4 Celine

7 2 1
                                    

Mir liegt die Offenbarung von meinem Geheimnis noch schwer im Nacken, es ist wie ein ständiges Bedürfnis kotzen zu müssen, aber es nicht zu können. Einmal ist man kurz davor alles rauszulassen und dann zieht es sich wieder zurück. Und dieses ganze Prozedere 24/7 lang am Tag. Und zwar jeden Tag!

Auch wenn es schon lange her ist, dass ich aufgeflogen bin, sieht mich mein vater immer noch verbittert und enttäuscht an. Ich verstehe ihn ja vollkommen, aber dieses Gefühl selbst in den eigenen vier Wänden nicht mehr willkommen zu sein ist kotzerregend und schlägt auf den Magen.

In den ganzen Tagen seit dem Tod von Christian habe ich eine Esstörung entwicktelt, welche mich daran hinderte nichts anderes als Smoothies zu mir zu nehmen. Auch wenn ich Christian nie in meinem Leben gemocht habe, mag ich es nicht, wie er mit mir  umgegangen ist in der Vergangenheit.

Es war Mobbing und alles andere im Pack gewesen, was Christian mir seit der 5. Klasse in der Schule und auch außerhalb angetan hatte. Ich habe öfters mit den gedanken gespielt ihm all das heimzuzahlen, aber an so eine Weise habe ich nie gedacht.

Ich bin in meinen Gedanken vertieft als ich gegen eine Person laufe. Diese flucht kurz und hebt ihre und meine Bücher vom Boden auf, die durch den Zusammenprall runtegefallen sind.

Und diese Person ist Marco Santos. Er sieht ebenso scheiße aus, wie ich. Ja, er ist heiß. Ich gebe es zu, aber er sieht ganz schön mitgenommen aus wegen seiner Offenbarung.  Sein Gesicht ist eingefallen und blass. Man konnte seine hohen Wagenknochen klar und deutlich sich auf seinem Gesicht abzeichnen sehen.

Wortlos reicht er mir meine Bücher und ich nehme sie. Marco will gerade gehen, als ich ihm am Arm festhalte. "Können wir kurz reden?" Ich sehe mich um und sehe dass viele Schüler uns angaffen. Sie sehen aus wie Raubtiere auf der Jagd, die riesen Kohldampf habe. "Unter Vier Augen, bitte." , füge ich hinzu und sehe wie unwohl sich der Frauenheld der Schule sich in diesem Moment fühlt. Marco nickt kurz. "Meine Cousine kommt mit und birng das Partygirl mit. Ich denke wir sitzen alle im selben Boot."

"Einverstanden. Und wo?"

"Vielleicht bei deiner Mutter?", unterbrach auf einmal ein Mädchen unser Gespräch und ich sehe sie böse an. Und das schien sie zu merken. "Entspann  dich, Celine. Ich bin Eva, Marco's Cousine. Wir hatten leider noch nicht das Vergnügen gehabt." Eva reicht mir lächelnd ihre Hand und ich zwinge mich zu einem kleinen Lächeln und nehme ihre Hand an und schüttele sie. "Schön dich zu treffen." Ich sehe dem Mädchen in die Augen und sehe, dass Eva und Marco ein und diesselbe Augenfarbe besitzen. Strahlendes Türkis. Es sieht wunderschön an ihnen aus.

"Wir werden zu meiner Mutter fahren. Gib dem Partygirl Bescheid und kommt dann zu uns." Marco gibt mir einen Zettel mit der Adresse in die Hand. "Wir werden kommen." Und damit geht Marco und lässt mich und Eva mitten auf dem Gang stehen. "Er kämpft noch um die Fassung, diese Offenbarung schlägt ihm echt auf die Psyiche.", sagt Eva und ich nicke.

"Ich kann ihn verstehen. Sehr gut sogar.", sage ich niedergeschlagen.

Merkwürdige SpieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt