5 Celine

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Eva kommt mit den Getränken, welche auf dem Silbertablett stehen wieder aus der Küche und reicht uns allen, Davina ausgeschlossen die Getränke. Mir fällt auf, dass bei Marco's Wasserglas ganz viele Pillen in einem kleinen Schälchen daneben steht.

Ich verziehe mein Gesicht zu einer sorgenvollen Miene, als Marco von Eva die Pillen und das Wasser reingezwungen wurde. Marco sieht einfach nur krank aus, so krank, dass man Angst haben kann, dass er von jetzt auf gleich tot umfallen kann. Ich rutsche zu Eva und Marco und lege seinen Kopf leicht in den Nacken, damit seine Cousine es leichter hat ihm das Wasser mit den Pillen einzuflößen. Marco ist fiebrig heiß und ein dünner Schweißfilm legt sich auf seine Haut.

Er schluckt weniger als er hustet und der Anblick von ihm schmerzte mir in der Seele. Unsere ganze Situation hat das mit ihm gemacht. Früher ist das für mich unvorstellbar gewesen, dass er mal so am Boden sein könnte.

Ich nehme seine Hand in meine und drücke sie in der Hoffnung, dass es dadurch alles erträglicher für ihn machen kann.

Was eigentlich Bullshit ist, nichts wird oder ist besser in dieser Situation!

Als ich meinen Blick zu Davina wende, sieht sie uns nur teilnahmslos mit neutraler Miene zu. So als würde sie das gar nicht scheren!

Dann wende ich mich an Eva, die mich mit traurigem Gesichtsausdruck ansieht und ich spüre wie Marco meine Hand drückt während er artig versucht zu trinken. Seine Pillen hat er zum Glück schon unten.

Mir wurde warm bei seiner Geste und er scheint nun das Wasser leichter runter zubekommen. Ich lächle ein wenig und ich sehe auch am Gesichtsausdruck seiner Cousine, dass sie erleichtert ist, dass er jetzt leichter zum trinken kommt. Sie sieht mich dankbar an uns stellt das leere Wasserglas wieder aufs Tablett.

Marco lehnt nun mit seinen halben Körpergewicht an meiner Schulter und ich streiche ihm wie Eva über den Rücken.

"Was werden wir jetzt mit unserem Peiniger und der Polizei machen?", frage ich, aber niemand antwortet mir. "Gar nichts.", haucht Marco leise wie ein Flüstern und daraufhin schlinge ich die Arme um ihn. Ich hoffe, dass ist für ihn okay.

"Sollen wir ihn in sein Zimmer bringen?", flüstere ich Eva zu, die nickt und wirft nocheinmal ein giftigen Blick zu Davina und einen besorgten Blick zu ihrem Cousin.

Manchmal wünsche ich mir Helen würde sich genauso wie Eva um Marco, um mich kümmern wenn es mir schlecht geht.

"Kannst du sie bitte im Auge behalten? Ich trau ihr nicht.", wispert Eva und lenkt unauffällig den Blick zu davina, die auf ihrer Handytastatur rumhämmert und das nicht gerade leise.

"Ihr braucht nicht zu flüstern, Celine. Mich interessiert euer Gesprächsstoff nicht im geringsten.", spricht nun Davina im gleichgültig neutralen Tonfall und steckt sich Brausepulver in den Mund, obwohl ich denke, dass es Drogen in einer Brausepackung ist. Ich spreche Davina nicht darauf an, als Eva sich erhebt und Marco's linken Arm um ihre Schultern legt und sich mit ihm aufrafft. Dann verschwinden die beiden aus dem Wohnzimmer.

"Du ist keine Brause. Stimmt's?", frage ich sie geradewegs.

"Das geht dich nichts an, Celine.", pampt sie und wirf mir einen scharfen Blick zu, aber ich ignoriere sie.

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