P(B)itch Perfect

3.9K 193 10
                                    

Hätte mir jemand gestern gesagt, was heute alles passieren würde, ich wäre nicht aufgestanden. So aber saß ich mit meinen Freunden -merkwürdigerweise war von der Stimmung gestern Abend nichts mehr zu spüren- beim Frühstück, als uns die Nachricht erreichte. 

Wir bekamen zwei neue Schülerinnen. Zwei Schwestern, die in unseren Jahrgang gehen würden. Die eine Schwester war heute schon angereist, die andere würde erst später kommen. Warum, wurde uns nicht gesagt.

"Was glaubt ihr, wie die eine Schwester ist? Also die, die heute schon kommt?" Fragte Tiffany, während wir in der Eingangshalle in ein paar Ohrensesseln saßen und ab und zu die Tür beobachteten. Ein paar Meter weg von uns standen die Jungs an den Fenstern und taten dasselbe wie wir. Sullivan aber hatte seinen Blick auf etwas anderes als die Tür gerichtet. Seine volle Aufmerksamkeit lag auf Leigh, die das nicht zu bemerken schien, mir aber ein Lächeln entlockte. Leigh hatte ihn verändert und man konnte die Liebe zwischen ihnen fast schon spüren. 

"Spätestens jetzt dürfest du es wissen." Bemerkte Leigh trocken und ich folgte ihrem Blick. Ein großes, vollbusiges Streifenhörnchen in engem Top und kurzem Rock stand -was heißt hier stand, klammerte traf es da schon eher- bei den Jungs, besonders bei Henry, und schmiss sich ihm an den Hals. Ich runzelte die Stirn.

"Was ist das denn für eine? Kann die mal bitte ihre Griffel von Henry nehmen?" Mir fiel nicht auf, wie düster ich klang, ich war zu sehr auf das Streifenhörnchen fixiert. Ein Streifenhörnchen war sie deshalb, weil ihre Haare wahrscheinlich blond waren mit braunen Strähnchen und sich dieselben Farben auf ihrer Haut wiederfanden. Ich war mir nicht sicher ob sie blond mit braunen Strähnchen war oder braun mit blonden Strähnchen. 

"Habt ihr das gesehen?" Ich war kurz davor zu expoldieren. Die Neue presste Henry ihre Oberweite ins Gesicht, spielte mit ihren Haaren während sie Sullivan lächelnd ansah und Cameron links liegen ließ. Nun war auch Leigh sauer. 

"Oh je. Zwei eifersüchtige Frauen auf einen Schlag. Wäre sie nicht so eine Bitch, hätte ich fast Mitleid mit ihr." Tiffany war sichtlich erleichtert, dass ihr Cameron in Ruhe gelassen wurde.

"Das ist mein Freund, dem sie da gerade schöne Augen macht." Mit verschränkten Armen stampfte Leigh auf die Jungs zu, schlang Sullivan die Arme um den Hals, zog ihn zu sich herunter und küsste ihn. Hämisch grinsend traten Tiffany und ich nun auch zu den Jungs, um zu hören wie Henry die Neue abwies. Mit gebrochenem Stolz und eingefallenen Schultern stöckelte sie begleitet von Tiffanys "It's hard out here for a bitch." Sing Sang davon. 

"Leigh, was sollte das denn?" Fragte Sullivan, immer noch etwas überrumpelt von der Aktion seiner Freundin. Leigh lächelte unschuldig.

"Ich liebe dich einfach, Sulli." Hauchte sie und schmiegte sich in seine Umarmung. Ich sah zu Henry und suchte nach Anzeichen von Eifersucht in seinem Gesicht, doch er hatte einen neutralen Gesichtsausdruck aufgesetzt ehe er sich an mich wandte.

"Du siehst aus, als hättest du in eine Zitrone gebissen. Was ist los?" 

"Nichts." Blockte ich ab. Er hatte die Neue zwar abgewiesen, war aber trotzdem zuerst auf sie angesprungen. Jetzt brauchte er nicht so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Wenn er meinte, eifersüchtig auf Will zu sein, obwohl da gar nichts war, konnte ich das genauso gut.

"Komm mir jetzt nicht mit der 'Nein, es ist nichts-Doch, du hast doch was'- Masche, ich war mit der da." Er deutete auf Leigh, die überrascht die Augen auf riss." Zusammen und ihr seid euch ziemlich ähnlich." Henry lachte.

"Soll das heißen, du veranstaltest das ganze Theater nur, weil ich Leigh ähnlich bin?" Ich spürte heiße Wut in mir hochkochen. Sullivan trat drohend hinter Leigh hervor.

"Vergleiche niemals wieder Leigh mit Abby, verstanden? Abby ist toll und Leigh ist meine Freundin, sieh's ein, Henry, du hast verloren. Du hast Leigh verloren und du wirst sie nicht mehr wieder kriegen." Er griff nach Leigh und zog sie mit sich in Richtung Jungstrakt. Henry sah ihnen sprachlos hinterher. Dann drehte er sich wieder zu mir.

"Abby..." Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern ging schnellen Schrittes geradewegs zu Katrinas Zimmer. Ich hörte noch, wie Tiffany Henry als Arschloch beleidigte. 

"Katrina? Bist du da?" Ich stand klopfend vor ihrer Zimmertür und wartete, dass mir jemand aufmachte. Als endlich jemand aufmachte, wich ich überrascht zurück.

"Du-" Vor mir stand das Streifenhörnchen und musterte mich von Kopf bis Fuß.

"Und du bist?" Fragte sie abschätzend.

"Abby, komm herein! Bethany, lass sie durch." Ertönte Katrinas Stimme im Raum. Ich drängte mich an Bethany vorbei und ließ mich auf Katrinas Bett fallen, auf dem die Besitzerin im Schneidersitz thronte.

"Ignorier sie einfach. Die geht mir schon auf die Nerven seitdem sie einen Fuß in das Zimmer gesetzt hat." Katrina verdrehte die Augen. 

"Katy-Schätzchen, bist du so lieb und reichst mir mal die Unterwäsche, die auf meinem Bett liegt? Ich kann hier leider nicht weg." Entgeistert starrten Katrina und ich auf Bethanys Bett, wo ein Haufen aus pinker Spitze lag. Seufzend tapste Katrina zu einem Bett, das mit neonpinker Seidenbettwäsche bezogen war, und hob mit den Fingerkuppen ihres Daumen und Zeigefinger den Tanga und den BH an, ehe sie ihn Bethany vor die Füße schmiss.

"Hier, Bethy-Schätzchen." Flötete sie und setzte sich wieder zu mir. Bethany sah ihr empört hinterher, bemerkte aber meinen Blick und drehte sich wieder zu ihrem Kleiderschrank. 

"Können wir irgendwo hingehen, wo wir uns ungestört unterhalten können? Es geht um Du-weißt-schon-wen." Ich versuchte ihr mit meinen Augenbrauen zu zeigen, wen ich meinte. Dabei sah ich wahrscheinlich so aus, als hätte ich einen Krampfanfall in der oberen Gesichtspartie. Katrina nickte.

Wir saßen im Park auf einer Bank, wo es zwar kühl war, aber wenigstens war hier aus diesem Grund niemand. 

"Ich hasse Bethany. Sie hat Henry einfach so angemacht und Henry hat nichts gemacht. Aber das war nur ein kleiner Teil von dem, was er sich heute geleistet hat. Stell dir vor, Henry benutzt mich nur, weil ich Leigh angeblich ähnlich bin...kannst du dir das vorstellen? Nur weil ich ihr ähnlich bin." Und während ich das so sagte, wurde es mir schmerzlich bewusst. Ich war in sein Spiel geraten, war zur Spielfigur geworden und war jetzt umso mehr verletzt worden. 

Nur weil ich Leigh ähnlich war.

Guten Abend! Ich bekomme gerade die Morgen-ist-Schule-Depression, weil ich die bis heute auf Klassenfahrt war und jetzt auch noch Hausaufgaben machen muss. Zudem entschuldige ich mich für die etwas längere Offline Zeit, aber ich hatte aus persönlöichen Gründen eine Wattpad Pause gemacht. Ich habe sogar eine Geschichte gelöscht, aber genug davon. Dieses Kapitel widme ich Elifbeyzay (ich hoffe einfach mal, das mit der Widmung hat funktioniert :D), weil sie zweimal gefragt hat, wann es weiter geht und nun ist das Kapitel dann endlich da :) Ich wünsche euch eine schöne Restwoche, falls ich keine Zeit finden werde, etwas neues zu posten :)

XOXO

Falling In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt