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Jungkook pov:

Das restliche Essen verlief eher ruhig. Wenn dann redeten wir nur über die Arbeit. So gut wie es nur ging, vermied ich jeglichen Augenkontakt mit Taehyung. Am liebsten wäre ich einfach aufgestanden und gegangen, Taehyungs Anwesenheit sorgte den ganzen Abend für ein komisches Gefühl in mir.

,,Namjoon hat etwas viel getrunken...." Lisa deutete mit ihrem Finger kurz rüber zu Namjoon, der mit gerötetem Gesicht an die Wand gelehnt irgendwas vor sich her flüsterte und immer mal wieder kurz auflachte. War schon irgendwie witzig ihn in diesem Zustand zu sehen. Sonst war er bei uns immer für ein Seriöses Auftreten bekannt.

,,Die Rechnung bitte." rief Taehyung den Kellner zu sich, woraufhin dieser nickte. ,,Ich kann ihn nachhause bringen, mein Haus ist nicht weit von seinem." sagte Lisa und Taehyung gab ein "ok" von sich. ,,wolltest du mich nicht nachhause bringen?" flüsterte ich ihr zu. Wenn sie mich nicht fährst müsste ich mit- ,,Taehyung kann dich fahren." sprach sie das aus, an das ich gerade gedacht hatte. Das ungute Gefühl breitete ich weiter aus, das war wirklich das letzte was ich gebraucht hatte. Das konnte doch jetzt nicht wirklich ihr ernst sein... Das Essen war schon Folter genug und jetzt sollte ich eine ganze Fahrt alleine mit ihm sein?

Taehyung schaute kurz nicht wirklich interessiert zu Lisa und dann zu mir. ,,kein Problem." gab er nur von sich und schaute sich dann wieder nach dem Kellner um. Das würde die unangenehmste Autofahrt ever werden.

Nachdem Taehyung gegen unseren Willen für uns bezahlt hatte, gingen wir zusammen auf dem Parkplatz. Lisa schaffte es gerade so, Namjoon in ihr Auto zu setzten, da dieser nicht wirklich begeistert war jetzt Auto zu fahren. Innerlich betete ich für sie, das er sich nicht übergab. Dafür das sie mich mit Taehyung alleine ließ, hatte sie das mehr als verdient.

,,Wo wohnst du?" Meine Augen wendeten sich von Namjoon und Lisa ab, um zu Taehyung zu schauen, der dichter neben mir stand als mir lieb war. Unsere Schultern trafen sich fast beim umdrehen und ich ballte meine Hände nervös zu Fäusten. Ok Atmen Jungkook... Atmen.

,,Ehm (...)Straße 3" Er holte seinen schwarzen Autoschlüssel aus seinem, sehr teuer aussehenden Mantel und öffnete damit einen noch teureres aussehendes Auto. Soweit ich mich erinnern kann, saß ich noch nie in einem so teuren Auto. Ganz Vorsichtig öffnete ich die eine Hintertür des Wagens, was mich einen verwirrten Blick von Taehyung ernteten ließ.

,,Willst du nich vorne sitzen?" fragte er und hob fragend seine eine Augenbraue. ,,ehm ne, mir wird schlecht vorne...." Nervös öffnete ich einfach schnell die Tür und setzte mich genauso schnell rein.

Es roch wie gerade aus dem Autohaus, das Leder wie als hätte noch nie jemand zuvor drauf gesessen. Ich schaute mich weiter um und endeckte erst jetzt das Panorama Dach direkt über mich, welches mir den klaren Sternenhimmel zu erkennen gab. So fokussiert auf das was über mir geschah, bemerkte ich gar nicht das Taehyung inzwischen auch eingestiegen war und mich nun noch verwirrter als zuvor musterte.

,,Noch nie ein Panorama Dach gesehen?" sein Blick nicht von mir abwendent hörte ich wie er den Motor startete. ,,Nein, hab auch ehrlich gesagt noch nie in so einem teuren Auto gesessen." gab ich zu und betrachtete nun die auflächteten lilanen lichter um mich herum.

Taehyung grinste kurz und schaute dann nach vorne ohne etwas dazu zu sagen.

Taehyung pov:

Schon süß. Er sah aus wie ein kleiner Junge der das erste Mal in der Spielabteilung eines Ladens war. Seine Augen so aufleuchten zu sehen, war schon ganz niedlich. Wie konnte er so viel Begeisterung für ein Auto aufbringen? Damit konnte man ihn also begeistern? So leicht?

Ich fuhr auf die Autobahn und drückte nun etwas mehr aufs Gas, im Rückspiegel konnte ich sehen wie Jungkook leicht in seinen Sitz gedrückt wurde und sein Lächeln immer breiter wurde. Seine Augen leuchteten erneut im Licht der Straßenlaternen auf und er klammerte sich etwas an den Griff der Tür. Er sah nicht so aus als hätte er Angst, wohl eher genoss er das gerade. Genauso wie ich.

Die Straße vor mir war frei. Flüchtig schaute ich auf meinen Tacho und dann wieder nach hinten zu Jungkook. Dieser hatte mittlerweile wieder dem, über ihn glänzenden Nachthimmel, seine volle Aufmerksamkeit geschenkt. Vielleicht war es der Alkohol oder die Tatsache wie schnell wir gerade fuhren, aber mein Bauch begann etwas zu kribbeln und ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen.

Kaum waren wir runter von der Autobahn, nahm ich meinen Fuß wieder etwas vom Gas, Jungkook war mittlerweile auf der Rückbank eingeschlafen. Per Knopfdruck ließ ich das Panorama Dach verdecken, sodass er nicht durch das Laternenlicht geweckt werden würde. Ich versuchte auch die ganzen Kurven, so sanft wie möglich zu nehmen, nicht das er sein Kopf gegen die Scheibe schlug. Dann müssten wir vielleicht noch ins Krankenhaus, hätte ich nach diesem Tag keinen Nerv für.

Bei seiner gesagten Adresse, hielt ich an stoppte den Motor und schaute zu Jungkook nach hinten, dieser schlief tief und fest. Er sah so friedlich, ja fast schon süß aus. Leise stieg ich aus und öffnete seine Tür. Behutsam schnallte ich ihn ab, wobei unsere Gesichter sich so nah waren. Ich hatte das gleiche Gefühl wie heute in der Umkleidekabine. Irgendwas in mir wollte seinem Gesicht noch näher sein, jeden einzelnen Millimeter von ihm bewundern.

Mein Block folgte seinem Gesicht bis runter zu seinen Lippen. Sie sahen so weich aus, so als würden sie mich einladen sie zu probieren, sie zu spüren.

,,Sind wir schon da?" Jungkook hatte noch immer seine Augen geschlossen, sofort schreckte ich zurück und ließ von seinem Gurt los, dabei hatte ich aber nicht das Dach meines Autos beachtet und stieß vor schreck total dagegen.

,,Au!" genervt rieb ich mir die schmerzende Stelle am Kopf, Jungkook hatte nun seine Augen weit aufgerissen. Auch wenn ich etwas zurückgewichen war, waren unsere Gesichter sich trotzdem noch relativ nah. Er blickte geschockt und etwas Nervös aussehend in meine ebenfalls aufgerissenen Augen. Ich hatte zuvor seine Augen noch nie so nah betrachten können, genauso wie seine Lippen. Wieso verdammt sahen sie so einaldent aus und wieso hatte ich den drang sie auf meinen zu spüren?

Was war nur falsch mit mir?

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My Stylist Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt