Kapitel 23

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Gut gelaunt saß ich beim Frühstück und biss genüsslich in meinen Schokoladenkuchen. Ich ließ mir das Stück auf der Zunge zergehen und seufzte zufrieden. Nichts und niemand konnte meine gute Laune stoppen. Nicht einmal der Fakt, dass ich alleine war, trübte meine Laune. ,,Cora!", rief jemand hinter mir und fiel mir um den Hals. ,,Zoe, wie geht's dir? Hast du etwas von Amy gehört?", begrüßte ich das Mädchen.

,,Mir geht's super. Ich war heute schon früh bei Amy. Sie war wach und Madam Pomfrey meinte, dass sie noch für mehrere Wochen im Krankenflügel bleiben muss, aber ich darf ihr Bücher bringen und ihr erzählen, was wir im Unterricht gemacht haben.", erzählte Zoe ohne Punkt und Komma. ,,Das freut mich."

,,Tschau!", rief sie noch und hüpfte zu ihrem Haustisch. Als Zoe aus meinem Blickfeld verschwand, sah ich Hermine, die mich mit einem Blick zu durchbohren schien, den ich nicht deuten konnte. Als sie dann den Blick abwandte, viel mir unser Treffen wieder ein, was ich wegen dem Unfall völlig vergessen hatte. Sofort sprang ich auf und hastete auf sie zu. Sie drehte sich jedoch um und verließ eilig die große Halle. Ich beeilte mich, ihr hinterher zu laufen und versuchte sie einzuholen.

,,Hermine warte!", versuchte ich sie aufzuhalten, allerdings ohne Erfolg. Es schien so, als würde sie nun noch schneller laufen. Ich gab noch einmal Gas und bekam sie am Arm zu fassen. ,,Was willst du?", schnaubte sie, ohne mich auch nur anzusehen. ,,Mit dir reden." ,,Ich wüsste nicht worüber du mit mir reden willst." Sie stellte sich dumm, während ich immer verzweifelter wurde. ,,Bitte Hermine, tu nicht so, als wüstest du nicht wovon ich rede." ,,Vielleicht will ich nicht mit dir reden und tue deshalb so!", giftete sie mich an, wandt sich aus meinem Griff und wollte wieder abhauen. ,,Bitte Hermine, es tut mir doch leid." Diesmal hielt ich sie nicht auf, sondern ließ sie gehen. Eine heiße Träne rollte über meine Wange und ein Schluchzen verließ meine Lippen.

Hermine blieb stehen, sah mich kurz an und schien mit sich zu hadern. Ich nahm ihr die Entscheidung ab, indem ich mich umdrehte und durch die Gänge stürmte.An irgendeiner Wand, sank ich schließlich zusammen. Ich nahm mir vor, meine Aufgabe nun viel ernster zu nehmen und mich nicht mehr von irgendwelchen Leuten ablenken zu lassen. Ich hatte meine Arme um die Knie geschlungen und meinen Kopf auf die Arme gelegt.

Eine Hand fuhr sanft über meine Schulter, was mich zusammen zucken ließ. Ohne ein Wort, setzte die Person sich neben mich und schlang ihre Arme um mich. ,,Es tut mir leid.", vernahm ich Hermines Stimme. Mein Kopf zuckte hoch und ungläubig sah ich sie an. ,,Jetzt schau nicht so. Ich habe überreagiert und dich nicht erklären lassen." Immer noch überrascht, brachte ich kein Wort heraus. ,,Na los, ich möchte eine Erklärung.", stupste sie mich an.

,,In Kräuterkunde hatten wir einen Unfall. Ein Mädchen wurde schwer verletzt und wurde in den Krankenflügel gebracht. Ihre Freundin hat sich schuldig gefühlt und brauchte jemanden zum Reden. Also habe ich ihr zugehört und ihr beigestanden. Dann sind wir zum Krankenflügel gegangen und haben ihre Freundin besucht und ich habe die Zeit vergessen und am Abend war ich so müde.Es tut mir so leid.", etwas außer Atem sah ich sie an. Stumm nahm sie mich in den Arm und ich wusste, die Sache war gegessen. Ich weiß nicht wie lange wir in irgendeinem Gang mitten in Hogwarts saßen, aber niemand von uns wollte die angenehme Stille unterbrechen.

,,Entschuldigung. Ich habe mich verlaufen.", wisperte eine leise Stimme. Ein Erstklässler aus Ravenclaw mit vor Scham geröteten Wangen, stand dort und sah uns verzweifelt an. Als ich aufstand, knackten meine Knochen. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht und half Hermine hoch. ,,Wo musst du denn hin?",fragte Hermine ganz vorbildlich. ,,Ich wollte eigentlich in die Bibliothek, bin aber falsch abgebogen.", erklärte der kleine und kratzte sich verlegen am Kopf.

,,Ist doch nicht schlimm. Sowas kann jedem mal passieren.", lächelte Hermine, griff nach meinem Arm und lief voran. Der Junge lief neben ihr, während sie sich über Hogwarts unterhielten. Die Brünette hatte meinen Arm inzwischen losgelassen und ich lief hinter den beiden her. Heimlich beobachtete ich die hübsche Hexe vor mir und musste schmunzeln. Wild gestikulierend erzählte sie über ihre Abenteuer und lachte dabei immer wieder.

Ihre wild gelockten Haare lagen sanft auf ihrem Rücken. Ihre Schritte und Bewegungen wirkten so bestimmend aber gleichzeitig so elegant und sanft wie von einer Katze. Ihr Lachen klang wie eine schöne Melodie und ihr Lächeln gleichte das einer Göttin. Als sie sich zu mir umdrehte, wendete ich meinen Blick schnell ab.

,,So hier sind wir. Viel Spaß", verabschiedete sich Hermine von dem Ravenclaw. Ich murmelte ein kurzes ,Tschüss' und folgte Hermine. Ich wusste nicht wo wir hinliefen, aber Hermine schien ein bestimmtes Ziel zu haben. Vor einer Wand blieb sie stehen und eine edle Holztür erschien. Sie war aus dunklem Holz gebaut und ebenfalls dunklen Verzierungen versehen. Hermine legte eine Hand auf die Klinke und drückte diese runter.

Zum Vorschein kam ein großes gemütliches Schlafzimmer. Ein großes Doppelbett stand in einer Ecke, während in der anderen ein großer Kamin mit prasselndem Feuer stand. Davor lag ein kuscheliger Teppich und eine große rote Couch. An einer Wand, stand ein großes altes Bücherregal mit zich Büchern. Hermine setzte sich in Bewegung und steuerte geradewegs auf das Bücherregal zu. Ich stand noch immer in der Tür und betrachtete die Einrichtung, als Hermine sich zu mir umdrehte. ,,Willst du nur dumm rum stehen, oder reinkommen?", schmunzelte sie amüsiert.

Schnell trat ich ein und die Tür schloss sich. Meine Füße bewegten sich wie von selbst zum Bücherregal, wo die Brünette gerade dabei war, sich nach einem Buch zu strecken. Ich griff über sie und zog das gewünschte Objekt aus dem Regal. Ich war zwar nur ein bisschen größer wie Hermine, kam jedoch an Stellen ran, wo sie zu klein für war. Dankend nahm sie das Buch und ließ sich auf die Couch fallen. Ich nahm mir ebenfalls ein Buch, und ließ mich dann neben ihr nieder. Hermine war schon so in ihr Buch versunken, dass sie nichts mehr um sich herum wahr nahm.

Diese Zeit nutzte ich, um sie, wie heute schon öfter, zu beobachten. Ihre Haare umrahmten ihr schmales Gesicht und ihre Augen spiegelten das Kaminfeuer wieder. Immer wenn Hermine Lächelte, verzogen sich ihre sanft geschwungenen Lippen und in ihre Bernsteinfarbenen Augen, trat ein Glitzern. Ich war so in ihren Augen versunken, dass ich nicht bemerkte, dass Hermine das Buch zur Seite legte und mich nun ebenfalls musterte. ,,Willst du weiter starren?", holte sie mich aus meiner Starre und versuchte sie ein Lachen zu unterdrücken. Etwas ertappt sah ich in mein Buch. Kopfschüttelnd nahm sie mir das Buch aus der Hand, drehte es richtig herum und gab es mir wieder. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen aufsteigen und steckte schnell meine Nase in das Buch.

,,Du liest Liebes Romane?" Verwirrt sah ich auf und dann auf den Buchtitel. ,,Lass uns zusammen sterben.",las ich vor und hob eine Augenbraue. Ich hatte nicht darauf geachtet, was für ein Buch ich aus dem Regal gezogen hatte. Ich wollte etwas zu meiner Verteidigung sagen, sah dann aber auf Hermines Buch. ,,Mit ,,Flammen der Liebe" bist du nicht besser.", lächelte ich und tippte auf das Cover. ,,Ab und zu lese ich Liebes Schnulzen.", kicherte die sonst so vorbildliche Hermine Granger.

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Hey Leute, ich bin momentan für 3 Wochen in Kur und habe jetzt etwas Zeit gefunden um zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch.

Lg

1247 Wörter

Die Tochter des BösenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt