Kapitel 28

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Emmas Sicht!

Wie lagen noch eine ganze Weile so und kuschelten. Während ich seine Haare kraulte dachte ich über gestern nach. Ich habe mich voll und ganz gehen lassen. Ich war noch nie so intim mit jemanden. Das frustrierende an der Sache ist nur das es für ihn nichts besonderes war. Er hat es bestimmt schon oft gemacht. Das verunsichert mich in jeder erdenklichen Weise. Ich wusste nicht wie man sich zu verhalten hatte, keines Wegs. Ein Betthäschen wie Miriam hat da bestimmt mehr Erfahrung. Mich plagte das Gefühl nicht gut genug zu sein, ihm nicht zufrieden zu stellen. Was ist wenn er irgendwann das Interesse verliert? Dann bin ich nur eines der dummen Mädchen die auf ihn rein gefallen ist. Aber ich will nicht so über ihn denken. Ich will einfach nur das sehen was ich sehen will und das ist ein Heath der kein Herzensbrecher ist. Aber hat er mir das nicht schon bewiesen? Er war für mich da, hat mich gerettet und mir sogar bei einer Panikattacke geholfen. Er ist mehr als nur ein Herzensbrecher, also das hoffe ich. Denn ich bin nicht bereit mein Herz gebrochen zu bekommen.

Ruckartig wurde die Tür aufgerissen und ich schaute verblüfft zu Maddie. Sie stand rausgeputzt wie immer im Türrahmen und starrte ebenfalls verblüfft auf mein Bett. Nachdem sie sich gefangen hatte setzte sie wieder ihr, mir doch als zu bekanntes, Bitchgesicht auf. „Oh!" sagte sie falsch und ging auf uns zu. „Weiß Aurora das hier oben ein nackter Junge im Bett liegt liebe Emmi?" ich verdreht die Augen. „Maddie!" stellte die sich Heath vor und hielt ihm ihre Hand hin. „Heath!" sagte er nur knapp und ignorierte die Hand. Ich presste meine Lippen aufeinander und ein schmunzeln zu unterdrücken, denn es war um ehrlich zu sein zum brüllen wir Maddie diesen Korb überspielte. „Emmi mach dich fertig wir gehen jetzt das Brautkleid aussuchen." sie lächelte kurz und wollte aus dem Raum stöckeln jedoch hielt sie inne als sie in Türrahmen stand. „Ich komme nicht mit und das weiß meine Mutter auch." sagte ich schnippisch und setzte mich auf. Sie zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Wie bitte?" „Ich will das dämliche Brautkleid nicht aussuchen und das weiß sie auch." sie fing falsche an zu Lächeln. „Hm, ich dachte nach deinem kleinen Zusammenbruch währe wieder alles gut zwischen dir und Aurora. Aber anscheinend hat die Mutter Tochter Bindung wohl doch einen Knacks abbekommen." „Welcher Zusammenbruch?" schaute mich Heath fragend an. „Ach du weißt es nicht! Gott Emmi du musst doch ehrlich zu deinem Freund sein. Die kleine Dramaqueen wird dir das schon selber erzählen, nicht war Emmi?" ich schaute sie schockiert an. Das kann doch nicht ihr Ernst sein. „Naja beeil dich Emmi oh und nett dich kennen gelernt zu haben Heath, man sieht sich." damit verließ sie mein Zimmer. Fassungslos über ihre giftig Art starrte ich auf die Tür. So eine Miststück. „Emma?" ich kniff meine Augen zusammen und würde am liebsten diesem Gespräch einfach aus dem Weg gehen. „Was für ein Zusammenbruch? Was meint sie?" ich presste meine Lippen aufeinander und wendete mich zu ihm. Nervös spielte ich an dem Saum des Shirts was ich trug. „Was ist wirklich mit deiner Hand passiert?" er hob mir zwei Finger mein Kinn an so das ich an sah. Auffordernd hob er die Augenbraue. „Mir ist vorgestern die Decke auf dem Kopf zusammen gefallen und ich... nun ich habe mein ganzes Zimmer verwüstet, dabei ist Glas kaputt gegangen und ich habe mich geschnitten. Das ist alles." ich war erstaunt den das war nicht mal gelogen. Es war ja wirklich so, ich lüge ihn nicht an, deswegen konnte ich ihm dabei in die Augen schauen. „Maddie wollte es nur etwas größer machen als es ist. Sie ist eben so." „Ist es wegen dem Mann?" platzte es Heath raus, da er sowieso nicht zuhörte worüber ich sprach. „Was?" „Wegen dem Mann der dich verfolgt hat? Was hat er gemacht? Hast du mir etwas nicht erzählt?" ich schüttelte den Kopf. Das war gelogen aber ihm zu erzählen das es dein Vater war brachte ich nicht über Herz, so war es einfacher. „Heath mein Leben ist ein großes Chaos und irgendwann habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten, ich konnte nicht mehr, ich wollte einfach nicht mehr." „Du wolltest nicht mehr?" er schaute mich ernst an. Innerlich bereute ich was ich gerade gesagt hatte, es war dumm formuliert. „Emma was meinst du damit? Woher kommen die Schnittwunden? Die an deinem Arm?" Er griff ruckartig an meinem Arm und deutete auf das Pflaster. „Heath ich habe mich an den Scherben geschnitten mehr nicht." „Warum sagt du dann du wolltest nicht mehr." „Es war dumm formuliert." log ich und schaute weg. „War es dumm formuliert oder die Wahrheit du mir verheimlichst? Emma guck mich an." sein Blick bohrte sich in meine. „Ich habe mich an den Scherben geschnitten." sagte ich mit Tränen in den Augen, da die Erinnerungen an jene Nacht hoch schwappte. „Extra!" hauchte ich so leise das ich selbst nicht hören konnte und senkte beschämt meinen Kopf. „Emma!" sagte er entsetzt. Fuck warum habe ich das nur gesagt? Ich schaute weg. Erneut lag der bemitleidenswerte Blick auf mir den ich nicht aushielt. „Warum tust du nur sowas?" langsam rollten die Tränen über meine Wangen. „Weil ich nicht mehr konnte verdammt." ich biss auf meine zitternden Lippen und meine Schluchzen zurück zu halten. „Was konntest du nicht mehr." „Ich konnte nicht mehr atmen verdammt. Meine ganzen Probleme haben mich eingeengt und mir die Luft zum Atmen genommen. Erst meine Mutter und ihr Verlobter, dazu noch Maddie und ihre teuflische Art, dann dein Vater." „Was ist mit meinem Vater." unterbrach er mich mit ernsten Stimme. Erschrocken schaute ich ihn an. Was sag ich den jetzt nur? Ich konnte ihm schlecht sagen das sein Vater die Person war die mich verfolgt hatte, geschweige denn was er gesagt hatte. Verzweifelt suchte ich in seinen Augen nach einer Antwort. „Na das er bei dir so viel Ärger macht." versuchte ich mich aus der Lage zu retten. „Aber das sind meine Probleme nicht deine." „Ja ich weiß.." murmelte ich. Er griff nach meiner Hand und streichelte leicht über meine Handfläche. „Emma! Bitte tu sowas nie wieder, du bist viel zu jung und zu stark als das dich deine Problem das Leben kosten." ich nickte, auch wenn ich das ganze etwas anders sah. Es war so komisch es aus deinem Mund zuhören. Ich habe wirklich versucht mich umzubringen, dass wurde mir erst jetzt richtig bewusst. „Können wir einfach über was anderes reden?" mir war es zu viel. Ich will nicht weiter über Probleme sprechen. „Gut! Wir reden wann anders weiter." ich nickte und legte mich hin so das ich mit dem Rücken zu ihm lag. Genau deswegen will ich nicht über meine Probleme reden, sie machen alles kaputt. Sie nehmen auf jedes Gefühl und jeder meiner Handlungen Einfluss und es kotzt mich einfach an zu wissen das ich keiner meiner Probleme lösen kann. Werde kriege ich Maddie und Mike aus dem Haus, noch kann ich meinem Vater, meiner Mutter oder Heath helfen. Das ist doch alles scheiße.

Er kuschelt sich von hinten an mich und platziert einen Kuss auf mein Nacken. „Wie können ja über gestern sprechen." hauchte er in mein Ohr, wodrauf ich gleich rot anlief und mein Gesicht ins Kissen vergrub. Dieser Junge nutzt echt jede Chance die er kriegt und mich verlegen zu machen. „Emma." er drehte mich zu ihm um so das ich ihn an sah. „Oder willst du nicht über gestern sprechen." „Ja!" „Ja du willst oder du willst nicht?" er zog amüsiert die Augenbrauen hoch. „Du kannst dir die Antwort doch denken." er fing an verschmitzt zu Grinsen. „Gut dann reden wir darüber wie du mich fast schreiend darum gebeten hast dich zum kommen zu bringen." meine Augen weiteten sich erschrocken als ich hörte was er sagte. „Heath!" schrie ich genervt in mein Kissen. „Ja Emmi?" ruckartig schaute ich ihn an mit den besten Killerblick den ich kannte. „Nenn mich nicht Emmi!" sagte ich vollkommen ernst, es reicht schon wenn Maddie mir diesen dämlichen Spitznamen gab. „Ok ganz ruhig brauner." er fuhr sich durch die Haare und zog mich näher an ihn, indem er seine Arme im einen Taille legte. „Schmoll nicht Emski." wenn er mir weiter Spitznamen gibt dann raste ich bald aus. Seine Hände fuhren unter mein Shirt was mir Gänsehaut verpasste und und ruhten anschließend auf meiner heißen Haut. Ich drehte mich zu ihm um und schaute in diese wunderschöne eisblauen Augen. Unbewusst leckte ich mir über die Lippen, was anschließend dazu führete das Heath die schmale Lücke zwischen unseren Lippen schloss und ich mich wie schon so oft in seinen Berührungen verlor. Seine Zunge spielte mir meine Sinnen und seine Hände an meine Hinter verteilten elektronische Impulse welche durch meinen ganzen Körper flossen. Meine Hände krallten sich in seinen Nacken fest und ein leichtes keuschen überquerte meine Lippen als er langsam an der untern meiner Lippen zog. Wir drehten und so das ich unten lag und er sich über mich stützte. Unser Lippen trennten sich und ich versuchte meinen Atem krampfhaft zu beruhigen. Dabei schoss mir eine Frage in den Kopf welche mich nicht mehr los ließ und mir förmlich auf der Zunge lag. Er lehnte sich erneut runter doch bevor er erneut die Lücke zwischen unseren Lippen schließen konnte, platzte ich mit der Frage raus. Ich wusste das würde den Moment zerstören, doch ich konnte nicht anders. „Was sind wir Heath?" überrascht von meiner Fragen und sichtlich ratlos schaute er mich an. So wie es aus sah hat er noch nie über die Frage nach gedacht.

Oh Honey!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt