Kap 10

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Jeder Tag glich dem anderen, mein Leben wurde eintönig und langweilig. Immer wollte ich dies vermeiden, in dem ich raus ging, neue Bekanntschaften machte oder Bücher las. Doch in dieser Situation blieb mir nichts anderes übrig, als durch die Gänge zu laufen oder auf die Terrasse zu gehen. Genau das hatte ich mal wieder vor. Ich zog mich noch schnell um und schlüpfte dann aus meinem Zimmer und lief über die endlos langen Fluren. Die Wachen schauten mich schon gar nicht mehr an, sondern Standen nur an Türen und verbeugten sich vor den Lords. Ferid hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehen. Ich dachte nach, war er zu beschäftigt oder hatte er die Lust an mir verloren? Ich wusste, dass ich nicht lange von Bedeutung sein würde, aber trotzdem kränkte es mich, denn ich wurde trotzdem nicht frei gelassen.

Enttäuscht öffnete ich die großen Glastüren und ging raus an die frische Luft. Der Wind ließ mein Haar durch die Gegend wirbeln und ließ mich auf lachen. Immer wieder freute ich mich auf diese Aussicht, denn immer wenn ich erneut auf die Terrasse trat, entdecke ich neue Sachen, wie gute Picknick-Plätze, die ich unbedingt ausprobieren musste, wenn ich wieder nach Hause gelassen werde. Sie brauchten mich im Moment anscheinend eh nicht, also könnten sie mir ein paar Tage Freiheit schenken.
Müde legte ich mich auf eine Liege und betrachtete die exotischen Blumen, die überall hier standen. Sie sahen alle so faszinierend aus und die verschiedenen Farben ließen mich entspannen. Müde schloss ich meine Augen und wollte die Sonne auf meiner Haut spüren.

,,Schon wieder am schlafen?" ich setzte mich erschrocken auf. Ferid stand an dem Geländer und sah in die Tiefe. ,,Mir ist einfach nur langweilig." sagte ich und beobachtete ihn. ,,Ich kenne hier keinen, außerdem sehe ich keine bekannten Gesichter und von euch gebraucht werde ich ja auch nicht mehr. Also was mache ich hier noch??" sagte ich und wurde zum Ende hin lauter. Er drehte sich nur um und kam auf mich zu.  Er setzte sich zu mir und schaute mir tief in die Augen. ,,Das tut mir leid, dass die so langweilig ist. Aber wir brauchen dich hier, den Grund wirst du bald herausfinden." mit seiner Hand strich er über meine Wange, hinunter zu meinem Hals. Ich bekam überall eine Gänsehaut, wie konnte seine Haut nur so angenehm weich sein?

,,Darf ich~?" flüsterte er mir in mein Ohr. Ich nickte nur und drehte meinen Kopf etwas zur Seite, damit er vollen Zugang zu meinem Hals hatte. Langsam führte er seinen Mund über meine Haut und öffnete ihn leicht. ,,Ich hab so lang gewartet, bis ich den Geschmack wieder schmecken kann~" flüsterte er so leicht, dass ich es fast gar nicht hören konnte. Dann bohrte seine spitzen Zähne ich meinen Hals und trank das Blut aus meinen Adern.

Mein Körper fühlte sich leblos an und ich konnte mich nicht mehr bewegen, wie als wären meine Muskeln gelähmt. ,,Trink nicht zu viel..bitte." sagte ich leise und griff nach seinen Schultern. ,,Nur noch ein bisschen." nuschelte er und zog mich näher zu ihm. Mit meiner einen Hand griff ich in seinen Nacken, um nicht den Halt zu verlieren. ,,Ferid?" atmete ich zitternd aus. Er löste sich kurze Zeit von meinem Hals und schaute mir in die Augen. Er lächelte und hatte noch ein wenig Blut an seinem Mund. Ich nahm meinen Daumen und wischte es ihm weg: ,,Mir ist schwindelig." nuschelte ich und hielt mich fester an ihm fest und schloss meine Augen. ,,Tut mir leid." kam es von ihm zurück. Dann griff er nach meinem Kopf und legte ihn auf seine Brust. Ich blieb so an ihm angelehnt, weil mir in dem Moment noch die Kraft fehlte wieder klar zu denken.

Nach kurzer Zeit hörte ich Schritte, die auf uns zu kamen. Ich wollte aufsehen, doch hielt mich Ferids Hand fest. ,,Bring mir was zu trinken." sagte er in einer einschüchternden Stimme. Er streichelte mir ein wenig durch die Haare. Die Person verschwand, um wieder nach kurzer Zeit auf die Terrasse zu treten. Er gab Ferid etwas in die Hand, welcher mich dann wieder etwas von sich Schob und mir ein Getränk in die Hand drückte. ,,Danke schön." sagte ich ihm und trank gierig das Wasser. Als ich dann fertig war schaute ich zu ihm: ,,Wieso habt ihr hier Menschenessen und Trinken?" fragte ich ihn nachdenklich. Denn eigentlich bräuchten sie diese nicht, da sie nur Blut brauchen. ,,Wieso nicht? Ab und zu haben wir hier Menschen. Außerdem war bis vor kurzem Mika hier, bis er dann durch mich ein Vampir geworden ist." ,,Du kannst einen Menschen zu einen Vampir machen??" fragte ich erstaunt. Er nickte nur und sprach weiter. ,,Wenn ein Mensch, das Blut von einem Lord trinkt, wird er zu einem Vampir, allerdings noch kein richtiger. Verstehst du? Sobald der 'neue' Vampir dann Menschenblut trinkt, wird er dann ein kompletter Vampir." ich nickte und dachte nach, dass hatte ich noch nie gehört. ,,Wieso ist Mika denn jetzt nicht mehr hier?" ,,Er ist jetzt das Schoßhündchen von Krul. Vielleicht wirst du ihn ja irgendwann mal kennenlernen, wenn sie mal wieder hier ist." ich nickte freudig.

,,Geht es dir wieder besser?" fragte er dann und stand auf. ,,Ja, aber ich würde trotzdem noch ein bisschen hier bleiben." Er nickte und wollte gehen, doch kurz bevor er die Terrasse verließ, drehte er sich nochmal um. ,,In dem nächsten Gang ist eine Bibliothek, du kannst jeder Zeit dorthin wenn du möchtest." er schaute mich glücklich an und biegte hinter der Tür ab.

Ich wartete noch ein wenig und nahm noch einen Schluck von dem Trinken und stand dann auf, um dann zur Bibliothek zu gehen. Das Glas ließ ich einfach stehen, ich wusste ja auch gar nicht wo die Küche war. Der Weg war nicht lange, also war ich nach kurzer Zeit schon von den großen Türen. ,,Wie kann ich dir helfen?" fragte die Wache desinteressiert und schaute auf mich hinunter.
Wieso sind alle so groß? Ich komm mir hier wie ein Zwerg vor..
,,Lord Ferid hatte mir erlaubt in die Bibliothek zu gehen." erwartungsvoll schaute ich nach oben. Ich wartete, doch nichts passierte, er ließ die Tür geschlossen. ,,Lass sie rein!" ertönte dann eine Stimme hinter mir. ,,Lord Crowley," ,,Was ist hier los?" unterbrach er die Wache und kam auf uns zu. ,,Lord Ferid hat mir erlaubt in die Bibliothek zu gehen." sagte ich selbstbewusst, denn das hatte er ja auch schließlich gesagt. ,,Wieso lässt du sie dann nicht rein?" fragte Crowley und schaute die Wache fragend an. ,,Verzeihung!" sagte er und verbeugte sich vor dem Lord und öffnete die Tür, sodass ich hinein konnte. ,,Danke schön." bedankte ich mich noch und widmete mich nun der Bibliothek zu.


Lord Ferid x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt