Kapitel 34. Informationen

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,,Nein, das kommt nicht in Frage." stellte sich Kakashi sofort quer, als er nur Ibikis Namen hörte. Fragend sah der Hokage zu ihm. ,,Und warum nicht?" wollte er daher wissen und musterte ihn. Eine leichte Wut zusammen mit seiner aufgebrachten Art verrieten, dass er nicht locker lassen würde. ,,Ibikis Methoden sind die reinste Folter. Für ein paar Informationen ist das zu riskant." Der Anbu wollte zwar auch wissen, was geschehen war und wer dahinter steckte, aber doch nicht auf diese Weise. ,,Es würde Nori brechen. Sie ist so eine Belastung nicht gewöhnt. Es steht doch fest, dass es ein Racheakt war, der nicht gegen Konoha ging. Das hat selbst mein Team auf der Mission herausgefunden." Hiruzen wank sofort ab und brachte ihn somit zum Schweigen. Diese Erkenntnis wurde ihm auch schon mitgeteilt, als sie am Vortag angekommen waren und Bericht erstatteten.

,,Du bist ein Teil des Dorfes, Kakashi. Also kann ich das nicht so stehen lassen, vor allem wenn solche Mittel ergriffen werden. Dass diese Aktion alleinig dazu da war, um sich an dir für etwas zu rächen, kann nicht ungestraft bleiben. Natürlich hast du auch recht, was Ibiki betrifft, aber Nori sollte diese Entscheidung selbst treffen. Findest du nicht?" auffordernd aber dennoch mit einem lieben Lächeln, welches Großväter gerne trugen, sah er zu der Rothaarigen, die schon überlegte. Sie konnte die Technik dieser Einheit nicht einschätzen, Kakashi dafür schon. Die Worte des Hokagen entsprachen aber auch der Wahrheit, weshalb sie diese nicht ignorieren durfte. ,,Mach das bitte nicht Nori. Das ist es nicht wert." doch zu seiner Überraschung schüttelte sie mit dem Kopf. ,,Ich will nicht in Unwissenheit bleiben und euch Informationen geben, also werde ich es machen."

,,Das kann nicht dein Ernst sein." mit großen Augen sah er sie an, doch sie wandte den Blick ab. Mit einer einfachen Handbewegung des Hokagen tauchte ein Anbu-Mitglied auf, ehe er noch schnell ein Dokument ausfüllte und es ihm mitgab. Da war der Soldat auch schon wieder verschwunden. ,,Kakashi, ich würde dich bitten, dass du draußen wartest, wenn du so dezent dagegen bist." der Hatake wollte schon wieder protestieren, als er eine Hand an seiner spürte und innehielt. Sie hatte ihn aufgehalten und blickte ihn sanft an. ,,Geh lieber raus, okey? Es ist besser so." trotzdessen dass sie nervös war, strahlte sie eine Ruhe aus, die ihn verstehen ließ, sodass er nickte und sich leicht zu ihr hinunter beugte. Seine maskierten Lippen berührten sachte ihre Stirn, bevor er sich umdrehte und aus dem Büro trat. Geistesabwesend fasste sie sich an die Stelle und schloss mit zartrosa Wangen ihre Augen. So hatte er es früher immer getan, wenn sie unruhig war. Genauso und es zeigte immer noch die erhoffte Wirkung.

Kakashi tigerte derweil vor der Tür auf und ab und es schien, als hätte sich ihre Nervosität auf ihn übertragen, weshalb er nicht mehr still stehen konnte. Schritte ertönten und er sah ungeduldig den Flur entlang, in welchem Ibiki eigentlich auftauchen sollte. Doch nicht der Folterspezialist kam angestiefelt, sondern Guy hüpfte tatenfreudig den Weg entlang und blieb vor dem Grauhaarigen stehen. ,,Willst du dir auch eine Mission abholen, mein ewiger Rivale?" vehement schüttelte er mit dem Kopf und lief weiter hin und her. ,,Ich bin mit Nori hier. Ihr Gedächtnis wurde anscheinend manipuliert, weshalb Ibiki sich darum kümmern soll." Der Anbu verschränkte die Arme vor der Brust und blieb vor einem Fenster stehen, aus welchem er in das Dorf hinunter sah.

,,Ibiki? Hat der nicht Urlaub? Ich dachte, Inoichi vertritt ihn derweil." abrupt drehte er sich zu seinem besten Freund und musterte ihn. ,,Er ist gar nicht da?" Guy nickte, woraufhin sein Gegenüber erleichtert ausatmete. ,,Dann ist es ja doch nicht schlimm." mit dem Rücken zur Wand lehnte er sich an und sah zu der Tür des Hokagebüros. So verstrichen wenige Minuten, als wieder Schritte erklangen und der Yamanaka an den beiden vorbei lief, ehe er in das Zimmer trat. ,,Inoichi geht dabei wenigstens schonender vor." murmelte er nur und schloss sein Auge. Jetzt musste er nur noch abwarten, während Guy ihm Gesellschaft leistete.

Nori sah derweil den großen Blonden an und hörte dem Gespräch der Männer zu. Inoichi, so hieß er, würde versuchen, etwas herauszufinden, dabei versprach er vorsichtig vorzugehen. Mit einem Nicken als Bestätigung legte er seine Hand auf ihre Stirn und leitete Chakra in sie. Die Rothaarige verkrampfte sich zuerst, entspannte sich aber als er in ihren Geist eindrang. Der Informationsspezialist schwebte in ihren Unterbewusstsein herum und sah sich alles genau an. Ein Gang mit vielen Türen erschien vor ihm, davon waren ein paar dunkel und andere hell gefärbt. Gezielt visierte er die schwarzen an, da er dahinter schlechte Erinnerungen vermutete. Er nahm sich jede einzeln vor, erfuhr von ihrer Kindheit und ihren Jugendjahren und auch dass sie Kakashi schon vor einiger Zeit kennengelernt und mit ihm einiges durchgemacht hatte.

In der hintersten Ecke aber hielt er inne und sah die Tür verwirrt an. Ein dickes Schloss verriegelte den Durchgang, also war er sich sicher, dass er das Richtige gefunden hatte. Ein kleiner Phönix zierte das Eisen, was in dem spärlichen Licht leicht glänzte, was er bei genauer Betrachtung erkannte. Als er dieses berührte, flammte weißes Chakra auf und warf ihn zurück, ehe sich dieses um ihn wickelte und wegdrückte. Erschrocken riss er seine Augen auf und versuchte sich daraus zu befreien, doch das Chakra ließ ihn von sich aus los. Es schlang sich um seinen Arm und führte ihn ein paar Türen weiter, so als ob es wüsste, was er suchte.

Rot-schwarzer Rauch hüllte das Tor ein und verwehrte ihm den Zugang, doch auch als er durchbrechen wollte, hielt es dem Druck stand. Inoichi begutachtete es genauer und fand zwischen dem Rauch ein eingraviertes Siegel für ein Gen-Jutsu, aber auch dieses wollte sich nicht öffnen lassen, aber dies lag daran, dass es ein personenbezogenes Jutsu war. Er wurde bei dem Versuch zurückgeschleudert und aus Noris Gedanken gerissen, sodass die zwei ihre Augen wieder öffneten. Kleine Schweißperlen hatten sich auf beider Stirn gebildet und der Yamanaka atmete schwer. ,,Da ist kein durchkommen. Es ist zwar ein Gen-Jutsu, aber da war ein Profi am Werk. Das kann ich und keiner der Einheit lösen, da wir den Anwender dafür brauchen." zum wiederholten Male legte sich die Stirn des alten in noch mehr Falten, ehe er verstehend nickte.

,,Da war aber noch eine Barrikade, die ich nicht lösen konnte, aber es hat weißes Chakra ausgestrahlt." Nori verspannte sich leicht, als ihr bewusst wurde, über was sie sprachen. Natürlich wollten der Hokage darüber eine Auskunft haben, weshalb sie schlicht antwortete und hoffte, dass er es ihr abkaufte. ,,Das hat etwas mit meiner Herkunft zu tun. Unbefugte sollen darauf keine Einblicke bekommen." verstehend brummte der Sandaime. ,,Dann können wir daran nichts ändern. Nun gut... Immerhin wissen wir jetzt, dass es jemand sein muss, der sich mit Gen-Jutsus auskennt. Ein kleiner Fortschritt. Wir bleiben weiter an der Sache dran, aber nun könnt ihr erst einmal gehen. Ich danke euch." die beiden verbeugten sich und traten nach einander aus dem Raum.

Nori blieb bei Kakashi, welcher ungeduldig an der Wand lehnte, und Guy stehen, doch dieser ging sofort in das Büro des Kagen und ließ sie allein. Mit einem fragenden und auffordernden Blick sah der Grauhaarige zu ihr, da er nun Antworten wollte, doch seine Hoffnungen wurden zunichte gemacht. ,,Nichts. Der Sandaime vermutet aber, dass es sich um jemanden handelt, der ein Genie ist, wenn es um Gen-Jutsus geht." ,,Und das bekommt man nicht gelöst?" er drückte sich von der Wand ab und lief neben ihr her, während sie den Weg aus den Gebäude herausnahmen. ,,Ohne den Anwender funktioniert das nicht." sie senkte den Kopf nach unten, als sie seinen Blick auf ihr spürte, aber schnell war das Gefühl verschwunden.

Als Ersatz legte sich seine Hand um ihre und umschloss sanft ihre Finger, ehe sich diese ineinander verschränkten. ,,Dann ab zu Ichiraku. Ich habe dich immerhin eingeladen." Lächelnd drückte er leicht ihre Hand und zog sie, ohne auf eine Reaktion zu warten, aus dem Hokageturm und durch die Straßen Konohas. Sie stolperte zu Beginn überrumpelt hinterher, gewöhnte sich dann an sein Tempo und lief neben ihm her.

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See you again (Kakashi FF) (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt