The perks of being a wallflower

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Heute war der Tag, vor dem ich mich seit Monaten fürchtete.

Der Tag der Heimfahrt. Thanksgiving stand vor der Tür und klopfte fröhlich an.

"Habt ihr alles, Mädchen?" Fragte uns unsere Betreuerin zum gefühlt hundertsten Mal.

"Ja, Ashley." Antworteten wir im Chor.

"Wir bleiben ja nicht ewig Zuhause." Fügte ich lächelnd hinzu.

"Zum Glück. Was würde ich zum Beispiel ohne Queen Tiffany machen?" Ashley grinste Tiffany an. Diese erwiderte das Grinsen und hakte sich bei Leigh und mir ein.

"Also ich weiß ja nicht wie's euch geht, aber ich freue mich auf Zuhause. San Fran kann man einfach mit nichts auf der Welt vergleichen! Das hier kommt dem zwar schon ziemlich nah, aber..." Sie stoppte plötzlich und ihre Augen wurden groß.

"Brandon!" Kreischte sie, löste sich von uns und rannte auf ihren großen Bruder zu, der sie lächelnd in die Arme nahm. Leigh und ich folgten ihr langsam.

"Hi, Leigh. Abby..." Er umarmte mich ebenfalls und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

"Hi, Brandon." Begrüßte ihn Leigh, die nicht in den Genuss seiner Umarmung kam, weil sie von Sullivan in Beschlag genommen wurde, der Brandon feindselig ansah.

Ja ja, die Eifersucht.

Erst jetzt entdeckte Brandon Cameron, der hinter Sullivan und Leigh stand.

"Cameron! Lang nicht mehr gesehen, man!" Sie begrüßten sich wie alte Freunde, was Tiffany säuerlich beobachtete. Sie hatte ihr Vorhaben, Cameron zu ignorieren, durchgezogen und ihn nur sehr widerwillig an unserem Tisch toleriert. Aber Cam gehörte genauso zu uns wie Sull und Tiffany musste damit klarkommen. Zimmerdemokratie nennt man das.

"Ich werde euch vermissen." Meinte Tiffany und umarmte mich, Leigh und Sullivan, Cameron ließ sie bewusst aus.

"Bis nächste Woche." Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und Brandon und machte mich auf den Weg zum Bus, der mich zum Bahnhof bringen würde.

"Hey, Abby, sollen wir dich zum Bahnhof bringen?" Der schwarze Aston Martin von Brandon hatte neben mir gehalten und sein Eigentümer sah mich durch seine teure Markensonnenbrille fragend an.

"Nein, danke. Macht euch keine Umstände."

"Für dich würde ich jeden Umweg der Welt machen, Abby." Brandon lächelte. Ich lachte und auch ein Lachen vom Beifahrersitz war zu hören.

"Brandon, du Schleimer!" Tiffany beugte sich vor und lächelte ein breites Lächeln.

"In Wahrheit will er vor den armen Schluckern am Bahnhof mit seinem Auto angeben." Und das war genau der Grund, warum ich nicht mit wollte. Ich wollte keine Aufmerksamkeit, ich wollte unsichtbar für die Anderen nach Hause fahren und unsichtbar wieder kommen.

"Nein, ehrlich nicht. Ich laufe gerne. Außerdem ist die Sonne herrlich." Tatsächlich schien die Herbstsonne auf uns herunter, sodass ich meine Ray Ban Sonnenbrille aufsetzte und mit meinem Trolley weiterging.

"Irgendwann kannst du mir und meinem Auto nicht mehr entfliehen, Abby Miller!" Ich lächelte und winkte nur.

***
"Komm in meine Arme, mein Kind!" Meine Mutter lächelte gefälscht und zog mich in eine Umarmung.

"Hast du zugelegt?" Sie sah mich prüfend an und musterte meinen Körper.

Und damit fing es an.

"Abby, deine Haut ist ja ganz blass und pickelig, schaust du wieder den ganzen Tag nur deine Filme?"

"Deine Haare sind splissig!"

"Also du musst unbedingt aufhören zu essen."

"Schau doch mal deine Schwester an, die sieht gesund und voller Lebensfreude aus!"

Sie bombardierten mich mit "gut gemeinten" Beleidigungen, nahmen keine Rücksicht auf meine Gefühle.

Irgendwann hatte ich mich auf mein Zimmer verzogen und stand jetzt auf meinem mickrigen Balkon -er war es eigentlich noch nicht mal wert Balkon genannt zu werden- und sah mit Kopfhörern in den Ohren dem Sonnenuntergang zu.
Plötzlich bemerkte ich einen stechenden Blick auf mir und öffnete die Augen, die ich unbewusst geschlossen hatte.

"Ist was?" Fragte ich den geheimnisvollen Typen neben mir auf meinem Balkon. Er sah mich lediglich an und verschwand dann wieder.

Komischer Typ.

"Abby!" Rief mich meine Mum von unten und ich lief seufzend zu ihr ins Wohnzimmer.

" Tante Mathilda und Onkel Wally kommen morgen früh. Mercy und die Anderen kommen am frühen Nachmittag." Wie gütig von ihr, mir Bescheid zu sagen.

"Zieh bitte etwas an, das deine Speckrollen kaschiert und deck deine eklige Haut ab." Befahl sie mir. Ich nickte. Was blieb mir auch anderes übrig?

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