Kapitel 20. Eine kleine Bitte mit Folgen

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In dem Wohnblock am Rande Konohas angekommen, stützte Nori den Grauhaarigen die Treppen hinauf, bevor sie kurz darauf vor der richtigen Tür standen. Mit dem Fuß trat sie dagegen und platzierte den Mann neben sich wieder ordentlich auf ihre Schultern. Er schlief beinahe im Stehen ein, da das Fieber so sehr an seinen Kräften zerrte, aber dies war nicht der einzige Grund. Die Wärme von ihr ließ Kakashi ebenso müde werden, weil er sich geborgen und sicher bei ihr fühlte. Sie hatte ihn als einzige neben seinen Nin-Ken bis jetzt in seinem Tief erlebt und sie schaffte es auch ihn da wieder heraus zu holen, dessen war er sich bewusst.

Das grüne Brett sprang auf und die neun Hunde standen dahinter, während sie ihre Besitzer genauestens musterten, als sie eintraten. Geradewegs steuerte sie sein Schlafzimmer an und schob die Tür auf, ehe sie ihn in sein Bett legte und die Decke über seinen beinahe eingefrorenen Körper legte. Nori lief ins Bad, nahm sich einen Lappen und tröpfelte kaltes Wasser darauf, bis dieser schon fast anfing zu triefen. Mit dem Tuch und roter Salbe bewaffnet, ging sie zurück zu Kakashi und platzierte den nassen Stoff auf dessen Stirn. ,,Es ist noch weiter gestiegen..." besorgt sah sie ihn an, wie er versuchte, die Augen offen zu halten, was nicht so ganz funktionierte. ,,Du bleibst jetzt erst einmal liegen. Schaffst du es, deinen Arm auszustrecken?"

Mit größter Mühe holte der Anbu seinen Arm unter der Decke hervor, legte ihn aber sofort wieder auf der Bettkante ab. Er wurde ihm einfach zu schwer. Nori wickelte den Verband ab und schmierte die rote Salbe darauf, woraufhin Kakashi aufzischte und ihn zurückziehen wollte, doch er war zu schwach dafür. ,,Ich weis, dass es brennt, aber da musst du jetzt durch." als sie fertig war, verband sie alles wieder fein sauber und drehte anschließend noch den Lappen auf die kühle Seite, ehe sie wieder gehen wollte. ,, Warte mal..." kam es von dem Kranken, der sie aus müden Augen ansah, weshalb sie sich wieder zu ihm umdrehte und fragend zurück blickte. ,,Kannst du mir mein Buch noch geben?" bei dem bloßen Gedanken daran, nahmen Noris Wangen einen rötlichen Schimmer an, was ihm nicht verborgen blieb.

,,Du hast nur den Klappentext gelesen oder?" ein kleines, leises Lachen entrann seiner Kehle, jedoch drehte die Rothaarige den Kopf beiseite und nickte zaghaft. ,,Jiraiya kann so etwas nicht schreiben, da es in dem Buch um was komplett anderes geht." Kakashi wollte nicht noch weiter ausholen, weil ihm einfach die Energie dazu fehlte, weshalb sie nickte und es schnell holen ging, ehe sie es an ihn übergab. ,,Kannst du noch etwas für mich tun?" Obwohl sie nicht wie ein Sem gehandelt werden wollte, stimmte sie erneut zu, da er immerhin flach lag und so gut wie fast nichts alleine auf die Reihe bekam. ,,Was denn noch?" Eine Augenbraue hatte Nori fragend angehoben, was ihre Stirn in Falten legte. ,,Kannst du vielleicht Blumen an das Grab bringen? Ich kann es ja schlecht."

Es rührte sie auf der einen Seite, dass er dieser Person so treu war, doch auf der Anderen tat ihr dieser Gedanke tief im Inneren weh. Ablehnen wollte die Rothaarige deswegen aber auch nicht. ,,Kann ich machen, wenn es dir soweit gut geht, dass du alleine bleiben kannst." ,,Hast wohl uns vergessen." Kuro stand hinter ihr und sah ebenso zu dem Grauhaarigen in dem Bett, bevor sein Blick zu ihr wanderte. ,,Wir passen schon auf ihn auf." Pakkun kam auch noch angewackelt, ehe er auf die Matratze sprang und sich an sein Fußende legte. ,,Gut. Irgendwelche Wünsche, welche Blumen es sein sollen?" ,,Die normalen weißen vom Yamanaka-Blumenladen." Die Genauigkeit seiner Worte ließ die Rothaarige schmunzeln, bevor sie sein Schlafzimmer und kurz darauf die Wohnung verließ.

Der Blumenladen war schnell erreicht, die Blumen gekauft und der Weg wurde weiter fortgesetzt, sodass sie wenige Minuten später auch schon die Treppen zum Friedhof hinaufstieg. Es hatte in der Zeit sogar angefangen, kleine Flocken zu schneien, was sich, trotz des Anblicks der vielen Steine, recht schön ansehen ließ. Suchend sah Nori sich auf der großen schneebedeckten Fläche um. ,,So... welches war es jetzt?" die grobe Richtung wusste sie noch, weshalb sie dahin lief und auch glücklicherweise ihre vorherigen Fußspuren entdeckte. Die von Kakashi waren ebenfalls darunter, was das Finden um einiges einfacher machte.

Als das Grab gefunden war, hockte sie sich davor und tat die Blumen in den für sie vorgesehenen Behälter, bevor sie diese noch schön anordnete. ,,Ich bin zwar nicht Kakashi, aber ich hoffe, sie gefallen dir." Ihr Blick glitt zu dem eingravierten Namen. Rin Nohara. ,,Wer du wohl warst?" nachdenklich seufzend, legte Nori den Kopf in den Nacken, um in den bewölkten Himmel zu sehen. Schneeflocken segelten in ihr Gesicht, benetztes es und verfingen sich in ihren roten Haar, weshalb sie die Augen schloss, ehe sie wieder aufstand. Wortlos schaute sie zu dem Grab hinab, bis ihr etwas auffiel. Es waren, während sie den Anbu nach Hause geschafft hatte, neue Schritte dazu gekommen, die von den Bäumen kamen und auch dahinein wieder verschwanden. Verwirrt, wer den Ruheort der Toden über Büsche betrat, sah sie von weiten zwischen die Stämme, doch da war es schon zu spät.

Hinter ihr tauchte ein starkes, dunkles Chakra auf, dessen Besitzer ihre Hände packte und auf dem Rücken zusammen drehte, während er so fest drückte, dass sie mit den Oberkörper nach unten gehen musste. Die zweite Hand des Fremden legte sich vor ihren Mund, presste ihre Kiefer zusammen, um zu verhindern, dass sie zubeißen konnte. Noris Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, ihr Atem ging schnell und ihr Herzschlag krachte gerade eben durch die Decke. ,,Sei lieber brav." knurrte eine tiefe Stimme von hinten, was ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ und sie begann zu zittern und das nicht vor der Kälte um sie herum. Große Angst machte sich in ihr breit. Sie lähmte ihre Glieder und in ihre Augen traten Tränen. Wer wollte denn bitte von ihr etwas? Sie hatte doch keinem etwas getan.

Ein schwarzer Stoff legte sich um ihre Augen, bevor der Knoten des Bandes beinahe ihren Kopf zusammenpresste. Der Druck bereitete ihr schlimme Schmerzen, weshalb sie in seine Hand zischte und ihre rabenschwarzen Seelenspiegel zu kniff. Der Boden unter ihren Füßen verschwand. Alles drehte sich und kleine Sterne fingen an, vor ihrem geistigen Auge zu tanzen. ,,Rache ist etwas feines." war das letzte, was sie von dem Mann vernahm, ehe es beide auszuspucken schien und sie alleine war. Seine Hände waren verschwunden, dafür wurden die ihren von einem Seil zusammengehalten. Die Tränen nässten das Tuch durch und auch kleine Schluchzer konnte sie sich nicht verkneifen. Es kam ihr alles so surreal vor, aber die Schmerzen ließen sie wissen, dass das alles wirklich passierte.

Kakashi machte sich derweil große Sorgen um die Rothaarige. Sie war ihm schon viel zu lange unterwegs, weshalb er sein Buch zu klappte und mit Mühe und Not aufstand. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und als er die Tür seines Zimmers öffnen wollte, bekam er es beinahe nicht auf die Reihe. Nach ein paar Versuchen klappte es dann doch, sodass er in das Wohnzimmer schwankte und die Nin-Ken, welche im gesamten Raum verteilt herum lagen, ansah. ,,Solltest du nicht liegen bleiben?" Pakkun, der sich vor einer Weile zu den anderen gesellt hatte, stand von der Couch auf und guckte ihn prüfend an. ,,Wisst ihr, warum sie so lange weg ist?" sie bemerkten, dass er sich Sorgen machte, was sie auch verstanden, aber es konnte doch immer etwas dazwischen gekommen sein.

,,Vielleicht ist Nori auf Kurenai gestoßen. Wenn die anfangen zu reden, kann das ein paar Stunden dauern." Kuro rollte demonstrativ gelangweilt mit den Augen und bettete seinen Kopf auf seinen Pfoten, während er dabei zu sah, wie sich Kakashi durch die leicht schweiß- und wassernassen Haare fuhr. ,,Sie wird schon wiederkommen. Du legst dich aber jetzt wieder hin. Verstanden!" es klang nicht wie eine Frage, sondern mehr nach einem Befehl, jedoch hatten die Hunde recht. ,,Wir werden ja sehen." ein schlechtes Gewissen kam bei dem Anbu auf, doch er schob es auf das Fieber, weshalb er schnell den Lappen noch einmal kalt machte und zurück unter seine Decke kroch.

1365 Wörter

Ich glaube, es wissen alle, wer das war oder😂😂

See you again (Kakashi FF) (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt