Kapitel 4. Chasai und Schmerzen

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Stöhnend richtete sich Nori auf und fasste sich an die Stirn, welche sie sich gequält rieb. ,,So fühlt es sich also an, wenn man platt gefahren wird." das letzte, was sie gesehen hatte, waren die Scheinwerfer eines Autos. Das Letzte, was sie gehört hatte, war das laute Hupen. Das Letzte, was sie gespürt hatte, war der Aufprall mit der Motorhaube und dem Zusammenschlag mit dem Container. Sie war zu abgelenkt von der Musik in ihren Ohren, doch sie hatte den Wagen bemerkt, aber sie konnte sich in diesem Moment einfach nicht bewegen. Wie angewurzel stand sie da und er hatte sie mit Leichtigkeit umgenietet und sie hatte es zugelassen. Den Grund kannte sie selbst nicht wirklich, jedoch schien sie es beenden zu wollen, weshalb sie nicht wie ein normaler Mensch gehandelt hatte, sondern stehen blieb. Aber da bekam sie einen Geistesblitz.

,,Warum lebe ich noch?" sie öffnete vorsichtig ihre Augen und erblickte schwarze gähnende Leere um sich herum. Sachte setzte die Rothaarige sich auf, ehe sie letztendlich stand und herum irrte. ,,Wo zum Henker bin ich?"kaum waren die Worte aus ihren Mund gedrungen, sah sie ein kleines flackerndes Licht, was sie praktisch anzog, sodass die Rothaarige es sachte mit ihren Fingern umschloss und ihre Umgebung sich von schwarz zu blau färbte. Rauch kam auf und wirbelte durch die Luft, ehe er sich zu einer kleinen Gestalt zusammensetzte, welche ihr gerade mal bis zum Bauchnabel reichte. Kleine weiße Flammen verließen seine brennenden Federn, während er mit großen Augen zu ihr empor sah. Nori erkannte das Geschöpf vor sich schnell als einen weißen Phönix und war daher ein wenig überrascht, so einen vor sich zu sehen. Sie war einiges von früher gewohnt, aber damit rechnete wohl niemand nach dem Tod.

(Stellt ihn euch wie Kusu nur in klein und weiß vor)

,,Hallooo." sagte er hippelig und sprang ein wenig um sie herum, wobei er sie genau musterte. ,,Ehm... Hi?" es klang mehr wie eine Frage statt eine vernünfige Antwort, aber er schien es nicht zu bemerken. ,,Ich heiße Chasai und bin der Beschützer der Lebenden. Freut mich sehr, dich kennenzulernen. Wie heißt du?" Kurz schienen ihre Stimmbänder zu versagen, doch sie schaffte es, einen anständigen Satz zu formen. ,,Ich bin Nori Uzuki. Freut mich ebenfalls Chasai. Aber sag mal, wo bin ich?" der Kleine war recht aufgeregt und begann daher wieder bei seiner Erklärung zu hüpfen. ,,Du befindest dich in einer Art Zwischenwelt. Ich habe mitbekommen, dass du tot warst und darum habe ich dich hierher geholt. Es hat sich nämlich so angefühlt, als wolltest du unbedingt sterben." perplex sah die Rothaarige ihn an, bevor sie sich erwischt am Hinterkopf kratzte.

,,Darf ich fragen, warum du dich so entschieden hast? Warum wolltest du sterben?" für einen kurzen Augenblick musste sie überlegen, aber die Worte sprudelten anschließend nur so aus ihrem Mund heraus. ,,Es war eine Art Spontanentscheidung, wenn ich es so nennen kann. Eigendlich war alles gut, aber dieser eine Moment, in dem ich die Entscheidung hatte, ob ich leben oder sterben würde, hat alles durcheinander geworfen. Mein Kopf stand still und ich hatte nur einen Gedanken, an welchen ich mich festgeklammerte..." ,,Du wolltest eine geliebte Person endlich wieder sehen." unterbrach Chasai sie, woraufhin ihre Augen groß wurden und sie nur nickte. Der Phönix hatte genau ins Schwarze getroffen.

,,Diese Art von Emotion spüre ich oft, aber so stark, wie sie bei dir ausgeprägt ist, habe ich es selten erlebt. Trotz allem bist du mit einem Lächeln weitergelaufen und hast dich nicht hinab ziehen lassen." sprach er weiter, doch diesmal unterbrach sie ihn. ,,Was bist du? Woher weißt du das?" verdutzt blieb der weiße Vogel an Ort und Stelle stehen und dachte über seine Worte nach, genau so wie sie ihm beigebracht wurden, doch er tauschte ein paar Dinge aus und textete neue dazu.

,,Ich bin der Beschützer der Lebenden, das zwar erst seit ein paar wenigen Jahren, aber die Erfahrung reicht. Jeder von uns bekommt eine zugewiesene Kategorie, nach der er die Toten zu sich holt. Mein Vorgänger, mein Opa Kusu, holte Menschen zu sich, die unfreiwillig gestorben waren. Diese schickte er in eine andere Welt und nach einer Weile anschließend wieder zurück. Ich kümmere mich nun um die Leute, die vorher schon aufgegeben haben, sowie du." kurz machte er eine Pause, ehe er fortfuhr. ,,Ich mache dir ein Angebot. Entweder du stirbst nun wirklich oder ich schicke dich in eine neue Welt, in der du von da an leben wirst." ,,Warte mal. Das geht mir viel zu schnell... Was soll das alles? Wo willst du mich hinschicken?" Nori geriet nie oft aus der Fassung, doch das war definitiv zu merkwürdig und wollte nicht in ihren Kopf hinein. Merkwürdige Dinge war sie zwar gewohnt, aber das übertraf nochmal alles davor Geschehene.

See you again (Kakashi FF) (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt