Remember me

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Mein Internatalltag war ziemlich unspektakulär, aber ich hatte einen Grund zum freuen. Heute würde ich das erste Mal mit Will zum Schwimmtraining gehen. Leigh und Tiffany hatten versprochen später dazu zu kommen; hoffentlich nahmen sie die Jungs nicht mit. Henrys Sprüche konnte ich mir sparen. In den letzten Tagen hatte er begonnen, mich mit dummen Anmachsprüchen unverhohlen anzubaggern, in jeder Stunde, jeder Pause, sogar beim Essen. Früher hatte ich Tiffany immer darum beneidet, dass sie so viel Aufmerksamkeit seitens des männlichen Geschlechts bekam, jetzt empfand ich Mitgefühl. 

"Hi, Abby! Bist du bereit?" Begrüßte mich Will, der vor der Schwimmhalle auf mich wartete.

"Können wir nicht so tun, als hättest du mich nicht gesehen und ich verzieh mich in die Bücherei?" Erkundigte ich mich. Meine Nervosität stieg mit jedem Schritt, ebenso wie meine Angst. Ich war schon ewig nicht mehr schwimmen und die Leute da drinnen waren unsere Elite. Die planschten nicht amateurhaft im Wasser rum wie ich, sondern beherrschten den Butterflystil im Schlaf. 

" Nein, können wir nicht. Du brauchst keine Angst zu haben, Abby, die sind alle wie ich."

"Genau das ist ja, was mir Angst macht." Wenn ich Angst hatte, sprach ich meistens sarkastisch um genau das zu überspielen. Will lachte.

"Wenn du so bist, wie du bei mir bist, dann werden sie dich lieben. Außerdem kennst du ein paar von ihnen." Er schloss mir die Mädchenumkleide auf und ging sich dann selbst umziehen. Ich schlüpfte in meinen schwarzen Badeanzug und schlurfte in Flip Flops zu den Duschen. 

Will stand bereits vor den Duschen. 

"Dann stellen wir dich mal vor." Er lächelte mir aufmunternd zu. Ich nickte schlotternd. Will legte seinen Arm um mich, wodurch er mir seine Wärme gab, und so gingen wir zum Schwimmbecken, wo schon einige Schüler schwammen.

"Alle mal her hören!" Rief Will. Die Schwimmer drehten sich um.

Ich wurde blass.

Das war doch...

"Ach nein, sieh mal einer an. Wie schön dich zu sehen, Abby!" Henry grinste mich an. Ich lächelte gezwungenermaßen und fühlte mich plötzlich unwohl in Wills Griff. 

" Das ist meine Freundin Abby Miller. Sie ist ebenfalls eine Schwimmbegeisterte und ich habe sie in unser Team eingeladen." Henry zog bei Wills Worten die Augenbrauen zusammen und funkelte ihn wütend an. 

" Respekt, mann. Die ist heiß!" Rief jemand. 

"Finde ich auch." Gab Will grinsend zurück. Ich stieß ihm in die Rippen. 

"Das ist voll peinlich!" Zischte ich.

" Ach quatsch. Nimm's locker. Die Jungs können halt nicht anders." Beruhigte er mich.

" Sind wir zum schwimmen oder zum flirten hier?" Unterbrach uns eine tiefe Stimme. Will und ich sprangen auseinander. Ich sah verdutzt zu Henry, der klatschnass vor uns stand. Er klang sehr beherrscht, aber ich sah ihm an, das er wütend war. 

"Ist ja schon gut. Henry, nimm dich bitte Abby an und schwimm mit ihr ein paar Bahnen um warm zu werden. Ich muss noch ein paar Formalitäten mit dem Coach besprechen." Bat er Henry und umarmte mich zum Abschied.

Ich wurde natürlich nicht gefragt. 

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