Kap 11

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Ich trat in das Zimmer und konnte meinen Augen kaum trauen. Überall an den Wänden waren Regale, hier und da waren kleine Sitzecken und Kerzen hüllten den Raum in ein angenehmes Licht. Das hier war wie ein Traum für mich! Überglücklich stürmte ich zu den riesigen Regalen und griff sofort nach den Büchern. Dieses war über eine geheime Welt in einem Schrank und dieses über einen Vampir und einen Werwolf. Weiter hinten in den Gängen waren Historische Bücher und noch weiter hinten, waren sogar alte Schlachtpläne, doch von diesen ließ ich meine Finger. Ich schlenderte wieder zu den Regalen, welche weiter vorne Standen und griff wahllos nach einem Roman.

Ich lief zu einer Sitzecke und kuschelte mich in den großen Sessel. Ich schlug das Buch auf und fing an, das Buch zu lesen. Die erste Seite reichte, um mich zu fesseln. Der Schreibstil und die Charaktere waren so gut geschrieben, einfach ein Traum.

Das Mädchen lebte in einem Dorf, welches klein war und jeder kannte jeden. Sie lebte alleine mit ihrer Großmutter, da ihre Eltern sie aus einem ihr unbekannten Grund verlassen hatten. Sie half den ganzen Tag über, mit Bäumen und Ernte einzubringen. Bis eines Abends eine Leiche entdeckt wurde. Sofort breitete sich Panik in den Leuten auf und jeder fragte sich wer es war. Durch Biss-Wunden wurden dann ein paar Jäger aufmerksam. Diese Wunden zogen sich über den rechten Arm, wie über den Bauch, des Opfers. Es musste also ein Tier sein, ein riesiges. Doch keinem war so ein Monster bekannt, vor allem nicht in dieser Gegend.

Müde legte ich das Buch weg. Es war zwar spannend, doch wurde ich vom lesen immer so müde. Also entschloss ich mich dafür, den Roman später weiter zu lesen und jetzt erstmal weiter das Haus zu erkunden.
Oder Schloss, bin mir da nicht sicher.
Ich lief aus der Bibliothek raus und schaute die Wache triumphierend an. Als er dann zu mir runter schaute wurde ich allerdings panisch und rannte schnell um die nächste Ecke. Doch ich hörte plötzlich Schritte hinter mir. Ich verlangsamte meine Schritte und schaute nach hinten. Dort war die Wache, die an der Tür zur Bibliothek stand. Ich blieb ruckartig stehen und schaute in sein böse schauendes Gesicht, welches knapp über meinen war. ,,Du bist also das kleine Nutzvieh, um die sich alles dreht. Du siehst schwächer aus, als ich dachte." Was sollte das denn heißen? So schwach war ich nun auch nicht! Ich stellte mich gerade hin und schaute nun direkt in seine roten Augen. ,,Was soll das heißen?" fragte ich und hob mein Kinn ein wenig. Er ging auf mich noch näher zu und legte seine Hände auf meine Hüften.

,,Hör auf!!" ich wollte mich aus seinem Griff befreien, doch seine Hände ließen sich nicht von meinen Hüften lösen. Panik stieg in mir auf, was macht er da? ,,Interessant." lachte er und drückte mich mit meinem Bauch gegen die Wand. ,,Es hieß der Lord sei von dir besessen, wegen deinem unvergäßlichem Blut. Wollen wir doch mal schauen, ob es stimmt." Mein Körper war wie gelähmt, als er seinen Mund auf meinen Hals steuerte. ,,Wollen wir doch mal sehen wie viel die kleine 'Prinzessin' aushalten kann." Ich versuchte mich von der Wand abzudrücken, doch sein ganzes Körpergewicht drückte mich gegen die kalte Wand. ,,Bitte hör auf.." sagte ich mit einer zitternden Stimme und Tränen bildeten sich in meinen Augen. ,,Aaaarghh" ich schrie auf, als er seine Zähne in meine Haut rammte.

Ferid hatte dies zwar schon öfter gemacht, doch machte er sich immer sicher, dass ich nicht zu viele Schmerzen hatte. Dies wurde mir erst jetzt bewusst. Die Hände der Wache lenkten mich allerdings wieder in die Realität. Mit seiner linken Hand hielt er meine Arme hinter meinem Rücken fest, wärend er mit der anderen an meiner Haut unter meinen Rock fuhr. Meine Schreie verstummten und mein Mund verlor seine Funktion. Seine Hand fand viel zu schnell meine Unterhose und fuhr über den dünnen Stoff. Meine Haare stellten sich auf und die Tränen liefen über meine Wangen. Dann löste er seinen Mund von meinen Hals und ich zog scharf die Luft ein. ,,Sie haben nicht gelogen! Es schmeckt unglaublich!!" wieder lachte er und ich schloss wimmert meine Augen. ,,Ich würde dich genau so gerne haben, wenn ich an Ferids Stelle wäre." Er leckte die einzelnen Bluttropfen an den Biss-Spuren weg und führte seine Zunge zu meinem Ohr. ,,Was ist mit deiner Stimme Kleines?"

Jetzt ging alles ganz schnell. Die Wache flog von mir weg, wärend ich weinend an der Wand herunter rutschte. Ich ließ meine Augen geschlossen, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. ,,Alles ok?" fragte Ferid und begutachtete meinen Körper, um zu schauen ob ich unverletzt war. Dann ging er zu der Wache und beugte sich zu ihr runter. ,,Nur ich nenne sie so!" schrie er schon fast. Seine Pulsschlagader pulsierte schnell und seine Augen waren mit Hass erfüllt. ,,Mein Lord" versuchte die Wache zu sagen, doch nach wenigen Sekunden legten sich Ferids Hände um seinen Hals und drückten zu. Sein Blick war starr auf den fast leblosen Körper gerichtet und durch seine Hände konnte ich seine Adern deutlich erkennen. Dann zog Ferid sein Schwert aus der Tasche und stach es direkt durch sein Herz. Meine Augen weiteten sich und mein Mund stand offen. ,,Ferid.." flüsterte ich, wärend ich beobachtete, wie der Körper der Wache sich in Luft auflöste.

Kurzer Hand später lag ich in den Armen von Ferid. ,,Es tut mir so leid." sagte er leise. Ich blickte auf und schaute in sein Besorgtes Gesicht. ,,Ich werde dich in mein Zimmer bringen, dort ruhst du dich erstmal aus. In dem Zimmer kann dir nichts passieren, also mach dir keine Sorge." er zog mich näher zu sich. ,,Ich werde später zu dir kommen, ich muss mich vergewissern, dass sowas nie wieder passiert." ich nickte schlapp und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und schloss meine Augen.
,,Rene, Lacus. Ich will das ich euch um sie kümmert. Ich kann den anderen Wachen gerade nicht vertrauen, also muss ich mich selber vergewissern wer in diesem Amt bleibt und wer nicht."  Ich merkte nur noch, wie er mich in ein Bett legte und eine Decke über mich legte. Ich versuchte meine Augen ein letztes mal zu öffnen, doch Ferid legte seine eine Hand auf meine Wange. ,,Sch." sagte er und stand auf. Die Tür fiel ins Schloss und ich driftete in die Traumwelt ab.

Lord Ferid x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt