Kapitel 36. Verdammt, ich liebe dich

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Kakashi und Nori erreichten nach einiger Zeit den Rand Konohas, an welchem der Fluss verlief und die beiden ihren Weg an diesem fortsetzten. Stille herrschte über die Atmosphäre zwischen ihnen und nur der Wind konnte sich durchringen. Seine Böen peitschen auf dem Wasser, ließen kleine pfeifende Töne erklingen und wirbelte zudem noch Noris rote Haare hin und her, weshalb sie sich diese hinter ihr Ohr streichen musste. Die Sonne schien in beider Rücken und färbte den Himmel dazu noch in ein entspanntes Rot, was nach außen hin in orange und gelb Farben wechselte. Der wenige Schnee, der noch lag, knirschte unter ihren Schritten und vereinzelt stachen Frühblüher durch die kalte Decke, die sie dennoch wärmte.

Kakashi linste hin und wieder zu ihr und musterte sie beim Beobachten des Wassers, während ihm etwas auf der Zunge brannte. Er wusste nicht, wie sie es aufnehmen und reagieren würde, aber er wollte es versuchen. Ob er sich traute, war eine andere Sache, was er nicht tat. Angst, sie erneut und für immer zu verlieren, breitete sich in ihm aus und das durfte nicht passieren, da er es ein weiteres Mal nicht aushalten würde. Würde dies geschehen, würde er innerlich komplett zerbrechen und diesmal wirklich in den Tod gehen. Dessen war er sich sicher. Vergebens suchte er einen Anfang, brachte aber keinen Laut über seine Lippen, doch seine leicht schüchterne Art, die er an den Tag legte, verriet ihn. Nori sah ihn fragend an und hob eine Augenbraue.

,,Hast du irgendetwas?" ein Hauch von Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit, was seinen Kopf in die Tiefe fallen ließ, ehe er diesen schüttelte. ,,Es ist nichts." überzeugen konnte er sie damit nicht. ,,Du hast doch etwas auf dem Herzen. Du weißt, dass du es mir sagen kannst." sanft legte Nori eine Hand auf seinen Oberarm und blieb nebenbei noch stehen, während sie in sein Auge sah. Der Anbu schaute ihr darauf wieder in ihr Gesicht und überlegte. ,,Mir geht nur nicht aus dem Kopf, was du beim Hokage gesagt hast. Was hat der Typ dir erzählt?" auch wenn es gelogen war, da er genau das nicht unbedingt wieder ansprechen wollte, so war es für ihn die einzige Möglichkeit, von der eigentlichen Situation abzulenken.

Die Rothaarige nahm ihre Hand wieder herunter und ballte sie leicht zur Faust, ehe sie locker ließ. ,,Es kann sein, dass das alles passiert ist, aber die Geschichte drumherum glaube ich nicht. Das kann so nicht gewesen sein." geistesabwesend griff sie an ihren rechten Oberarm und fuhr sachte auf und ab, während sie den Blick zum Wasser richtete. Nori erzählte dem Anbu, was ihr erzählt wurde. Dass er an den Toden seiner Freunde und Kameraden Schuld war, dass er sie geschändet und im Stich gelassen hatte, dass er ein mordlustiges Monster war. Jeder in seiner Umgebung war zum Sterben verurteilt. Mit jedem Wort wurde Kakashis Auge größer und nun ballten sich seine Hände zu Fäusten, ehe er begann, leicht zu zittern.

Wut flackerte in ihm auf, die er sonst eigentlich kontrollieren konnte, aber wenn sie in seiner Nähe war, brachte er es nicht zu Stande. Seine Gefühle waren wie ein Buch deutlich zu lesen und zu verstehen. Er hatte mittlerweile begriffen, dass er damals nichts hätte ausrichten können und er keinerlei Schuld an dem Geschehenen hatte. Seine Freunde waren für das Dorf und zu dessen Schutz gestorben und darauf sollte er eher stolz sein. Ihm wurde die Ehre zuteil, dass er mit echten Helden Seite an Seite kämpfen und siegen konnte. Auch wenn er zugegebenermaßen in seiner Kindheit ein behinderter Idiot war und mehr als eine kräftige Standpauke verdient hätte, so wie er sich daneben benommen hatte.

In der Zeit, in welcher die Uzuki erklärte, was passiert war, liefen sie weiter und hielten auf einer Brücke an. Das rotgefärbte Holz spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wider, genauso wie die Silhouetten der beiden. ,,Das stimmt alles nicht." presste er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor und krallte seine Finger in das Geländer, auf dem er sich abstützte. Noris Gespür hatte sie in diesem Moment also nicht im Stich gelassen, weshalb sie sich an das Holz lehnte und ihn aus ihren rabenschwarzen Augen musterte. ,,Obito gab damals sein Leben, um Rin und mich zu retten, dabei vermachte er mir sein Sharingan mit der Aufgabe, dass ich sie beschützen sollte. Bei einer weiteren Mission wurde Rin entführt und als ich sie da wieder herausgeholt hatte, wurden wir angegriffen und sie sprang in mein Jutsu. Erst später fand man heraus, dass einer der neun geschwänzten Geister in ihr versiegelt wurde und sie für den Schutz von Konoha starb."

See you again (Kakashi FF) (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt