9 Marco

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Zum Glück geht es Celine gut und sie ist gut nach Hause gekommen. Es ist echt eine Erleichterung und eine gute Nachricht, die ich direkt Helen und Eva mitgeteilt habe. Sie haben sich sehr gefreut darüber. Ein allgemeines Aufatmen!

Ich habe ihnen auch von der Verabredung mit Celine heute erzählt und Eva und Helen werfen mir daraufhin nur verschwörerische Blicke zu und kichern hinter vorgehaltener Hand.

Mädchen, denke ich mir augenrollend und hebe mein Glas an und lasse die Flüssigkeit in meinen Mund fließen. In meinem Mund macht sich ein ekliger Geschmack breit und ich spucke das Zeug aus, sehr zum Leid von Eva und Helen, die alles kreischend abbekommen haben.

Die Armen, schmunzel ich und stelle den Trauebnsaft, nach meiner Festellung auf den Küchentresen und hole ein neues Glas aus dem Wandschrank und Orangensaft aus dem Kühlschrank aus der Küche meines Vaters und schütte ihn ins Glas und kippe den Saft direkt runter, um den ekelhaften Geschmack vom vorherigen Saft loszuwerden.

Dies glückt auch und die beiden Mädchen, welche auf dem Küchentisch drauf sitzen bekommen keine weitere Ladung Saft von mir ab. Ich hasse Traubensaft! Der ist einfach nur widerlich und Aiden trinkt den noch freiwillig! Mich schüttelt es von innen, bei dieser Vorstellung.

Orangensaft ist tausendmal besser und damit kann mir keiner kontern!

Die Mädchen haben sich entzwischen den Saft aus dem Gesicht gewischt und bewerfen mich mit den zusammengeknüdelten Tüchern, die mich aber auf Grund ihrer Leichtigkeit nicht erreichen und direkt vor ihnen auf den Boden gleiten.

Ich fange an zu lachen und stelle das ausgetruckene Glas auf den Küchentresen und hebe die Tücher auf  und schmeiße sie in den Mülleimer, der aussieht wie eine Nusschale. Wahrscheinlich hat diese Barbiepuppe den ausgesucht und mein Vater hat es zugelassen.

"Marco-", Evas Stimme klang zittrig und sie ist sichtilich nervös genauso wie Helen, die einen unschlüssigen Blick mit mir und Eva wechselt. "Wir müssen dir etwas erzählen-", sagt Helen anschließend und bricht ihren Satz ab und Eva ihn wieder vollendet: "Etwas sehr wichtiges, du hast ein Recht dazu es zu erfahren."

Ich runzel die Stirn und setze mich ebenfalls auf den Küchentisch, wo eine Aktenmappe auf dem Tischdeckchen aus rosa Spitze liegt. "Jetzt bin ich aber gespannt."

Eva spielt mit ihren Fingern und guckt auf das Tischdeckchen und Helen schlottert mit den Zähnen. Sie bleiben stumm. "Was wollt ihr mir erzählen?", hake ich nach, was beide aufschrecken lässt.

"Wir sind Schwestern!", platzt es aus Helen laut heraus und sie schlägt sich direkt danach die Hand auf den Mund. "Helen und ich sind Halbschwestern, Marco", sagt nun Eva im Flüsterton, sodass ich sie fast nicht verstanden habe. Ich bin fassungslos. "WAS?", rufe ich aus und springe vom Tisch vor die beiden Mädchen, die mich kleinlaut ansehen. "Was?", frage ich gefährlich leise und trete näher an die Mädchen ran, die zurückweichen.

"Wir sind Halbschwestern, Marco...", sagt Helen und ich stoppe die Blonde direkt mit einer Handbewegung, die keinen Wiederstand zulässt. "Das habe ich schon verstanden, ihr beiden. Wie kann das sein?"

Eva antwortet kleinlaut: "Meine Mutter, deine Tante, hatte eine Affäre mit Helens Vater, Celines Onkel und sie war schwanger von ihm... mit Helen..." "Aber Celines Onkel ist mit deiner Mutter verheiratet und sie war auch schwanger", rede ich dazwischen, woraufhin Helen nun das Wort ergreift:

"Das ist auch wahr, nur dieses Kind im Bauch meiner Mutter ist tot geboren worden und mein Vater hatte Sorge, dass sie diese Nachricht niemals verkraften wird und deswegen mich an Stelle meiner toten Halbschwester in die Arme meiner Stiefmutter gelegt, damit sie glückllich ist. Deine Tante, Evas Mutter wollte mich nicht, weil ich ein Unfall war, der nicht geplant war, aber sie konnte mich nicht mehr abtreiben, also hat sie mich bei meinem Vater abgegeben und sich von mir abgewandt... Die Frau, die mich geboren hat, wollte mich nie und hat mich auch nie geliebt..." Bei den letzten zwei Sätzen kullern Tränen über Helens Wangen und sie schluchzt laut auf. Eva reicht ihr die Taschentuchpackung auf dem Tisch und Helen schnäutzt in das perlweiße Tuch hinein.

Ich bin schockiert, als ich das höre und mein letzter Funke Wut wurde damit erstickt. "Dass heißt, wir sind Cousin und Cousine 2.Grades? Ich und Celine?", frage ich fassungslos und aus großen Augen, so wie Teller.

Eva nickt: "Mit Verwandschaftsgraden kenne ich mich zwar nicht aus, aber ich glaube schon."

Wieder keimt die Wut in mir auf und ich frage mit drohendem Unterton: "Wie lange habt ihr dies geheim gehalten?"

"Seit letztem Sommer", erwiedert Helen und faltet ein weiteres dieser hässlichen rosa Tischdeckchen. Meine Nasenflügel beben, als ich Helens Erwiederung höre. Am liebsten würde ich die beiden schütteln, um zu fragen, was sie mir noch verheimlicht haben, aber ich reiße mich am Riemen.

"Und ihr hattet es beide nicht nötig mich früher darüber aufzuklären?", frage ich zwischen zusammengepressten Zähnen die Mädchen mir gegenübersitzend. "Wir haben nie den richtigen Moment gefunden und nach der Sache mit Christian wollten wir die nicht noch mehr Last aufbürden, als du eh schon hattest, wegen Ethan, diesem Gestörten", entgegnet Eva im ruhigem Ton und als sie die Namen Ethan und Christian in Mund nimmt völlig neutral, als gehe es ihr am Arsch vorbei und HElen sieht genauso aus. Ihre Miene neutralisiert sich ebenso wie die meiner Cousine, als die beiden Namen fallen.

"Habt ihr mir nochwas zu verheimlichen? Denn jetzt ist der perfekte Moment um damit auszupacken.", frage ich die beiden, welche synchron den Kopf schütteln. Genau in dem Moment klingelt mein Handy.

Ich schaue nach und sehe eine Nachricht:

Sie lügen dich mal wieder an

Liebe Grüße GameofWinners ;)


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