2 Davina Freitag der 13.

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Ich koche immer noch vor Wut auf Celine und ich merke wie meine Wangen heiß wurden und ich meine langen, ungeschnittenen Fingernägel in meine Handfläche bohre, als ich meine Hände zu Fäusten balle. Nie und nimmer hat mir Celine etwas so schlimmes an den Kopf geworfen, seit wir uns in der Middleschool kennengelernt haben. Diese Konfrontationsart ist mir echt neu und sie fühlt sich alles andere als gut an.

Ich unterdrücke den Drang die tränen die ich zurückhalte nicht doch über  meine geröteten Wangen rinnen zu lassen, aber ich will das nicht. Ich beiße mir auf die ZUnge und mahle auf meinem Kiefer. Den Druck den ich auf meine Zunge ausübe tut weh, aber er lenkt mich von meiner misslichen Situation ab. Ich spüre, wie mir etwas nasses über die Wangen rinnt und anscheinend ist meine angebliche Ablenkung zu gut gewesen, denn meine Tränen, die ich zu zurückhalten versuche rinnen jetzt selbstständig über meine Wangen.  Irgendwann gebe ich meinen restlichen Widerstand auf und lasse auch die Schluchzer, die mi zuerst im Hals stecken blieben raus.

Meine perfekte Partygirl-Maske bricht ausseinander und das ganz genau auf dem Schulhof, aber zum Glück dreht sich keiner, der wenigen Schülern auf dem Hof nach mir um und sieht meinen Standpunkt. Ich bin völlig am Boden. Bin ich wirklich so ein Stück Scheiße, wie Celine mich eben hat fühlen lassen? Ist es so schlimm ich zu sein?

Bei meinem Selbstmitleidsgespräch bemerke ich gar nicht wie ich wieder den Weg zur Mensa mit verschränkten Armen einschlage und plötzlich ein dumpfes Geräusch höre. Ich hebe den Kopf und sehe nicht bis ich meinen Blick auf den Boden richte. Ich kann meinen tränenverschmierten- vielleicht auch schon Concealer verlaufenenden- Augen nicht trauen.

Vor mir liegt eine person mit weit aufgerissenen Augen und gänzlich leerem Blick.

Es ist niemand anderes als der Mädelsschwarm, Oberarschloch und Lacross-Star, neben Marco Santos...

Christian Exposé.

Sein Körper ist in einem merkwürdigem Winkel auf dem Boden erstreckt und der tote Christian  sieht mich mit seinen leeren, toten Augen an. Es sieht zum fürchten aus, so wie er da liegt und einfach so...tot.

Ich nehme geschockt meine Hand vor dem Mund und merke, wie alle Schüler die zuvor in der Mensa und auf dem Schulhof verteilt waren zu mir hinstürmen und sich den -jetzt-toten Christian aus nächster Nähe betrachten. Einige holen ihre Handys raus und machen schnelle Schnappschüsse von dem Leichnahm und die anderen schauen einfach nur geschockt wie ich drein und andere kreischen verängstigt. Mein tränenverschmiertes Gesicht habe ich gerade vollends vergessen.

Nach einigen Momenten des Schocks teilt sich die Schülermenge und ein Lehrer kommt in die Mitte und betrachtet den Leichnam mit einen ebenfalls geschocktem Blick und kalkweißem Gesicht. Beim genaueren hinsehen identifiziere ich die Lehrkraft als meine geliebte Englisch- Lehrerin Frau Hartlaub.

In einer hektischen Bewegung, die so schnell ist, dass ich sie nicht mit bloßem Auge verfolgen kann-nicht dass ich darauf geachtet habe- zückt sie ihr Telefon und ruft höchstwahrscheinlich die Polizei an. Danach tauchen weitere Lehrkräfte auf und teilen die Schülermenge und bringen sie Grüppchenweise wieder zurück ins Schulgebäude. Von Weitem konnte man die Sirene der Polizeiwagen hören.

Ich finde mich neben Celine, Marco und einem Mädchen, welches ich zuvor noch nie gesehen habe wieder und wir gehen mit glaube ich 10-20 Schülern, mit an der Spitze Frau Lakate zurück in das Schulgebäude.

Als ich noch ein letzten Blick hinter mir über die Schulter auf die Leiche blicke sehe ich wie jemand im weißem Schutzanzug die Leiche von Christian mit einer weißen Plane abdeckt und andere-ebenfalls in weißen Schutzanzügen Fotos machen und Schilder an die verschieden Körperteile von Christian aufstellen.

Aber das ist auch das letzte, was ich noch zusehen bekomme, als die Tür ins Schloß fällt und die Sicht nach draußen vermeidet.



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