dass?" giftete Ginny. ,,Woher soll ich denn wissen woran es liegt?" giftete ich ebenfalls. ,,Diese Cora kommt einfach angelaufen, tut so als wäre sie die Königin und schnappt mir einfach meine Freunde weg!" schrie sie so laut, dass sich einige Schüler verstört zu ihnen umdrehten. ,,Rede nicht so über meine Freundin! Du kannst deine Eifersucht nicht einfach an Cora auslassen!" ,,Eifersucht? Dein scheiß Ernst Hermine! Du nimmst sie in Schutz? Ich dachte du bist meine Freundin!" ,,Das bin ich doch auch! Aber so wie du dich aufregst, geht dass im Moment nicht!" Ich drehte mich schnell um, damit sie meine Tränen nicht sehen konnte. Ich machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Ich konnte es nicht mehr halten und Schluchzte los. Wieso war sie so? Cora war nun mal meine Freundin. Sie konnte nicht einfach über Leute urteilen, die sie nicht kannte. Plötzlich hörte ich jemanden hinter mir, der leise meinen Namen rief. Ich drehte mich um und sah Cora, die nun auf mich zu kam.

,,Cora, was machst du hier?" fragte ich und versuchte die Tränen aus meinen Augen zu wischen. Ich wollte nicht, dass sie dachte ich wäre schwach. ,,Ich habe euch gehört. Es tut mir leid dass du wegen mir Streit mit deiner besten Freund hast. Ich werde am besten Abstand halten, dann könnt ihr euch wieder versöhnen." flüsterte sie leise und ein wenig traurig. ,,Nein! Du bist nicht Schuld. Sie ist manchmal etwas voreilig. Du bist eine echt tolle Freundin. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber ich habe das Gefühl, dass ich mit dir über alles reden kann. Du hörst mir zu und sprichst mit mir nicht nur über Quidditch." schüttete ich ihr mein Herz aus und sah sie an. ,,Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich hatte noch nie eine richtige Freundin. Danke." Ich schlang meine Arme um ihren Körper und atmete ihren Geruch ein.Ich spürte, wie sie ihr Nase, in meinen Locken vergrub. Ich genoss ihre sanften Berührungen und vergaß den Streit mit Ginny. Ich vergaß dass Voldemort lebte, ich vergaß einfach alles. Wir lösten uns und liefen schweigend in die Bibliothek.

Ich schnappte mir ein Buch und schlug es auf. Cora tat es mir gleich und zusammen setzten wir uns hin. Ich blätterte in dem Buch, laß aber nicht. Meine Gedanken waren zurück. Ich dachte nach. Über Ginny und das hübsche Mädchen neben mir. ,,Ich muss los. Wir sehen uns später." Mit diesen Worten war sie verschwunden. Seufzend stellte ich das Buch wieder in das Regal und verließ die Bibliothek ebenfalls. ,,Hermine, wo warst du und wo ist Cora?" fragte mich Harry, der mir entgegen kam. ,,Sie musste los, wir waren in der Bibliothek." ,,Du und deine Bücher Hermine. Warum bist du eigentlich so eine Streberin? Mach doch mal wieder etwas mit uns, zum Beispiel Quidditch spielen." beschwerte sich Rom, der neben Harry stand. ,, Erstens, lernen ist wichtig, solltest du auch mal ausprobieren, es sei denn, du möchtest für den Rest deines Lebens ein Erbsenhirn bleiben. Und zweitens, ich hasse Quidditch!" Ich konnte es nicht fassen. Nach so vielen Jahren versuchte Ron sie immer noch von dieser Sportart zu überzeugen. Er wusste ganz genau wie sie Bücher liebte und sie Quidditch hasste. Er wusste wie sehr ihr die Bücher am Herzen lagen und trotzdem nannte er sie eine Streberin. ,,Hermine..." begann Harry, doch ich hatte mich schon umgedreht und war Richtung Gemeinschaftsraum gelaufen. Warum war er nur so zu ihr. Sie liebte ihn doch. Oder? Ja, sie liebte ihn ohne Zweifel und trotzdem war dort eine leise Stimme, die mir sagte, dass es falsch war. Ich ignorierte diese jedoch und setzte mich auf das Sofa vor dem Kamin.

Gedankenverloren saß ich dort und sah erst auf, als ich hörte wie jemand eintrat. Es war Ginny, die mich ebenfalls erblickt hatte. Sie wendete sich ohne ein Wort ab und marschierte in den Schlafsaal. Seufzend zauberte ich mir eine Decke herbei und kuschelte mich auf das Sofa. Dort schloss ich dir Augen und schlief ein.

1109 Wörter 💞

Ich wünsche euch einen schönen Abend 💞😴

Die Tochter des BösenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt