Kapitel 29. In seinen Armen

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Verachtend sah der Sharingan-Träger auf sie hinab und schnaubte belustigt über ihr Erscheinungsbild. Von Tag zu Tag wurde Nori schwächer und konnte kaum noch die Augen offen halten, doch auch die Schmerzen ihrer Rippen setzten ihr zu. Notdürftig konnte sie diese selbst heilen, was ihr jedoch nicht sonderlich gut lag und es daher eher provisorisch aussah, um die Schmerzen zu lindern. Um nicht komplett abzukratzen, bekam sie kleine Pillen zum Schlucken, welche ihr von einem weißen pflanzenähnlichen Wesen gegeben wurden. Das Vieh sah ungesund und schrecklich aus, was sie jedes Mal wieder mit der Nase rüpfen ließ, so gut es ihr möglich war. Wie sie mitbekommen hatte, hatte es ihren Platz bei Kakashi eingenommen, was jedoch aufgeflogen war und sie nun die Hoffnung hatte, dass nach ihr gesucht wurde.

Der Geschmack der letzten Tablette verweilte noch auf ihrer Zunge. Bitter, unschmackhaft und der pure Ekel mischten sich darunter, woraufhin die Rothaarige angewidert das Gesicht verzog, als sie wieder zu sich kam. Ab und an verabschiedete sich ihr Bewusstsein und verschwand in gähnender Leere. Lange würde ihr Körper den Schändungen nicht mehr standhalten, doch jedes Mal, wenn sie erwachte, tauchte ein Gefühl in ihr auf, was ihr sagte, dass sie weiter dagegen ankämpfen sollte. Am liebsten wäre sie jetzt aber bei Kakashi. Bei ihm fühlte sie sich geborgen und in Sicherheit. Seine Wärme hatte sie schon immer beruhigt und genau danach sehnte sie sich gerade sehr. In diesen Momenten, wie in den letzten Tagen, wünschte sie sich, dass er bei ihr wäre und sie umarmte. Doch bis es so weit kommen konnte, musste sie das hier noch überstehen.

Unsanft, als er merkte, dass sie wieder zu sich kam, packte er sie an den Haaren und riss sie hoch, was Nori kurz und leise aufzischen ließ, denn zu mehr war sie nicht mehr in der Lage. Nur noch ihre Knie berührten leicht den Boden und gaben ihr einen gewissen Halt, welcher jedoch nicht ausreichte und sie schlapp an seiner Hand hing. ,,Gleich ist es soweit." ein überaus großes Grinsen befand sich in seinem Gesicht, was sie nur anhand seiner Stimme feststellen konnte. So riesig war es. ,,Verabschiede dich schon einmal." er machte eine kurze Pause, um seine folgenden Worte verdauen zu können, da anscheinend keine schönen Erinnerungen in ihm aufwallten. ,,Es wird genauso ablaufen wie vor ein paar Jahren... Nur werde ich ihn diesmal in den Abgrund stoßen." den Rest seines Satzes murmelte er in seine Maske, sodass die Uzuki wenig bis gar nichts verstand.

Das Sharingan fixierte sie wie ein Tiger seine Beute und stumm lachte er in sich hinein. Endlich bekam er seine Rache für sie. ,,Gleich ist es soweit." sprach er erneut und ließ sie sachte auf den Boden zurück, weshalb sie nun vor ihm hockte und den Kopf gesenkt hielt. Dies gefiel ihm jedoch nicht und er packte ihr Kinn, drehte es zu sich und sah sie an. ,,Gleich wirst du am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, getötet zu werden." sehr berauschend war ihre Zukunft nun nicht mehr. Die Härte dieser Welt wirkte unbeschreiblich auf jeden einzelnen ein, was ihr in so manchen Fällen schon gezeigt wurde, auch wenn es ein Patient im Krankenhaus war, aber das erste Beispiel, welches ihr dazu einfiel, war Kakashi.

,,Der Kampf kommt langsam an seinen Höhepunkt. Ich wünsche dir noch ein schönes Restleben in dieser verdorbenen Welt." Nun fasste er nicht nach ihren Haaren, sondern schnürte ihr den Hals zu. Sein fester Griff machte der Rothaarigen das Atmen beinahe unmöglich, weshalb sie ihn hilflos ansah und anfing nach Luft zu schnappen. Sein rotes Auge begann, sich zu drehen und ein windmühlenähnliches Muster entstand dabei, was noch eine Spur gruseliger war, als das normale. ,,Jetzt vergiss mich und was hier geschehen ist." wie in Hypnose drehte sich alles und Nori konnte den Blick nicht mehr von dem strahlenden Blutrot nehmen, bis alles rotierte und ihr kurzzeitig schwarz vor Augen wurde, ehe ihr blau-weiße Blitze entgegenschossen.

Kurenai, Asuma, Guy und die beiden Anbu standen ein paar Minuten zuvor schnaufend gegenüber von den zwei Ame-nin, die ebenfalls schon schwer atmeten. Kakashi hatte im Hintergrund etwas abseits der Gruppe weiterhin mit dem Anführer zu tun und schaffte es mit größter Mühe, bei ihm mitzuhalten. Doch den Jonin, besser gesagt Itachi, fiel auf, dass hier etwas nicht stimmte. Der Uchiha sah sich einmal genau um, nur damit er feststellte, dass der Abstand zu seinem Vorgesetzten immer größer wurde. Die Kräfte waren auch unausgeglichen und so verstand er nun, was hier vor sich ging. ,,Die ganze Aktion ist geplant." ,,Das weiß ich auch." gab Tenzo nur unbeeindruckt zurück. ,,Nein, du hast mich falsch verstanden. Es ist bis in das kleinste Detail geplant."

Ein fragendes Geräusch ertönte von allen Konoha-nin, nur die aus Amegakure schienen noch unruhiger zu werden. ,,Sie locken den Captain weg, halten uns aber hier fest, sodass wir nicht an ihnen vorbeikommen, um ihm zu helfen. Sie wollen ihn alleine haben, damit er ein leichterer Fang ist." erklärte er es und nun machte es klick bei dem Braunhaarigen. ,,Das Alles war von Anfang an so inszeniert, da das ein gezielter Angriff auf den Senpai ist." formte der Mokuton-Anwender alles zusammen, um es für jeden begreifbar zu machen. ,,Dann müssen wir da durch und ihm helfen." Guy war kurz davor, das Erste der inneren Tore zu öffnen, aber er wurde aufgehalten. ,,Das stimmt schon, riskieren dürfen wir jedoch nichts, sonst haben wir sofort verloren." ,,Das ist sehr gut geplant, also müssen sie noch ein Ass im Ärmel haben. Nur wissen wir nicht, was das ist." vervollständigte Asuma Kurenais Gedankengang.

Kakashi konterte derweil ein Feuerjutsu mit einem aus Wasser, was er von einem Kiri-nin einst kopiert hatte. Die Gedankengänge, welche seiner Kameraden hatten, gingen ihm selbst auch durch den Kopf und machten ihn unaufmerksamer, als er es sonst war. Das ging alles auf ihn zurück. Er war Schuld, dass Nori das durchmachen musste, aber da stellte er sich eine Frage. Woher konnte der Feind wissen, dass sie ihm unnatürlich wichtig war und er für sie bis an das komplette Ende seiner Kräfte gehen würde? Die Sache war sehr verstrickt, aber dennoch ordentlich eingefädelt, weshalb er nun nachdenken musste. Sonderlich gut gelang es Kakashi aber nicht. Der Ame-nin ging ihm so langsam auf die Nerven und er hatte keine Lust mehr, länger mit sich spielen zu lassen. Die Zeit rannte ihm davon. Seine Kameraden waren zu weit weg, um ihm helfen zu können, weshalb er nun zu seiner Jashins-Methode griff.

Der Hatake sprang auf Abstand, blieb hockend auf einem Ast stehen und fixierte den Gegner mit seinem Sharingan. Wie von selbst begann er, Fingerzeichen zu formen und anschließend streckte er seine Hand nach unten aus. Blau-weiße Blitze bildeten sich, schlugen aus und ein ohrenbetäubendes Zwitschern ertönte. Wie das Geräusch von tausend Vögeln hallte es durch den Wald und sein Gegenüber bekam so langsam Angst. Kakashi sah, dass er wie gelähmt war und nutzte dies zum Angriff. Das Chidori riss eine Schneise der Zerstörung hinter sich her und zerfetzte den gesamten Ast, ehe es auf dem Boden aufschlug und Staub aufwirbelte. Die Sicht des Feindes war dadurch eingeschränkt, sodass der Anbu hindurch sprang und ihn anvisierte.

Wie in Zeitlupe näherte er sich dem Feueranwender. Sein Atem ging langsam, seine Augen waren sperrangelweit aufgerissen und sein Sharingan spielte ihm anscheinend einen Streich. Vor ihm aus einem Strudel schien Nori aufzutauchen, aber das konnte doch nicht sein. Oder? Träge flatterten ihre Augen und das Leuchten der Blitze spiegelte sich in ihnen wieder. Sein Herz machte einen Hüpfer, ob vor Freude, sie wiederzusehen, oder Panik, sie nun zu treffen, wusste er nicht. ,,Ka-ka-shi..." schwach brachte sie seinen Namen über ihre spröden Lippen und das Schwarz ihrer Augen sah ihn hilfesuchend an. Er keuchte erschrocken auf, als er merkte, dass dies wirklich seine Nori war und er kurz davor war, sie zu durchbohren. Er würde den Fehler von damals wiederholen, wenn er nun nichts machte, aber er konnte sich nicht mehr bewegen. So raste er weiter auf sie zu.

Seine Schockstarre löste sich glücklicherweise kurz vor dem tödlichen Aufeinandertreffen auf genauso wie das Jutsu und er packte ihren Oberarm. Es war zwar sehr unsanft, aber wer verübelte es ihm? Dies war lediglich eine Schnellreaktion seinerseits. Ohne zu überlegen, riss er sie in seine Arme, schlang diese um ihren Körper und presste sie an seine Brust. Er spürte ihren Herzschlag und ihre gleichmäßige Atmung. Sie lebte noch und er hatte sie nicht umgebracht. Durch den Schwung, den er hatte, ließ er sich mit dem Rücken auf den Boden fallen und rutschte zwischen den Beinen des Ame-nins hindurch, dabei dachte er gar nicht daran, sein Mädchen loszulassen. Er schlitterte ein paar Meter durch den Schnee, stand aber schlussendlich auf beiden Beinen und warf seinem Gegner einen kalten Schulterblick zu. Dieser rührte sich nun auch endlich und sah leicht aus der Fassung gebracht aus. ,,Der Plan ist gescheitert!" rief er lauthals und dessen Kameraden drehten sich ruckartig um, während er weiter schrie. ,,Auf zu Plan B!"

,,Ich habe den Startpunkt falsch berechnet." murrte der Fremde unzufrieden über seinen Fehler, ehe er sich umdrehte und allen den Rücken zu kehrte. ,,Diese Ame-nin bekommen aber auch nichts allein auf die Reihe. Dann eben anders. Ich werde dich schon in den Tod stürzen, Kakashi. Darauf kannst du dich verlassen, warte nur ab."

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Tja Tobi... das war dann wohl ein Griff ins Klo🙈🤭

Wegen der Lesenacht
Ich würde die morgen Abend/Nacht machen...
Wann das erste Kapitel kommt weiß ich nicht, aber da es LeseNACHT heißt, wahrscheinlich gegen um 9 rum👀 der Rest dann in Abständen hinterher
Das wäre jetzt mein Plan gewesen

Schönen Sonnabend noch und wir lesen uns hoffentlich morgen Abend wieder👋🏻

See you again (Kakashi FF) (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt