Die Tochter des Bösen

Kapitel 30 (1. Advent )

,,Alles in Ordnung?", fragte Hermine mich, als sie mir Bücher brachte. ,,Nicht wirklich. Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Draco und seinen Anhängseln."

,,Mach dir nichts draus. Du brauchst die nicht, du hast uns." Dankend lächelte ich sie an. Ihr sanften Rehbraunen Augen musterten mich eindringlich, so als ob sie wüsste, wie sehr es mich belastete. Sie reichte mir ein Glas Wasser und beobachtete mich still, während ich das Glas in einem Zug leer trank.

,,Wie geht's deinen Verletzungen?" ,,Ganz gut. Ich hab manchmal noch ein bisschen Kopfschmerzen und mein Rücken tut ab und zu weh, aber das wird schon wieder."

Hermine lief zu Madam Pomfrey und redete kurz mit ihr. Die Medihexe nickte und wandte sich wieder ihrem Patienten zu. ,,Wenn dein Körper sich gut erholt, kannst du morgen gehen.", berichtete sie mir, als sie wieder neben mir saß.

Erleichtert seufzte ich und fuhr mir durch die zerzausenden Haare. ,,Wenn ich hier raus komme, gehe ich erst mal duschen." In der Zeit in der ich im Krankenflügel lag, wurde ich nur mit Zaubern gereinigt. Die Zauber waren zwar wirkungsvoll, aber eine warme Dusche war immer noch besser. ,,Ich muss dann mal wieder. Lass dich nicht vom Frettchen ärgern und halte durch. Morgen bist du wahrscheinlich hier raus." Sie nahm meine Hand in ihre und drückte diese kurz. Dann verschwand sie in den Gängen von Hogwarts.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit schlafen und nachdenken.

Am nächsten Morgen wachte ich gut gelaunt auf. Heute durfte ich endlich raus, wenn Madam Pomfrey mich ließ. Als die Hexe bemerkte das ich wach war, kam sie zu meinem Bett geeilt. Sie ließ eine Diagnosekugel über mich schweben und wirkte zudfrieden.

,,Ihr Körper hat keine bleibenden Schäden. Trotzdem sollten Sie heute noch nichte in den Unterricht gehen." ,,Das heißt ich darf gehen?" ,,Ja, das dürfen Sie." Kaum hatte sie das gesagt, war ich schon aus dem Bett gehüpft. ,,Machen Sie langsam!", rief sie mir noch hinterher. Mein Füße führte mich auf direktem Weg in die Kerker. Schnell huschte ich in den Gemeinschaftsraum. Ein paar Schüler hatten es sich dort bequem gemacht und lernten.

Keiner schenkte mir Beachtung, was mir nur recht war. Endlich im Zimmer angekommen, schnappte ich mir ein Handtuch und verschwand direkt im Badezimmer. Da immer noch Unterricht war, hatte ich meine Ruhe. Ich drehte das warme Wasser auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Sanft prasselte mir das Wasser ins Gesicht und lief über meinen ganzen Körper. Ein zufriedenes Seufzen verließ meine Kehle.

Nach einiger Zeit in der ich einfach nur da stand, begann ich meinen Körper einzuschäumen. Der Duft von Vanille stieg mir in die Nase. Dann wandte ich mich meinen Haaren zu und massierte das Shampoo sanft in meine Haare ein. Ich drehte das Wasser noch ein Stück wärmer. Der Dampf vernebelte das ganze Badezimmer und der Spiegel war beschlagen. Nachdem ich meine Haare ausgewaschen hatte, stand ich eine Weile einfach nur da und genoss die Stille, die nur durch das prasselnde Wasser durchbrochen wurde. Es war schön einfach mal wieder Zeit für sich zu haben, auch wenn es nur unter der Dusche war. Im Krankenflügel war immer etwas los. Entweder wuselte Madam Pomfrey um einen herum, oder irgendwelche jammerden Kinder, die keine Ruhe gaben, gingen mir auf die Nerven.

Den ein oder anderern hätte ich beinahe umgebracht, um diesen zum schweigen zu bringen. Ich konnte mich gerade noch beherrsche und hatte ihnen nur einen bösen Blick zugeworfen. Ich stellte das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Ich schlang das Handtuch um meinen Körper und begutachtete mich im Spiegel. ,,Meine Haare sind ganz schön lang geworden.", murmelte ich und ließ sie mir über die Schulter fallen.

Ich schnappte mir meine Bürste und begann, meine Haare zu bürsten. Zwischendurch bekam ich kleine Ausraster, wenn ich mal wieder ein Knoten nicht rausbekam. Mit einem Zauber trocknete ich meine Haare leicht an und lief dann nur mit einem Handtuch bekleidet den Schlafsaal. Dort erwartete mich eine Überraschung.