Marco

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Der Mathe Unterricht ist vorbei und ich gehe wieder die Treppen runter ins letzte Stockwerk.

Es ist sozusagen der Keller der Schule.

Es ist kalt und menschenarm hier unten. Die braun gestrichenen Wände  und die nicht funktionierende Heizung tragen nicht dazu bei, dass man sich hier unten wohlfühlt. Aber mal im Ernst, wer fühlt sich in einem Keller schon wohl?  Ich nämlich nicht.

Es ist das komplette Gegenteil der restlichen Schule. Alles in den oberen Stockwerken ist weiß gestrichen und hell beleuchtet und hier ist es das komplette Gegenteil. Warum hat man hier nicht restauriert?

Ich holte mein Smartphone mit der Camopflague farbenen Handyhülle aus meiner vorderen Hosentasche heraus und schaue ob ich neue Nachrichten bekommen habe. Ich tippe auf meine Postfach App und aktualisiere sie nach neuen Nachrichten.

Fünf Sekunden später ploppten Vier Nachrichten von Vier Personen im Postfach auf. Eine von meiner Mutter, eine von meinem Vater, Aiden, meinem älteren Bruder und meiner kleinen Cousine Eva.

Seit der Trennung meiner Eltern vor zwei Jahren kriegen die beiden es nicht gebacken, sich wie normale Menschen zu unterhalten oder gar zu schreiben. Ich bin in der Zeit immer die Brücke ihrer Nachrichten. Sie schicken mir ihre Fragen oder Aussagen und ich soll sie dann entsprechend weiterleiten. Affig, ich weiß.

Und so ist es jetzt auch. Diesesmal geht es, um die Wochenenden und ihre Aufteilung. Sprich wer ist wann dran und wann kommen Aiden und ich zu ihnen nach Hause. Aiden mein älterer Bruder, welcher schon zweiundzwanzig ist, arbeitet in einer Autowerkstatt und macht sich nicht mehr große Mühe unsere Alten wieder mit sich ins Reine zu waschen. Das hat er nämlich mir überlassen, als er keine Lust mehr auf ihr Affentheater hatte, was verständlich ist. Ich habe schließlich auch gänzlichdie Nase davon gestrichen. Sie sind schließlich die Erwachsenen, dann sollen sie sich schließlich auch so verhalten und nicht wie Pubertäre Jugendliche, diese Rolle ist schließlich immer noch meine.

Ich löschte die Nachrichten meiner Eltern vom Telefon und öffne die meines Bruders. Er schreibt:

Hast du heute wieder Training?

Ich tippe ein schnelles Ja und schicke es ab. Dann schloss ich auch diese Nachricht.

Zu guter Letzt kommt die Nachricht von meiner Cousine Eva. Eva war erst vierzehn ist mein persönlicher Liebling in der Familie, obwohl sie eigentlich nie einen Ton sagt. Sie spricht nur, wenn sie muss, sonst bleibt sie immer stumm. Auch wenn mich das manchmal stört, dass sie gar nichts sagt und sich wie eine Maus in ihrem Zimmer bei uns Zuhause verkriecht, wünschte ich ich könnte Eva das Drama meiner Eltern ersparen.

Ich öffne ihre Nachricht.

Bin in zwei Stunden beim Flughafen. Es ist so langweilig :(

Ich schmunzel über diese Nachricht und meine Mundwinkel zogen sich ein Stück nach oben. Schnell tippe ich eine antwort.

In der Schule ist es nicht besser und Zuhause auch nicht. Das kannst du mir glauben, Eva :)

Und so schicke ich sie ab und steckte das Handy wieder in die Hosentasche.

Die Stille und die Einsamkeit im Keller ist ein Vorteil des runtergekommenen Keller. Dann ging ich wieder nach oben und gehen dann auf den Hof zu meinen Freunden, die schon draußen auf einer Sitzbank sitzen mit ihren Lacross Sachen und in ihre dickbelegten Brötchen beißen. Ich setze mich zu ihnen und sie geben mir alle einen freundschaftlichen Klopfer auf die Schulter und machten Paltz auf der Bank.

Danach sprechen wir über das Training für das nächste Spiel der Saison und welche Spielzüge wir auf die Gegnerische Mannschaft von Clarkstown ausüben werden. Wir müssen sie schlagen, um eine gute Chance gegen die anderen Mannschaften zu haben.

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