Während des Frühstücks aß ich nichts, sondern starrte nur in die Luft. Niemand meiner Freunde hatte mich gefragt wo ich war und niemand hatte sich Sorgen gemacht. Und wie schon gestern, fraßen die Pärchen sich gegenseitig auf. Laute Flügelschläge zogen die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich. Tausende von Eulen flogen über die Tische und verteilten Briefe und Pakete. Draco und auch die anderen bekamen irgendetwas geschickt, nur ich mal wieder nicht. Astoria bekam wunderschöne Ohrringe, während Draco einen Brief las, der wahrscheinlich von Narzissa war. Auf einmal hörte man noch einmal Flügelschläge und die Schüler begannen zu tuscheln.
Etwas genervt schaute ich nun ebenfalls nach oben und entdeckte Jaro (=Licht in der Nacht) meine große schwarze Eule, direkt auf mich zufliegen. Er ließ ein Paket neben mich fallen und landete dann sanft auf dem Tisch. Jaro streckte mir sein Bein hin, an dem ein zusammengerolltes Pergament hing. Ich löste den Knoten, stellte ihm eine Schüssel Wasser und ein paar Eulenkekse hin und begann dann zu lesen.
Hallo Cora,
ich hoffe du hast an deinem Auftrag gearbeitet.In den Ferien wirst du nach Hause kommenund mir von deinen Beobachtungen berichten.Streng dich an!
Ich wusste natürlich sofort von wem der Brief war. Ich erkannte die schnörkelige Schrift meines Vaters. Damit niemand anderes den Brief lesen konnte, ließ ich ihn in Flammen aufgehen. Nun widmete ich mich dem Paket und öffnete es. Darin befand sich eine grüne Schachtel, die ich vorsichtig öffnete. Auf schwarz glänzendem Samt lag eine silberne Kette, an der ein dunkel grüner Kristall in Form eines Totenkopfes hing. Aber es gab noch eine zweite Schachtel, die wie die erste, mit schwarzem Samt ausgestattet war. Ein ebenfalls silberner Armreif, mit dem Körper einer Schlange befand sich darin. Ich streifte mir den Armreif über und stellte fest, dass die Schlange anfing sich zu bewegen.
,,Kannst du mir die Kette zu machen?", fragte ich Blaise, der neben mir saß. Seufzend löste er sich von Pansy und legte mir die Kette um. Bevor ich mich bedanken konnte, hatte er sich wieder seiner Freundin zugewandt und beachtete mich nicht länger. Einige Mädchen waren mir neidische Blicke zu, die mir allerdings am Arsch vorbei gingen. Ich freute mcih über Geschenke von meinem Vater und konnte die Ferien gar nicht abwarten. Ich drehte mich zu Jaro und präsentierte ihm meinen Schmuck.
Die schwarze Eule schuhute und nickte zustimmend. Mit leisen Schritten watschelte er auf mich zu. Ich hielt ihm meinen Arm hin, wo er sich sogleich niederließ. Liebevoll rieb er seinen Kopf an meiner Wange. Nachdem ich die Verpackungen verschwinden ließ, schrieb ich einen Brief an meinem Vater, indem ich mich bei ihm bedankte und ihm versicherte, meine Aufgabe gut zu machen. Ich band den Brief an Jaros Bein und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. Das Tier stupste mich noch einmal mit dem Schnabel an und flog dann weg.
Ein wenig fröhlicher aß ich nun doch etwas. Ich dachte ein bisschen über den Unterricht nach und sah dann zu meiner Hand. Keine einzige Narbe war zu sehen. Das hatte es einem Desillusions Zauber zu verdanken. Durch die Schüler, die nun alle aus der Halle liefen um zum Unterricht zu gehen, wurde ich wieder in die Wirklichkeit gebracht. Auch ich machte mich auf den Weg zum Unterricht. Etwas genervt davon, dass die erste Stunde Muggelkunde war, betrat ich den Klassenraum. Ein Junge aus Gryffindor, der noch keinen Platz hatte, setzte sich voller Verachtung neben mich. Er murmelte irgendetwas, was sich wie: ,,Wiederliches Slytherin Gesindel" anhörte.
Das ließ ich natürlich nicht einfach im Raum stehen, sondern machte mir einen Spaß daraus, die Gegenstände, die uns Professor Burbage gab, auf ihn loszulassen. Wecker flogen ihm gegen den Kopf und das Radio begann ein lustiges Lied über den Jungen zu spielen. Als er dann schließlich versuchte einen Fernseher anzuschalten, verschwand dieser und ein Puppenhaus stand dort. ,,Mr. Johnson, was haben Sie denn hier veranstaltet!", empörte sich die Professorin. Zu meiner Zufriedenheit zog sie Gryffindor 15 Punkte ab. Während die Slytherins lachten, zog der Junge beschämt den Kopf ein.
,,Nicht mal mit Muggelgeräten kommt der klar!", ertönte es aus den Reihen meiner Hausgenossen. Wütend sprang Johnson auf und lief aus dem Klassenzimmer. ,,Weitere 5 Punkte abzug, für das verlassen des Unterrichts." Nach einer zweiten, weniger ereignisreichen Stunde, hatte ich eine Freistunde. In der Freistunde verzog ich mich an den schwarzen See und las mein Buch über schwarze Magie weiter. Es faszinierte mich, dass es Zauber gab, die die Seele im Körper einsperrte. Auch gab es Tränke, die einen von innen verbrannten. ,,Ah, hallo Cora.", sprach eine tiefe Stimme neben mir. Ich schreckte auf und sah in Hagrids Gesicht. ,,Tschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken. Hab dich gerade entdeckt.", nuschelte der Halbriese entschuldigend. ,,Alles in Ordnung.", lächelte ich ihn an und fragte dann nach Nico. Hagrid erzählte strahlend wie gut es ihm ginge und wie süß er doch war. ,,Ich muss zum Unterricht! Wir sehen uns Hagrid.", sagte ich und rannte zurück ins Schloss. Ich stürmte ins Klassenzimmer für Zaubertränke. Professor Snape sah mich an, zog mir jedoch keine Hauspunkte ab, sondern bedeutete mir nur mich hinzusetzen. ,,War ja klar dass Slytherin keine Strafe bekommt.", murmelte ein Junge aus Ravenclaw. ,,10 Punkte abzug von Ravenclaw.", zischte der Professor. Sofort hielten die Schüler den Mund und er konnte seinen Unterricht fortführen.
Die heutige Unterrichtsstunde bestand nur aus Theorie und abschreiben. Bis auf weiteren Punkte abzug und Nachsitzen für Ravenclaw, geschah nichts besonderes. Beim Verlassen des Klassenzimmers, wurden die Slytherins mit bösen Blicken des anderen Hauses erdolcht. Ich ging nach draußen zu Pflege magischer Geschöpfe und stellte mich dort zu den anderen. ,,Gutn Tag.",nuschelte Hagrid in seinen Bart. Auch in diesem Fach machten wir nur Theorie. Im Gegensatz zu den anderen Slytherins, interessierte ich mich auch für die Theorie Stunden. Man lernte viel über die verschiedenen Themen und konnte sich die wichtigen Informationen merken, ohne von irgendwelchen Tieren abgelenkt zu werden.
Ich versank in dem Buch und nahm meine Umgebung erst wieder richtig war, als ich von Hagrid angetippt wurde. ,,Die Stunde ist zuende, du kannst gehen." Ich sah mich um und merkte, dass ich die Letzte war, die noch draußen war. Und wieder hatten meine ,,Freunde" mich vergessen. ,,Möchtest du noch mit zu mir kommen?", fragte er mich. ,,Gerne, ich habe jetzt eh frei.", stimmte ich zu, packte meine Sachen und folgte Hagrid in seine Hütte. Dort wurden wir von Fang begrüßt, der mit Nico auf seinem Rücken angerannt kam. ,,Na ihr zwei?" Ich ging in die Hocke und kraulte erst den Hund und dann den Niffler am Bauch. Amüsiert beobachtete uns der Halbriese, während er anfing Tee zu kochen. Zusammen tranken wir Tee und unterhielten uns über die verschiedenen Tierarten. Und zum ersten Mal seit einer Woche, konnte ich wieder ehrlich lachen.
Don't be a ghost reader 😊
1123 Wörter
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Die Tochter des Bösen
FanfictionDas Cover ist von @floating0flower9921 schaut gerne bei ihr vorbei, sie macht super tolle Cover. 😊 Im Auftrag ihres Vaters kommt die junge Hexe Cora nach Hogwarts. Mit einer klaren Anweisung durchlebt sie die Schulzeit. Aber eine bestimmte Person b...