Heath Sicht!
Emmas Blick verfolgte mich den ganzen Tag, es war als würde ich ich meine Mutter anschauen. Es war wie früher. Diese Angst in den Augen ist so intensiv und so klar, sie lässt sich lesen wie ein Buch. Augen Spiegel die Emotionen eines Menschen immer wieder, vor allem die schmerzhaften und intensiven. Wenn du diesen aus den Augen ablesen kannst, bei der Person die du auf der Welt am meisten liebst, bricht es einem einfach nur das Herz. Ich fühlte mich beschämt und wusste garnicht wie ich mich fühlen sollte. Mein Körper war voller Wut und Trauer und Scham. Ich war wie mein Vater, egal wie sehr ich es unterdrücke, ganz tief in mir bin ich wie er. Ich will es nicht und ich hatte es so lange unter Kontrolle, aber irgendwann bricht es aus.
Als kleiner Junge konnte ich nie verstehen wie mein Vater meine Mutter so anschreien und anpacken konnte. Für mich hat das keinen Sinn gemacht, ich verstand nicht was das mit Liebe zutun hat. Ich dachte immer sowas ist keine Liebe, wie kann man eine so wunderbare Frau wie meine Mama nicht lieben. Aber jetzt bin ich selber so, ich habe eigene Dämonen in mir, welche ausbrechen und nicht einmal die Liebe zu Emma kann sie in Zaum halten. Ich hasse mich selbst dafür, ich hasse mich weil ich das Gefühl habe ich liebe sie nicht genug. In meinem Kopf dreht sich ständig der Gedanke, wenn ich sie genug lieben würde,währe es dann trotzdem so gelaufen?
Nachdem Emma gegangen ist packte ich gleich meine Tasche und fuhr zur Trainingshall. Es war ein ehemaliges Fabrikgebäude, welche umgebaut wurde. Jetzt bietet es einen Boxring und Trainingsmöglichkeiten. Ich bin oft hier wenn ich mit meinem Emotionen überfordert bin. Eine Zeit lang habe ich mich durch Kämpf bei Partys oder so ausgepowert. Doch das war nicht der richtige Weg. Ich habe nicht nur dadurch viele Feinde gemacht sonder bin auch in die falschen Kreise gekommen. Finn hat mich aufgefangen und ich hier her gebracht. Die Halle gehört einem Verwandten der väterlichen Seite von Finn. Daher hab ich ein Schlüssel. Manchmal wenn ich mich stark mit meiner Mutter gestritten hab bin ich sogar Nachts hierher gefahren. Stunden lang habe ich auf die Boxsäcke eingeschlagen bis irgendwann meine Muskel nachgaben und ich völlig von meinen Emotionen überwältigt wurde. Es gibt viele Erinnerungen wie ich mit Tränen in den Augen, meine Stirn an das kalte Leder lehne und mir mein Zorn aus der Seele schrie. Wut ist so eine starke Emotion, sie überrumpelt einen von innen, frisst einen förmlich auf und ist wie ein Feuer was sich nicht zähme lässt. Ich glaube wenn man selber die Wut nicht in sich trägt kann man diese Gefühl nie nachvollziehen. Ich beneide jeden der es nicht versteht.
Ich nahm einen tiefen Atemzug als ich die Halle betrat und spürte schon wie ein Stück Frust von mir abfiel. Ich ging in die Mitte des Raum wo der Ring abgesteckt war und setzte mich auf die Bank. Meine Hände lagen über meine Knie als ich auf sie herabschaute. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich daran zurück dachte was ich mit diesen getan haben. Ein Monster. Ich bin eins, ich war schon immer eins. Er ist eins, er hat mich so gemacht... ich fuhr mir frustriert durch die Haare und zog fest an den Haarwurzeln. Ein stechender Schmerz zog sich durch meinen Kopf, Schmerz fühlt sich gut an. Es fühlt sich gut an Schmerz zu fühlen wenn man diese verdient hat.
Ich fing an langsam meine Hände mit Band ein zu wickeln und schnürte mir dabei diese extra fest zu, damit meine Blutzufuhr gestört war. Meine Hände fühlten sich kurze Zeit später schon fast taub an, jedoch wollte ich es so. Ich ging auf den Boxsack zu und fing an auf diesen einzuschlagen. Die Halle füllte ich mit meinem Keuchen und immer schneller werdenden Atem. Ich fester und immer stärker. Schweiß lief mir über die Stirn und meine Sicht wurde schwammiger, alles verzog sich und ich schlug noch fester zu. Meine Knöchel wurden Feuerrot und bei jedem Schlag spürte ich wie ein Brennen sich von meiner Hand bis hoch zu meiner Schulter zog. Weiter immer weiter. Meine Hände spürte ich nicht mehr, jede Bewegung tat weh, erst jetzt ist es so wie ich es verdiene. Ich fing an mich zu quälen und weiter drauf los zu schlagen. Meine Oberarme zitterten und meine Knie wurden von Mal zu Mal weicher. Ich sah nichts mehr und mein Gleichgewicht verließ mich. Völlig benommen taumelte ich nach hinten.
„Nein!" schrie ich auf. Ich verdiene es zu leiden, das reicht nicht. Ich taumelte wieder nach von und zwang mich erneut gegen dem Sack zu schlagen. Ich bekam kaum die Arme hoch, der Schlag war viel zu leicht. Du bist ein Monster, du verdient es...
Zwei starke Arme packte mich, als ich erneut mein Arm heben wollte. Ohne Regung, wer hier ist, versuchte ich die Hände abzuschütteln und weiter zu schlagen.
„Ich verdiene das.." meine Stimme hatte kaum Kraft und war zittrig, gleichzeitig gingen die Emotion der Erschöpfung mit mir durch. Tränen liefen frei über meine Wangen. Ein fester Grift zog mich ein Stück nach hinten und klammerte sich mit den Armen um meine. Ich war nun unbeweglich, meine Arme waren fest an meinen Körper gebunden. Eine Welle von psychischen und physischen Schmerz durchzog mich. Die Person drückte sich fest um mich. Meine Atem war völlig durcheinander und ich schnappte hektisch nach Luft.
„Es reicht." Finns Stimme erfüllte den gesamten Raum.
„Es reicht" wiederholte er sich.

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Oh Honey!
RomanceEmma und Heath. Zwei Jugendliche deren Beziehung und Liebe von allem auf die Probe gestellt wird. Nicht nur die familiären Problem sondern auch Ereignisse aus der Vergangenheit. Side Note: Ich wollte nicht so eine basic Wattpad Geschichte schreiben...