Wir redeten noch eine ganze Weile, bis wir uns wieder den Büchern zuwendeten. Ich musste zugeben, dass ich mir genauso eine Beziehung, wie in diesem Roman wünschte. Wahre Liebe, ohne Grenzen und Hindernisse. Aber sowas gab es leider nur in Büchern. Mein Blick schnellte hoch, als ich etwas schweres auf meiner Schulter spürte. Hermine hatte ihren Kopf auf meiner Schulter abgelegt und schlief. Den Roman, den sie vor ein paar Minuten noch gelesen hatte, rutschte ihr wie in Zeitlupe aus der Hand und landete auf dem Boden.
Auch ich legte mein Buch zur Seite,legte mich auf die Couch und zog Hermine vorsichtig an meine Brust. Ihr Kopf rutschte auf meinen Oberkörper, was mir die Röte in die Wangen trieb. Jetzt war ich wirklich froh, dass sie schlief. Sanft legte ich einen Arm um sie und vergrub meine Nase in ihr weiches Haar. Eine Mischung aus Lavendel und Honig. Durch das prasseln im Kamin, das wärmende Feuer und den Geruch von Hermines Shampoo, glitt ich ebenfa in einen tiefen Schlaf.
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,,Steh auf! Wir sind schon viel zu spät zum Abendessen!", weckte mich Hermine verschlafen. Murrend zog ich sie wieder an mich und ließ einen Wecker erscheinen. ,,Du willst wirklich essen gehen? Wir haben 22:00 Uhr und außerdem ist Sperrstunde." ,,Ich hab aber Hunger.", meckerte sie und wie zur Bestätigung, knurrte ihr Bauch. Seufzend ließ ich sie los und rief dann nach Paddy. Sofort erschien der kleine Hauself und sah uns neugierig an. ,,Was kann Paddy für die Miss tun?" ,,Könntest du uns etwas zu Essen bringen? Wir haben leider das Abendessen verpasst.", bat ich meinen kleinen Freund. ,,Paddy würde sich freuen, den beiden Misses etwas zu bringen.", freute sich der kleine und verschwand kurz darauf wieder. Grimmig schaute mich Hermine an.
,,Was hat dir denn den Zaubertrank verdorben?" ,,Du lässt Hauselfen für dich arbeiten? Es ist schlimm genug, dass sie arbeiten müssen, da musst du ihnen nicht noch mehr Arbeit bereiten.", beschwerte sie sich. ,,Die Hauselfen haben Spaß bei der Arbeit und außerdem hast du doch Hunger." ,,Wo kann Paddy das Essen abstellen?", quiekte Paddy. Ich stand auf und sah mich um. Plötzlich erschien in der Mitte des Raums ein großer, dunkler Holztisch. Er wurde mit vielen Kerzen und Rosen verziert, was dem Ganzen eine romantische Atmosphäre verlieh.
Etwas peinlich berührt sah ich Hermine an, die ebenfalls mit roten Wangen, den Tisch anstrarrte. ,,Hast du dir den Tisch gewünscht?", fragte sie und löste ihren Blick von dem Tisch. Ich schüttelte den Kopf und bedeutete Paddy dann, das Essen auf dem Tisch abzustellen. Er verabschiedete sich und verschwand mit einem ,Plopp'. Wir setzten uns an den Tisch, begannen zu essen und schwiegen, bis Hermine das Wort ergriff.
,,Tut mir leid, dass ich vorhin so zickig war. Ich habe letztes Jahr die Organisation B. ELFE. R gegründet. Eine Organisation, bei der ich für die Rechte der Elfen kämpfe. Wie du sicher weißt bin ich Muggelgeborene und wollte mit B. ELFE. R etwas gutes beitragen. Als Muggelgeborene hat man es in der Zauberer Welt schwer. Es gibt viele Vorurteile und viele Zauberer sehen uns als wertlos an. Seit ich auf Hogwarts bin, versuche ich so viel wie möglich zu lernen, um den Leuten zu zeigen, dass auch Hexen und Zauberer wie ich etwas erreichen können. Hier werde ich als nervige Streberin angesehen, die sich nur in ihren Büchern vergräbt, weil sie keine anderen Sachen zu tun hat. Und weißt du warum ich so viel mit Büchern mache? Weil ich das beste Abschluss Zeugnis dass es jemals auf Hogwarts gab, schaffen will. Wenn ich das schaffe, werden die Vorurteile vielleicht weniger und dann haben die Muggelgeborenen mehr Chancen."
Sprachlos sah ich sie an. So hatte ich das Ganze noch nie betrachtet. Hermine hatte Recht. Es gab so viele Vorurteile gegen Muggelstämmige und ich selbst kam aus einer Familie, die Muggelstämmige runtermachte, folterte und sogar tötete. Ich fühlte mich so schlecht. ,,Erzähl mir ein bisschen über dich. Wer sind deine Eltern? Hast du Geschwister?"
,,Ich bin Reinblut und wie die meisten Reinblüter, wurde ich sehr streng erzogen. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass Muggelgeborene nur Abschaum sind. Ich habe früher immer heimlich mit meiner Hauselfe Mini gespielt. Sie war meine erste richtige Freundin. Ich war auch oft bei meinem Cousin Draco und seiner Familie."
,,Draco Malfoy? Der Slytherin Prinz und Muggelhasser?", unterbrach mich Hermine. ,,Ja genau der. Wenn man ihn richtig kennt, ist er so ein liebevoller Mensch. Er war früher immer für mich da. Wir waren unzertrennlich, aber seit ich auf Hogwarts bin, hat es sich geändert."
,,Was ist passiert?", fragte Hermine mitfühlend. ,,Er war schon die ganze Zeit in Astoria verliebt und sie in ihn. Also habe ich ein bisschen nachgeholfen und die beiden verkuppelt. Seitdem ist er nur noch mit ihr unterwegs und ich werde ignoriert." Hermines warme Hand legte sich auf meine. Das Essen und die Tisch Dekoration war schon längst vergessen und unsere Aufmerksamkeit galt nur dem jeweils anderen.
,,Lass uns ein bisschen nach draußen gehen..", schlug Hermine vor. Etwas skeptisch betrachtete ich sie. ,,Du willst freiwillig Schulregeln brechen?"
,,Sowas mache ich auch nur mit dir, Ron und Harry.", sagte sie und lief geradezu auf die Tür zu. Ich folgte ihr und leise betraten wir die leeren Gänge von Hogwarts. ,,Wir müssen vorsichtig sein, die Lehrer haben Aufsicht.", wisperte ich leise in Hermines Ohr, was dazu führte, dass sie eine Gänsehaut bekam.
,,Was machen Sie so spät noch hier? 20 Punkte Abzug für Gryffindor.", schnarrte Onkel Sev's dunkle Stimme durch die Gänge. Erstarrt blieben wir stehen und sahen erleichtert zu, dass er nur zwei 3. Klässler erwischt hatte. Als die beiden weg waren, drehte Severus sich in unsere Richtung und kniff die Augen zusammen.
,,Cora, du kannst auch rauskommen." Ertappt sah Hermine mich an. Ich machte eine stumme Geste, dass sie sich weiterhin verstecken sollte, während ich hinter der Ecke hervor trat. Die Augen des dunklen Professors ruhten ruhig auf mir. ,,Was tust du so spät in den Gängen?"
,,Ich wollte frische Luft schnappen, mir geht es nicht so gut.", log ich. An seiner Hochgezogenen Augenbraue erkannte ich, dass er mir meine Lüge nicht abkaufte. Er kannte mich einfach zu gut. ,,Sei froh das ich dich erwischt habe und mein anderer Lehrer. Lass dich nicht erwischen.", sagte er und lief mit wehendem Umhang davon.
Bevor er verschwunden war blieb er noch einmal stehen. ,,Ach und Miss Granger, 20 Punkte Abzug für Gryffindor, für das herumlungern nach Sperrstunde." Dann verschwand er in der Dunkelheit der Gänge. Hermine kam aus ihrem versteck und sah mich erschrocken an. ,,Woher wusste er das?"
,,Er hatte schon immer ein gutes Gespür. Aber lass uns weiter gehen, bevor ein anderer Lehrer uns über den Weg läuft."
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1106 Wörter
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Die Tochter des Bösen
FanfictionDas Cover ist von @floating0flower9921 schaut gerne bei ihr vorbei, sie macht super tolle Cover. 😊 Im Auftrag ihres Vaters kommt die junge Hexe Cora nach Hogwarts. Mit einer klaren Anweisung durchlebt sie die Schulzeit. Aber eine bestimmte Person b...