5 Marco

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Ich sitze im Verhörraum und der Sheriff berichtet mir gerade, das Christian nicht durch den Fall vom Schuldach und nicht wegen Suizid's gestorben ist.

"Er wurde vergiftet. Mit blauem Eisenhut." Ich fange an zu schlucken, nachdem sie das sagt. Generell will ich einfach nichts mehr von dem Mord an Christian hören. Ich habe gerade eigene Probleme, als mich mit einem Mord zu beschäftigen, den ich nicht begannen habe. " Weißt du etwas über diese Pflanze und was sie bewirkt, Marco?", fragt sie im eindringlichen Ton und beugt sich weiter über den Tisch zu mir hin.

Ihr Tonfall und ihre Bewegungen machen mir Angst, es erinnert mich an eine Schlange, die nur darauf wartet, dass ich etwas Falsches tue oder sage, damit sie mich ohne Probleme zur Strecke bringen kann. Ich schüttel bloß den Kopf und schaue weiterhin auf die Tischplatte aus deprimierendem grau. Das tue ich schon ganze 30 Minuten lang.

"Sie führt zu Herzrhythmusstörung und Ateminsuffizienz. Es wirkt schnell, Dosis-Abhängig. Die Untersuchungen haben ergeben, dass er es schon vor einer Halben Stunden, bis zu seinem Tode im Körper hatte.", erklärte die blonde Frau mit ihrem streng gebundenen Pferdeschwanz und Sheriffuniform.

"Ich habe keine Ahnung von Pflanzen beschäftigt, Sheriff. Ich habe an seinem Todestag ihn in der Schule nicht mal zu Gesicht bekommen, den ganzen Tag über nicht."

"Wie kam das Gift in seinen Körper, Marco?"

"Keine Ahnung." Ich fühle mich von Minute zu Minute unwohler, je mehr fragen sie stellt.

"Hast du keine Idee, wie das passiert sein könnte oder hast du jemand anderes darum gebeten ihm den Eisenhut ins Essen zu mischen?", unterstellt sie mir und ihre Stimme wird immer bohrender.

Verängstigt schüttel ich den Kopf und gucke zu meinem Anwalt. Dieser nickt und verlangt, dass der Sheriff mich aus dem Verhör entlässt. Mit harter Miene lässt und der Sheriff gewähren und mein Anwalt begleitet mich nach draußen.

Aiden wartet auf mich und klopft mir auf die Schulter.

"Das wird sich bald alles klären. Mach dir keine Sorgen, kleiner Bruder."

Und mit diesen Worten fährt Aiden mich wieder zurück zur Schule und wir schweigen die Fahrt lang. Ich habe keine Lust zu reden und das wusste mein älterer Bruder auch, ohne dass ich etwas sagen muss. Wir verstanden uns manchmal auch ohne Worte.

Im Radio läuft Schlager-Musik, welche total ätzend meiner MEinung nach ist, aber Aiden liebt diese Art von Musik, was ich persönlich nicht verstehen kann. Aber na ja, jeder dass seine.

...

Auf den Weg zu meiner nächsten Stunde treffe ich Helen, die nach meiner kleinen Cousine Eva sucht, als ich gerade die Treppen in den neunten Stock hochgehe und sie mir entgegen kam. "Ich weiß leider nicht, wo sie ist. Sorry.", entschuldige ich mich bei der Blondine und suche nach ihrer Cousine Celine.

Glücklicherweise sehe ich sie in der Ecke an den Spinden stehen, wo man sie beim vorbeigehen nicht einmal bemerken würde. "Hallo, Celine.", begrüße ich sie und kratze mich nervös am Nacken. Ich wollte mit ihr über den Nachmittag reden von gestern reden.

Doch als sie den Kopf hoch hebt, um mich anzusehen bin ich schockiert wie sie aussieht. Ihr gesicht ist von Kratzern geschmückt und hier und da, konnte ich unter ihrem weißen Hemd rote Stellen erkennen und ich glaube sie kommen von gestern.

"Ich sehe scheiße aus. Habe ich recht?", fragt Celine lächelnd, aber ich konnte ihr ansehen dass es ein gezwungenes ist. Kein echtes, Schade. "So schlimm siehst du nicht aus.", schüttel ich den Kopf und hoffe sie damit beruhigen zu können. Bei Eva normalerweise funktionierte es, ob es bei Celine funktioniert werde ich naher rausfinden.

"Woher die Kratzer?", frage ich etwas unsensibel.

Celine seufzt und schaut kurz zu Boden. "Hat mir Davina gestern verpasst, als Eva dich ins Bett gebracht hat."

"Wieso das? ich dachte ihr wärt beste Freundinnen."

"Sie hat Molly und Joints und Alkohol als neue beste Freunde.", sagt Celine leise und sieht sich um, als würde sie sich nach jemandem umsehen. Zu 100% Davina. Ich nehme das Kinn des blonden Mädchens in die Hand, damit sie mir in die Augen schaut. Unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.

"Sie ist nicht hier und ich würde mich an deiner Stelle nicht mehr mit ihr abgeben, sonst zieht sie dich noch mit in den Abgrund!"

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