Kap 14

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Ich öffnete meine Türen und beobachte, wie Ferid an der Tür gegenüber von mir, am Türrahmen lehnte und ungeduldig auf mich wartete. ,,Bin fertig." sagte ich und schaute ihn interessiert an. ,,Wird ja auch mal Zeit." sagte er genervt und lief los. Auf dem Weg zu meinem alten Haus redeten wir nicht viel, da ich das Gefühl hatte, dass er sauer auf mich war. ,,Ferid?" Er schaute mich an: ,,Ja?" ,,Äm bist du sauer auf mich?" fragte ich ein wenig leiser. ,,Wieso sollte ich?" ,,Ich weiß nicht, es kommt mir nur so vor." sagte ich beiläufig. ,,Es ist nur unfair, dass ich bis heute Abend warten muss. Ich meine wir sind alleine und ich bin durstig." er streckte seine Hände in seine Taschen und der Gewohnte einschüchternde Blick legte sich auf sein Gesicht. ,,Ich werd übrigens mit rein kommen." Ich hielt ruckartig an. ,,Wieso das denn?? Das werden die anderen bestimmt nicht so gut finden." ,,Das ist mir egal! Ich muss bei dir bleiben, wenn du mein Haus verlässt." Darauf antwortete ich nichts. Als könnte er mir nicht vertrauen, es würde auch ausreichen, wenn er vor der Tür warten würde, aber seine Meinung würde er wohl nicht mehr ändern.

Ich klopfte an die Tür und wartete auf ein 'Ja'. Vorsichtig trat ich in das Haus ein und schaute die die kleine Wohnung. ,,Y/N?" hauchte Asuka fast. Sie rannte auf mich zu und schloss mich in ihre Arme. ,,Wo warst du?? Und warum kommst du erst jetzt wieder nach Hause??" sie schrie mich an, wärend ihr die Tränen über die Wangen liefen und sie mich immer fester drückte. Dann löste sie sich und schaute erschrocken hinter mich. Angst machte sich auf ihrem Gesicht breit und sie wich ein paar Schritte zurück. ,,Was macht ein Lord hier?" flüsterte sie mir zu und machte mit der einen Hand hinter ihrem Rücken den Kindern klar, dass sie ins Schlafzimmer laufen sollten. Ich sah ihre Freude, als sie mich sahen, waren sie kurz davor auf mich zu zulaufen, doch hörten sie auf ihre ältere Schwester.

,,Keine Sorge, er wird dir nichts tun." ,,Aha, wie beim letzten mal? Wo er dich fast umgebracht hat, weil dein Blut zu lecker war??" verlegen schaute ich zu Boden. Sie hatte zwar recht, dass es mir schlecht ging, aber in letzter Zeit war er sehr nett zu mir. Ich hatte mir noch nie darüber Gedanken darum gemacht, wieso er mich so behandelte, aber dafür war gerade keine Zeit. ,,Ich weiß, aber er ist hier um sicher zu machen, dass ich nicht weglaufe. Also wird er niemanden was antun. Oder Ferid?" Er nickte und setzte sich auf die Couch, um die Wohnung ein wenig zu beobachten. ,,Ferid? Du nennst ihn nicht mal Lord?" flüsterte Asuka mir zu und pikste mich mit ihrem Ellbogen in die Seite. ,,Ich habe irgendwann aufgehört ihn mir Lord anzusprechen und er hatte nie etwas gesagt, daher hab ich es dann dabei belassen." ,,Aha." antwortete sie nur und setzte sich an den Küchentisch. Ich gesellte mich zu ihr: ,,Wieso sollten die kleinen ins Schlafzimmer?" ,,Ich traue Vampiren nicht, dass weißt du." ,,Ja ich weiß, aber er wird ihnen nichts tun, glaub mir!" ,,Wenn dann später, ich will wissen wie er sich verhält." Gut, dagegen konnte ich nun nichts sagen, aber es reichte mir, wenn ich sie kurz sehen konnte.

,,Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?" ,,Ich war bei Ferid." gab ich kleinlaut von mir. ,,WAS???" ,,Glaub mir, ich wollte abhauen, aber ich konnte nicht mal ansatzweise zur Türschwelle gelangen." Sie nickte nur und schaute trotzdem ein wenig sauer. ,,Außerdem haben sie heraus gefunden, warum wir beide an dem Virus noch nicht gestorben sind." ,,Echt?? Hau raus!" ,,Unsere Eltern haben uns damals doch immer geimpft, weißt du noch? Und anscheinend wussten sie etwas von dem  Virus und wollten uns deshalb schützen." ,,Das würde auf jeden Fall zu ihnen passen." sie nickte nachdenklich. ,,Und wieso musst du jetzt trotzdem bei ihnen bleiben?" ich zog die Luft scharf ein, mir war so klar, dass sie das fragen würde. ,,Sie benutzen mich, als sowas wie ein Experiment." meine Worte hatte ich kaum ausgesprochen, da stand Asuka schon auf und lief zu Ferid.

,,WAS TUST DU IHR AN??" sie schrie so laut, dass es wahrscheinlich alle Häuser im Umkreis von 2km hören konnten. ,,Ich habe nichts gemacht." Ferid blieb ruhig und fing nur an böse zu lächeln. ,,Und warum ist sie dann bei dir??" ,,Es ist eine Anordnung von Majestät Krul. Y/N soll die perfekte Kriegswaffe werden. Bereits wurde ihr das erste Medikament eingeführt und schau sie dir an, sie sieht gut gelaunt und munter aus." Asuka stockten die Worte im Mund fest und sie schaute ungläubig zu mir rüber. ,,Stimmt das??" Ich nickte und lief rot an. Geschockt lies sie sich auf die Couch neben Ferid fallen.

Schnell lief ich zu ihr und nahm sie in den Arm. ,,Keine Sorge, es geht mir soweit gut." ,,Ja aber wieso dich?" ,,Weil in meinem, unseren, Körper andere verschiedene Sachen, Chemikalien und falsch geschlagene Impfungen, damit reagiert dann das Mittel. Mehr gibt es da eigentlich nicht zu wissen." ,,Und was hat es mit dir gemacht?" fragte sie und schaute mich mit gläsernen Augen an. ,,Es ist nichts schlimmes." ,,Sag es doch einfach!!" Schrie mich an und war kurz davor wieder auf zu springen. Ich hockte mich vor sie und griff nach ihren Händen. ,,Ich kann jetzt sowas wie in die Zukunft schauen, so etwas wie ein neuer Sinn. Ich weiß, dass es sich komisch anhört." Doch anstatt was zu sagen schaute sie mich nur fragend an. ,,Und wie machst du das?" fragte sie dann nach einiger Zeit. ,,Ich bin mir nicht so sicher, also ich konzentriere mich einfach auf meine Augen und dann passiert das einfach." sagte ich dann achselzuckend. Sie nickte und schaute mich immer noch ein wenig verwirrt an.

Ihre Hand hebte sich und wanderte zu meinem Gesicht. Ihre offene, flache Hand traf auf meine Wange, doch der Schmerz war nicht so groß wie ich dachte, da sie nur leicht zugeschlagen hatte. ,,Wage es ja nicht mich jetzt zu schlagen." sagte ich und schaute sie finster an. Daraufhin lachte sie nur und schüttelte mit ihrem Kopf. ,,Es ist unglaublich." sagte sie dann, als wir uns wieder beruhigt hatten. ,,Ich weiß. Eigentlich wollten sie mit dir auch Experimente machen, aber" ,,WAS??" fragte sie und sprang dann auf, sodass ich mit dem Rücken auf dem Boden lag. ,,Keine Sorge!!" sagte ich ihr und stand auf. In ihrem Gesicht machte sich die Angst breit, also lief ich zu ihr und nahm sie in den Arm. ,,Sie werden dich nicht holen. Ich habe mit ihnen einen Deal gemacht." ,,Was für einen?" fragte sie dann leise. ,,Ich werde nicht weglaufen und machen was sie sagen, dann werden sie dir nichts tun. Du kannst also in Ruhe hier auf die Kinder aufpassen." ,,Aber es heißt dann, dass du hier nie wieder zurück kommst." ich griff um mich wurde stärker. ,,Ich weiß. Aber so lassen sie dich in Ruhe, außerdem kann ich euch besuchen kommen." Sie nickte und schluckte ihre Tränen wieder runter. ,,Danke." flüsterte sie mir zu und gab mir einen liebevollen Kuss auf die Wange.

Lord Ferid x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt