Das gibt Ärger!

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Ich weiß nicht wie, aber es ist passiert. Kurz gefasst kann man sagen, dass ich eine Heul-Attacke hatte und Henry mich daraufhin in den Arm genommen hat. Und so saßen wir bis Ende des Films. Ich auf seinem Schoß, seine Arme um mich geschlungen, seine Versuche meine Schluchzer zu dämpfen. Dieser Film rührte mich jedesmal und dadurch, dass jemand da war und mich tröstete, ließ ich alles heraus. Alles, was ich die letzte Zeit über in mich hineingefressen hatte.

"Geht's wieder?" Seine Stimme war überraschenderweise nicht genervt, sondern einfühlsam und vorsichtig.

"Ja...es-es...geht schon wieder..." Krächzte ich und schlang meine Arme um seinen Hals, um mich vollends zu beruhigen.

"Hätte ich gewusst, dass dich der Film so mitnimmt, hätte ich niemals so schnell nachgegeben." Murmelte Henry in mein Haar.
"Red' keinen Mist, du hättest wohl nachgegeben." Endlich war meine normale Stimmlage wieder zurückgekehrt.

"Das mag sein...ist jetzt alles wieder gut?" Gerade war die letzte Szene des Films vorbei und 'All of the stars' lief als Abspann. Ich riss mich zusammen und nickte zögernd. Normalerweise hätte ich jetzt nochmal angefangen zu heulen, aber das wäre mir dann doch zu peinlich gewesen.

Wir verließen den Filmsaal und schmissen das übriggebliebene Popcorn weg.

"Das nächste Mal nehmen wir nur einen Sitz, ist günstiger und ich mag es sowieso lieber, wenn du auf meinem Schoß sitzt." Versuchte Henry mich aufzumuntern. Ich lachte leise und nahm seine Hand. Seine große Hand umschloss meine zarte Mädchenhand warm und fest, sodass ich mich sofort geborgen fühlte. Es wunderte mich mittlerweile kein bisschen mehr, dass eine so kleine Berührung seitens Henry so viel in mir auslöste. Ich war einfach komplett in ihn verliebt.

In Henry Robert, den ich vor ein paar Wochen noch als Kotzbrocken bezeichnet hatte.
Der, der mich oft genug zur Weißglut brachte.
Der, der vielleicht doch noch etwas für Leigh empfand.
Und doch gab es keinen besseren, in den ich mich hätte verlieben können.

***
Die Rückfahrt war ohne besondere Vorkommnisse geschehen, wortlos und still. Wir sprachen erst dann wieder, als wir uns im Internat verabschiedeten.

"Es war toll." Lächelte ich und umarmte ihn.

"Das machen wir nochmal." Ergänzte Henry und hauchte mir einen Kuss auf den Haaransatz.

"Aber erstmal stehen die Winterprüfungen an." Ich seufzte beim Gedanken an die Prüfungen.

"Das packst du. Und ansonsten helfe ich dir."

Ich löste mich aus der Umarmung.
"Danke, Henry. Schlaf gut."

Wir trennten uns -er musste nach links, ich nach rechts- und ich schwebte förmlich auf mein Zimmer zu. Noch nie hatte sich ein Date so gut angefühlt und mich so strahlen lassen.

Dieses Strahlen war allerdings nur von kurzer Dauer. Denn hinter meine Zimmertür warteten meine zwei Zimmernachbarinnen mit wütenden Gesichtern.

"Kannst du mir mal sagen, wo du bis jetzt warst?" Begrüßte mich Leigh streng. Meine Mundwinkel fielen herunter.

"Was interessiert dich das?"

"Abby, wir sind immer noch deine beiden Freundinnen. Deine besten sogar." Schaltete sich Tiffany nun ein.

"Da bin ich mir aber nicht so sicher." Konterte ich.

"Was soll das heißen?" Tiffany klang ehrlich verwirrt.
Und genau das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.

"Du bist so eine falsche Schlange, Tiffany Davis! Du tust bei mir so, als wärst du auf meiner Seite, dabei unterstützt du schon die ganze Zeit Leigh!"

"Tu mal nicht so, als wärst du unschuldig, Abby!" Antwortete Leigh für Tiffany.

"Was hab ich denn gemacht?"

"Du gehst mit Henry aus!"

"Ja, und jetzt?"

"Du bist so naiv, dass du sein wahres Ich nicht erkennst!" Fauchte Leigh.

"Nein, Leigh, weißt du was dein Problem ist? Du bist neidisch. Du bist verdammt neidisch auf das, was ich mit Henry habe, nur weil es mit dir Sullivan grad nicht so toll läuft. Und Tiffany ziehst du da mit rein, damit du mir meine einzige andere Freundin wenigstens nimmst." Meine Stimme wurde zum Schluss immer leiser.

"Aber das stimmt doch überhaupt nicht!" Rief Tiffany verzweifelt aus.

"Und ob das stimmt, Tiffany. Du bist einfach nur zu blöd, um das zu erkennen." Schnaubte ich.
Zugegeben, es war nicht besonders nett, aber im Vergleich zu ihrem Verhalten war das noch nett.

"Lüg dir die Welt weiter so zu recht, Abigail. Wir haben keinen Fehler gemacht. Aber wenn du das so siehst, dann tut es mir leid für dich." Sagte Leigh spöttisch.

"Nein, mir tut es leid für dich, Leigh. Du erträgst es nicht, dass deine perfekte Welt kaputt geht und andere dafür einmal Glück haben. Und mit einer so egoistischen Person kann und will ich nicht weiter befreundet sein." Sagte ich gefährlich ruhig und drehte mich zu Tiffany um.

"Und du denkst immer, du machst keine Fehler, dabei wirst du von den meisten nur als Marionette benutzt. Fang an, dein eigenes Leben zu leben und warte nicht darauf, dass andere den ersten Schritt machen." Ich stopfte hastig ein paar Sachen und Schulmaterialien in eine Tasche.

"Ich bin fertig mit euch beiden."

So, jetzt ist meine ganze Wut auf dieses Kapitel gegangen. Das Date mag zwar etwas grob und unromantisch kurz gewesen sein, aber Dates rufen im Moment schlechte Erinnerungen in mir hervor.
Dafür ist das Kapitel nochmal etwas länger :)

XOXO

PS: Das Kapitel ist noch nicht Korrekturgelesen, Fehler tun mir also sehr leid, aber ich bin einfach erschöpft.

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