Kap 1

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Ich tollte mit meinen Schwestern und Brüdern über die Steine, die über den Wegen lagen. Die  Nacht würde demnächst eintreten, die Wolken legten sich dichter zusammen und die Sonne schwebte immer tiefer.
,,Vorsicht Kenya!" schrie ich schon fast zu meiner Schwester. Ich Fuß verhakte sich in einem der Steine. ,,Geht ruhig schonmal rein, ich kümmere mich darum." sagte ich zu meinen anderen Geschwistern. Ich drehte mich zu Kenya und ging zu ihrem Fuß. ,,Tut es weh?" fragte ich vorsichtig. Sie nickte nur und zappelte mich ihrem Bein hin und her, und hoffte so würde sich ihr Fuß lösen. Doch vergeblich.
,,Ich versuche jetzt deinen Schuh auszuziehen. Also bitte erschrecke dich nicht, wenn es ein wenig wehtun wird."

Wir waren eine große Familie, doch seitdem alle Erwachsenen an einem Virus verstarben kümmerten sich meine große Schwester Asuka und ich mich um unsere Geschwister. Das Leben hatte sich schlagartig verändert, dramatisch. Nun gab es nur noch Kinder mit dem Alter von 0 bis höchstens 13, die restlichen waren alle Tot... Das Virus sollte normalerweise ab dem 13 Lebensjahr den jeweiligen Menschen töten, doch bei mir und meiner älteren Schwester hatte es nicht gewirkt. Wieso wussten wir nicht, dass hieß, dass wir jeden Tag tot umfallen könnten, obwohl ich es nach 3 Jahren aufgegeben hatte daran zu denken.
Die Macht und der Auslöser des Virus waren Vampire. Sie wollten unser Blut, dass war unserer einziger Grund Leben zu dürfen.

Kenya plumpste zu Boden, als ich ihren Fuß aus den Schuh raus ziehen konnte. Ich schaute mich um, die Nacht war angebrochen und normalerweise mussten wir jetzt alle in unseren Häusern sein. Panisch schaute ich mich um und sah zwei Aufseher, welche direkt auf uns zu liefen. ,,Kenya, lauf!" flüsterte ich ihr zu. Sie schaute mich ängstlich an und rannte dann los. Als Kenya dann nicht mehr zu sehen war, drehte ich mich auch um und wollte weg rennen. Allerdings kam ich nicht weit. Eine starke Hand hielt mich am Rücken fest, sodass mir kurz die Luft weg blieb und auf schrie. ,,Wer ist denn noch um dieser Uhrzeit draußen?" fragte eine dominante Stimme. Ich drehte mich um und sah eine kleine Gruppe von Vampiren. Es waren Aufsehen, ihre Klamotten kannte ich nämlich, aber der, der gesprochen hatte, hatte etwas anderes an. ,,Lord Ferid, was machen wir mit ihr?" Ein Lord also. Zitternd schaute ich zu ihm nach oben. ,,Es tut mir leid, es k-kommt nicht nochmal vor!" sagte ich leise mit einer zitternder Stimme. Der Lord kam auf mich zu und nahm mein Kinn zwischen seine Finger. Er hob es hoch und schaute mir tief in die Augen. Er lächelte und sagte: ,,Ich lasse dich davon kommen, wenn du mir ein wenig von deinem Blut gibst." verstört schaute ich ihn an. ,,Schau nicht so, ich hab Hunger." sagte er und grinste sarkastisch. ,,Nur ein wenig?" fragte ich schüchtern. Daraufhin nickte er: ,,Also darf ich?" ich überlegte.

,,Ja." sagte ich kleinlaut und zog meine Klamotten über meine eine Schulter und legte meinen Kopf etwas schief. Bevor ich meinen Blick sank, sah ich, wie seine Augen vor Freude ausleuchteten. Mit seiner einen Hand fuhr er über meinen Hals und senkte seinen Kopf. Langsam leckte er über meine Haut und biss vorsichtig mit seinen spitzten Zähnen in meine Haut. Ein lautes Atmen verließ meine Kehle und ich konnte deutlich sein Lächeln auf meiner Haut spüren. Er saugte mein Blut aus meinen Adern und ich glaubte, dass er sein versprechen vergessen hatte. Für ein "wenig" klebte er schon viel zu lange an meinem Hals. Panik kam in mir auf und ich schaute besorgt zu den Waffen. Sie schauten mich uninteressiert an und merkten wohl, wie meine Knie immer wackeliger wurden. Meine Brust hebte sich schnell und immer ungleichmäßiger.. ,,Lord! Ihr bringt sie um!" sagte eine Waffe und stürmte auf ihn zu und ergriff seine Schulter. Er rüttelte daran und hoffte so, dass er mich loslassen würde. Doch stattdessen biss er fester zu und durch das Rütteln wurden die Löcher seiner Zähne immer größer. Ich schrie auf und konnte mich nicht mehr halten. Meine Beine gaben nach und ich merkte nur wie ich in starke Arme fiel.

,,Dieses Blut," hörte ich die Stimme des Lords, ,,Es ist so unglaublich lecker." er lachte und drehte sich mit mir in den Armen zu seinen Wachen um. ,,Sie ist ein ganz besonderes Nutzvieh." sagte er und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. ,,Du erinnerst mich an Mika." säuselte er und blickte auf mich herab. ,,Wer?" hauchte ich und hatte Probleme meine Augen auf zu behalten. ,,Shhh." sagte er beruhigend. ,,Mach die Augen zu und erhole dich ein wenig." Ich tat so, wie er mir befahl und entspannte meinen Körper. Ich hörte ein Tuscheln von den anderen, doch genau verstehen konnte ich es nicht. Dann ging die Truppe weiter, bis sie vor einem Haus stehen blieben. Ich öffnete kurz meine Augen und erspähte das kleine Häuschen in dem ich mit meinen Geschwistern lebte. Woher wissen die denn wo ich wohne?? Ich wollte aufstehen aber Ferid heilt mich fest und sagte in einem amüsiertem Ton: ,,In unseren Geräten sind alle Daten eingetragen." lächelte und lies mich runter.

Ich schwankte kurz und hielt mich stützend an den Lord fest. ,,Nicht so stürmisch." lachte er, doch ich ignorierte sein Kommentar. ,,Könnt ihr mir bitte helfen?" fragte ich kleinlaut, denn würde ich ihn jetzt loslassen, würde ich schneller als schnell wieder auf dem Boden liegen. Ohne auf meine Frage zu antworten nahm er mich hoch und ging ohne anzuklopfen in das Haus. Die Blicke lagen alle auf uns und Asuka und ein paar andere sprangen von ihren Stühlen auf. ,,Y/N!!" schrie sie und lief auf mich zu. ,,Was hasst du getan??" fragte sie und half mir mich wieder hinzustellen. ,,Sie hat für ihren Fehler nur bezahlt. Außerdem hast du mich zu siezen!" sagte er mit einem gefährlichen Ton und schaute meine Schwester abwertend an. ,,Leg sie in ihr Bett. Sie braucht ruhe." sagte er dann und verließ unser Haus.

Sofort ging Asuka mit mir in unser Schlafzimmer und legte mich hin. Dann bemerkte sie die Bissspur am Hals. Wütend zog sie die Luft ein und klebte ein Pflaster darüber. ,,Was hat er gemacht??" fragte sie besorgt und schaute böse zu unseren Geschwistern, die in der Tür standen. Traurig drein blickend drehten sie sich um und ließen uns alleine. ,, Eigentlich hätte er mich melden müsse, weil ich eigentlich schon zu hause sein sollte. Aber anstatt hat er mich gefragt, ob er ein wenig von meinem Blut trinken dürfte." ,,Du hast doch nicht eingewilligt?? Wie dumm bist du denn eigentlich?" sagte sie und schaute mich böse an. ,,Ich wusste nicht was ich machen sollte." verteidigte ich mich. ,,Und er hat eindeutig zu viel getrunken." sagte Asuka dann. Ich nickte und fragte sie dann: ,,Asuka, sie haben auf meinen Daten geschaut, wo ich wohne. Müssten sie dann nicht eigentlich auch mein alter angezeigt bekommen?" dieser Gedanke blieb mir über den ganzen Heimweg über im Kopf. ,,Eigentlich sollten ja alle mit den Alter 13 automatisch sterben. Daher haben sie die wohl nicht aufgeschrieben, denn eigentlich ist es ja nicht relefant." ich nickte nur nachdenklich und zog meine Decke noch höher. ,,Ruh dich erstmal aus." sagte sie und strich mir dann über meine Haare.
Erschöpft drehte ich mich dann auf die Seite und schloss meine Augen.

Lord Ferid x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt