Kap 16

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Müde öffnete ich meine Augen und setzte mich auf. Schlaftrunken schaute ich durch den Raum und erblickte das Buch neben mir. Ich griff nach dem Roman und schlug es auf. Gespannt las ich weiter und vergaß dabei wohl ein wenig die Zeit. Als es plötzlich klopfte schreckte ich auf und schaute zur Tür. ,,Ja." sagte ich laut und die Tür wurde geöffnet. Ferid trug in einem eng anliegenden Sportanzug in weiß, mit lila Akzenten, die perfekt zu seinen Haaren passten. Es verschlug mir den Atem, es sah so gut aus..

,,Guten Morgen." sagte er und trat ein. Ich legte das Buch zur Seite und schaute auf die Uhr. Soweit ich mich erinnern konnte, war ich relativ früh wach, doch jetzt war es schon fast elf Uhr. ,,Guten Morgen." gab ich nur zurück und stand auf. ,,Beeile dich bitte, ich hab heute noch viel zu tun." mehr sagte er nicht. Er drehte sich um, sodass ich mich in Ruhe umziehen konnte. Eine Anmerkung wegen gestern, oder irgendeinen besonderen Blick, gab er mir allerdings nicht, so als wäre nichts passiert. Ich war mir unsicher, ob ich mich freuen sollte, oder traurig sein sollte. Irgendwie hatte es mir ja gefallen, doch wir durften es nicht, dass war mir leider klar.

Ich zog mich schnell um und huschte noch ins Bad. Ich putzte meine Zähne und machte meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz. Als Outtfit hatte ich mir etwas ähnliches ausgesucht, wie Ferid, in dem man sich gut bewegen konnte und welches den Körper trotzdem noch warm hielt. Ich machte die Tür auf und trat aus meinem Zimmer. Kurz zuckte ich zusammen, als mein Magen knurrte. ,,Hier." sagte der Lord und reichte mir einen Apfel und einen Müsliriegel. Gierig biss ich in den Apfel und öffnete den Riegel, um meinen Magen das zu geben, was er verlangte. Schweigsam gingen wir dann die Flure entlang, in eine große Halle. Sie lag in einen unteren Stock, daher mussten wir viele Treppen laufe, doch Ferid schien es nichts aus zu machen.

,,Wie ich sehe sollten wir auch an deinen Koordination arbeiten. Als hätten wir nicht schon genug zu tun." den letzten Satz hängte er leise und leicht verärgert an, woraufhin ich genervt die Luft einzog. ,,Hab ich dir eigentlich was getan?" fragte ich dann mit einem strengen Ton. Er hebte seinen Blick und schaute mir direkt in die Augen. ,,Nein, wieso fragst du?" ,,Du verhältst dich komisch." sagte ich und wartete auf eine Erklärung seinerseits. Allerdings kam von ihm nichts zurück. Super, könnte ich vielleicht meinen Trainingspartner wechseln?

,,Ich würde sagen wir fangen mit ein wenig Sport an, dann dehnen wir uns und dann kommen wir zum Kämpfen." Er lief zu einer Ecke des Raumes und deutete auf eine Matte, auf die ich mich dann stellte. ,,Dort sind die Übungen die du machen sollst" er zeigte auf die Wand, an der ein Plakat hing, darauf standen Kniebeugen, Hampelmänner und andere Übungen, die ich zum Teil allerdings nicht kannte. ,,Ich werde Zählen. Und wenn ich die Zahl sage, machst du sie sofort und wartest nicht erst eine halbe Minute später. Verstehst du? Außerdem will ich nicht, dass du dich beklagst in jeglicher Hinsicht. Ich werde dich nämlich an deine Grenzen bringen, damit du dich schnell verbesserst, also solltest du dich bedanken." Ich nickte und schaute mir dann den Plan genauer an. ,,Soll ich dann nach jeder Übung 'Danke Meister für deine großzügige Helfe' sagen oder was." ich lächelte ihn böse an. ,,Wenn du möchtest." lachte er nur und erwiderte mein grinsen.

,,Ok los wir fangen an. Mach dich erstmal mit Sprüngen warm, danach Hampelmänner." Ich stellte mich hin und wartete, dass er los sagte. ,,Los." ich fing an zu springen, in dem ich meine Beine immer bis zu meiner Hüfte hochzog. ,,Höher." sagte Ferid und ich versuchte diesem Befehl nachzukommen. ,,Gut, das reicht." er gab mir zehn Sekunden Pause, damit sich meine Lunge eine kleine Ausnahme nehmen konnte. ,,Jetzt Hampelmänner. Und zwar 45 Sekunden im schnellen Tempo. Los." ich tat es so wie er wollte, doch merkte ich schon jetzt, wie meine Beine und meine Koordination nachließ. ,,Machst du jetzt schon schlapp?" fragte er spöttisch und stellte sich dichter vor mich. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mein Tempo wieder zu erhöhen.

,,Gut das reicht." ich stoppte und griff nach einer Trinkflasche, die neben meiner Matte stand. ,,Als nächstes machst du einfach die Aufgaben, die auf dem Plakat stehen. Ich erlaube dir höchstens 10 Sekunden Pause dazwischen und solltest du dich nicht genau an die Wiederholungen halten, machst du das Doppelte! Haben wir uns verstanden?" fragte er und schaute mich anspruchsvoll an. ,,Ja." antwortete ich nur und atmete nochmal tief durch. Ich beobachtete ihn, wie er sich auf zu der Tür machte und trat von meiner Matte runter. ,,Wo gehst du hin?" er drehte sich um: ,,Ich muss noch was klären, hab ich vergessen. Aber ich beeile mich!" ,,Und woher willst du dann meine Aufgaben überprüfen?" für mich machte das irgendwie keinen Sinn. ,,Wenn du die Aufgaben heute mal nicht so sauber ausführst ist es nicht schlimm, da es dein erstes Training ist, aber ich will dass du die Wiederholungen immer einhältst, so wie sie vor dir stehen. Außerdem solltest du nochmal deine Beine und Arme ein wenig dehnen." er machte eine Pause und ging weiter, dann drehte es sich nochmal zu mir um: ,,Außerdem merke ich, wenn du mich anlügst." er lächelte böse, woraufhin ich nur rot anlief. Ich nickte und ging nochmal die ganzen Aufgaben durch.

Meine Brust hebte sich schnell und ich hatte das Gefühl, als würde ich gleich kollabieren und umfallen. Also lehnte ich mich gegen die Wand und nahm nochmal einen kleinen Schluck, aus der Trinkflasche. Dann setzte ich mich auf den Boden und streckte meine Beine gerade nach vorne. Meinen Oberkörper lehnte ich nach vorne, sodass es anfing zu ziehen. So verharrte ich kurz und öffnete dann meine Beine. Zuerst streckte ich meinen Körper zu dem linken Bein, dann in die Mitte und dann zum rechten Bein. Dieses wiederholte ich ein paar mal und stand dann auf. Meine Arme streckte ich gerade nach oben und knickte dann immer einen Arm ab, sodass ich diesen dann zu meinen Rücken ziehen konnte. Als plötzlich die Tür aufging, zuckte ich zusammen und schaute auf. Ferid trat mit einem blond haarigen Vampir in die große Halle. Dabei fiel mir auf, dass er keine roten Augen hatte, was sehr ungewöhnlich war. ,,Bist du fertig?" fragte er und trat mit seinem Besuch auf mich zu. Ich nickte und versuchte wieder langsamer zu atmen, allerdings funktionierte es nicht. ,,Darf ich vorstellen, das ist Mika." sagte er und tritt zur Seite, sodass ich den etwas jüngeren sehen konnte. Er lächelte mir nur kurz zu und wand den Blick von mir dann wieder ab. ,,Ich werde dir mit ihm ein paar Übungen vorführen, allerdings wirst du diese dann mit ihm üben müssen, da ich mich um ein Problem im Dorf kümmern muss." ich nickte verständlich und schaute wieder zu Mika.


Lord Ferid x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt