Kapitel 13. Die Warnung

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Nachdem der Berg an Papieren besiegt war, zog Nori wieder ihre Alltagssachen an und schlüpfte aus der Arbeitskleidung, ehe sie das Krankenhaus verließ. Davor wartete Kakashi mit Kuro, was sie nicht wirklich überraschte. Ohne etwas zu sagen, drehte er sich um und lief vorneweg, die anderen beiden hinterher, aber sein Verhalten ließ beide stutzig werden. Auch der Grauhaarige verstand sich gerade nicht, da sein Verstand anders handelte, als sein Herz es wollte. Dieser war immer noch der Meinung, dass die Nähe zu anderen Menschen schädlich wäre und er sich so auf niemanden einlassen konnte, so sehr er es auch wollte. Sein Sicherheitsalarm schlug jedes mal an, wenn er die Rothaarige nur ein wenig zu lange ansah und wenn er an sie dachte. Letztendlich einigte sich sein Inneres, es langsam angehen zu lassen. Er wollte sie sozusagen neu kennenlernen, da einiges an Zeit verstrichen war und sie beide hatten sich verändert.

Dem Flat Coated Retriever war nicht klar, weshalb die zwei auf einmal gemeinsam schweigend durch die Straßen Konohas liefen, aber er traute sich auch nicht zu fragen, sodass er hinterher trottete und letztendlich an einem bekannten Wohnblock ankam. Es war nicht direkt im Zentrum, sondern befand sich eher am Rand, weshalb es hier schön ruhig war. Die drei stiegen den Treppen empor und gelangten auf einen Flur, ehe sie an einer grünen Wohnungstür hielten. Kakashi gramte in seiner Gesäßtasche, um seinen Schlüssel zu ziehen und die Tür aufzuschließen, woraufhin er die beiden eintreten ließ.

Kaum waren sie drinnen zogen sie ihre Schuhe aus und Nori stand ein wenig verloren in seinem Eingangsbereich, da sie nicht wusste, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Den ganzen Weg über war kein einziges Wort gefallen, was alles noch ein wenig schwieriger machte, aber der Anbu brach diese unerträgliche Stille zwischen ihnen. ,,Schau dich erstmal um, aber hinten rechtes Zimmer ist verboten. Danach können wir überlegen, wo du schläft, da ich kein Gästezimmer habe." So verschwand Kakashi auch schon im Zimmer hinten rechts und ließ sie allein im Flur stehen, woraufhin sie fragend zu Kuro sah.

,,Das ist sein Schlafzimmer." klärte er sie auf, was sie verstehend nicken ließ. Es war klar, dass er nicht wollte, dass sie in sein Reich eindrang. So schaute sie sich in seiner kleinen, aber gemütlichen Wohnung um. Das Wohnzimmer, die Küche, das Badezimmer. Alles was man zum Leben brauchte. ,,Schön hat er es hier. Schlicht, aber dennoch schön eingerichtet." geistesabwesend strich sie mit ihrer Hand über die Küchenzeile, ehe sie zusammenzuckte und in ihrer Bewegung innehielt, als seine Stimme hinter ihr erklang. ,,Freut mich." erschrocken drehte sie sich um und entdeckte ihn mit den Händen in den Hosentaschen dort stehen. Er hatte sich anscheinend gerade umgezogen, da er einen dunklen Pullover und eine schwarze Jogginghose trug.

Kakashi wollte ihr keinesfalls zu Nahe treten, weshalb er den Abstand, den sie hatten, beibehielt und sie musterte, ehe er anfing zu sprechen. ,,Also... Entweder Couch oder mit einem Futon auf dem Boden? " waren die einzigen Möglichkeiten, die er anbieten konnte, da er nicht dachte, dass sie mit bei ihm im Bett schlafen wollte. ,,Ich nehme die Couch, wenn es recht ist. " da das ihr ein wenig peinlich war, senkte sie den Blick und inspizierte den interessanter scheinenden Boden. ,,Gut dann holst du deine Sachen und ich bereite alles vor. " ,,Aber... " wollte die Rothaarigen ihn unterbrechen, da er sich doch nicht so überanstrengen sollte, aber er schnitt ihr das Wort gleich wieder ab. ,,Ich werde es schon schaffen, eine Decke und ein Kissen zu beziehen. " vorwurfsvoll durchbohrte sein nachtschwarzes Auge sie förmlich, was sie nur nicken ließ. ,,Ich bin dann also gleich wieder da. " Sie huschte an dem Anbu vorbei und lief in den Flur, wo sie sich ihre Stiefel wieder anzog und die Wohnung verließ. Kuro tapste wie immer hinterher.

Kakashi seufzte derweil nur und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und über das Gesicht. ,,Wie soll ich mich ihr gegenüber bloß verhalten? " er wollte sie nicht drängen oder belästigen, doch ihre Wärme und Nähe fehlte ihm sehr und er wusste nicht, wie lange er sich zurückhalten konnte. Er wollte sie umarmen wie früher und für sie da sein, aber zuerst musste er sich selbst wieder in den Griff bekommen. Der erste Schritt in die richtige Richtung war bereits getan, indem er gekämpft hatte und nicht gestorben war. Nun musste er nur noch seinen inneren Dämon loswerden, was ihm seine Bandagen wieder in den Sinn kommen ließ. Schnell holte er seinen Verbandskasten und wickelte die alten ab, ehe er die Wunden betrachtete. ,,Das muss aufhören. " murmelte er vor sich her und fuhr langsam die Schnittstellen entlang, bei denen die Haut geschwollen und dick war, aber ein paar hatten auch eine gelbliche Färbung angenommen. Er legte neue Verbände an und zog den Ärmel seines Pullover darüber, sodass Nori sie nicht sah und Fragen stellte.

Die Uzuki war derweil bei Kurenai angekommen und war überrascht, dass diese ihre Sachen schon alle in eine Schriftrolle verpackt hatte. ,,Sehe es nicht so, dass ich dich loswerden will, aber ich wollte den Abschied etwas verkürzen. " die Yuuhi überreichte ihr die Rolle, welche sie dankend annahm. ,,Solange es kein Abschied für immer ist, ist doch alles noch gut. Irgendwann hätte wir doch trotzdem gehen müssen oder Kuro?" Der Flat Coated Retriever nickte nur leicht traurig, da es ihm hier ebenfalls gefallen hatte, aber nun mussten sie zu dem Hataken, den er irgendwie nicht mehr so richtig einschätzen konnte. ,,Pass bei Kakashi aber auf. Er hat sich in letzter Zeit, wenn ich ihn mal gesehen habe, sehr verändert. Ich glaube dem Gerücht zwar nicht, aber man weiß nie." ,,Was denn für ein Gerücht?" überrascht sah Nori die Schwarzhaarige an und glaubte ihren Ohren kaum. ,,Ach... das ist nicht so wichtig." wank sie nur ab und ließ sie nicht weiter zu Wort kommen. ,,Du solltest vielleicht mal wieder gehen. Dein Patient wartet schließlich." so schob Kurenai sie praktisch aus ihrer Wohnung und schloss die Tür hinter ihr, was sie betröppelt dastehen ließ. ,,Was war das denn?" immer noch leicht neben sich, sah sie zu dem Nin-Ken, welcher es jedoch auch nicht wusste.

So stapften die beiden wieder durch den Schnee, welcher auf den Straßen lag und von vielen verschiedenen Spuren geziert wurde. Ein paar andere Bewohner waren ebenfalls unterwegs und erledigten ihre Einkäufe oder spazierten nur durch das Dorf, doch darauf konnte die Rothaarige nicht achten, da sich ein Arm von hinten um ihre Schultern legte. ,,Na." kam es schmatzend von der Person, welche nun neben ihr lief und immer noch ihren Arm um sie gelegt hatte. ,,Na." kam es genauso von Nori zurück, während sie ihren Gegenüber ansah. ,,Ich habe das Neuste schon gehört. Du ziehst also bei Kakashi ein. Hätte nie gedacht, dass der mal eine Frau in seine Wohnung lässt." ,,Wie meinst du das jetzt Anko?" fragend sah sie zu der anderen Frau, die einen Dangostab in der Hand hielt und eines der Bällchen genüsslich abbiss.

,,Kakashi gilt als einsamer Wolf in Konoha. Es gibt zwar ein Gerücht über ihn, aber was soll man schon zu Gerüchten sagen." Anko nahm ihren Arm wieder zurück und lief nun neben den beiden her, während die Uzuki sie nur fragend ansah. ,,Was ist denn das für ein Gerücht? Kurenai hatte es vorhin schon erwähnt, aber nicht gesagt, um was es da geht." ,,Sag bloß, du hast davon nichts gehört?" genauestens musterte sie die Rothaarige, welche nur verneinend den Kopf schüttelte.

,,Kakashi galt schon immer als Mädchenschwarm, weshalb die Mädels ihm seit der Akademie hinterher rennen, aber er hat sich nie für sie interessiert. Man erzählt sich, dass er sich langsam an sie heranmacht, nur um dann einmal Spaß mit ihnen zu haben. Danach lässt er sie wieder fallen und sucht sich die nächste. Man bringt das in Verbindung, dass er selten in Konoha zu sehen ist und wenn er auf Mission sein soll, soll er angeblich bei einer seiner Liebhaberinnen sein und sie verwöhnen." mit tellergroßen Augen starrte sie die Dunkelhaarige an und konnte kaum glauben, was sie da hörte. ,,Ich habe aber nicht den reinsten Schimmer, ob das wahr ist. Aber er verhält sich seit längeren schon komisch, also solltest du lieber aufpassen."

Nori hatte es die Sprache verschlagen, sodass Anko unbeirrt weiter redete. ,,Falls so etwas passieren oder nicht passieren sollte, sag bitte bescheid, sonst kann ich den Typen nicht mehr ernst nehmen." sie stopfte sich das letzte Reisbällchen in den Mund und schmiss den Spieß in den nächstgelegenen Mülleimer, ehe sie sich verabschiedete und die zwei allein weiterlaufen ließ. ,,Glaubst du ihr Kuro?" der leichte Schock saß immer noch in ihr, doch der Nin-Ken wusste auch nicht, was er dazu sagen sollte. ,,Er benimmt sich tatsächlich etwas seltsam. Am besten du bleibst vorsichtig und ich bleibe in deiner Nähe, sodass nichts passieren kann." ,,Danke dir und es ist doch auch nicht für immer, dass ich bei ihm wohne." ein leichter Stich zog sich durch ihr Herz, als sie dies sagte, doch sie wusste nicht, was sie nun glauben sollte, weshalb sie einfach weiterlief und kurz darauf bei seiner Wohnung ankam.

1507 Wörter

Kennt ihr das, wenn ihr euch durch ein Kapitel selbst nicht mehr ernst nehmen könnt?

So geht es mir grade mit Kapitel 22🥲
sitze heulend in einer Ecke und könnte mich vergraben gehen... ich bringe gerade meinen gesamten geplanten Plot durcheinander 🙈

See you again (Kakashi FF) (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt