2 Marco

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Es dauert nicht lange, bis Aiden es geschafft hat vom Parkplatz runter zu fahren, ohne irgendeinen Schüler an- oder zu überfahren.

Aiden macht das Radio an, als wir auf der Hauptstraße  und mittlerweile im Stau sind. Die Sprecherin im Radio sagt, wir haben bei diesem Stau mindestens eine halbe Stunde Verspätung haben werden. Aber das macht nichts.

Mein Bruder unterhaltet sich mit Eva über ihren Flug von Norwegen bis hier her. Ich höre nur mit halbem Ohr zu und drehe meinen Kopf zu Helen, die noch kein Wort während der Fahrt gesagt hat. Die Blonde sieht einfach nur gedankenverloren aus dem Fenster und ich beschließe sie nicht aus ihrer Gedankenwelt zu holen, da es wahrscheinlich dort besser ist als in der Realität.

Ich greife über die Lehne von Eva's Sitz nach ihrer Schulter und meine Cousine legt ihre kleine Hand in meine und drückt sie. Es muss schrecklich sein an einem Tag, wo ein Schüler mitten auf dem Schulgelände stirbt auf eine neue Schule zu wechseln und dann noch in ein anderes Land. Denn die Strecke von Norwegen aus bis Amerika, ist schon sehr aufwendig. Ich sehe durch den Rückspiegel auf der rechten Seite, dass Eva lächelt, aber nur sehr klein. Nur ihre Mundwinkel sind lediglich ein bisschen hochgezogen.

Es ist still im Auto bis Aiden Helen fragt, ob er sie nach Hause fahren soll oder ob sie mit zu uns kommen möchte. Seine Frage reißt Helen aus ihrer Gedankenwelt und sie fragt nochmal, was seine Frage war. Aiden streicht sich durch das leicht lockige, schwarzbraune Haar und wiederholt seine Frage für das blonde Mädchen.

"Ich würde gerne mit zu euch, wenn das keine Umstände bereitet.", antwortet Helen auf die Frage meines Bruders mit einem belegtem Tonfall und er nickte verstehend. Dann bittet er Eva unserem Vaterter eine Nachricht zu texten, damit er weiß dass wir Helen mitbringen. "Willst du vielleicht bei uns übernachten für heute?", fragt nun meine kleine Cousine.

Helen nickt bloß stumm zur Antwort und holt ihr Smartphone aus ihrem pinken Rucksack und schreibt wahrscheinlich ihren Eltern, dass sie bei uns übernachtet.

"Wie steht es gerade mit euren Eltern?", fragt Eva plötzlich. "Kritisch, Eva. Einfach nur kritisch, mach dir darüber keinen Kopf.", sagt Aiden und nimmt die Ausfahrt. Der Stau ist so gut wie geschafft. "Wir werden zu unserem Vater heute fahren.", sage ich und Eva sieht mich daraufhin fassungslos an. "Aber ich habe meine Sachen bei eurer Mutter gelassen!"

"Ich werde naher sowieso noch zu unserer Mutter heute fahren, um etwas von ihr abzuholen, dann nehme ich deine Sachen auch direkt mit.", meint Aiden und biegt jetzt in die Einfahrt zum Einfamilienhaus unseres Vaters, welches- wie auch sonst- sehr aufwendig eingerichtet ist, was ich durch die riesigen Glasfenster sehen kann, als Aiden in die Garageneinfahrt fährt und einparkt. Eva nickt dankend meinem Bruder zu.

...

Helen, Eva, Aiden und ich steigen aus dem ford und holen unsere Rucksäcke, also Eva und ich aus dem Kofferraum und hängen sie auf unsere Schultern, was Helen auch mit ihrem tut. Wir alle schlagen die Autotüren zu und Aiden holt die Schlüssel aus der Hosentasche seines Hosenanzugs und schließt die Platintür des Hauses auf und wir treten alle ein.

Mein Vater ist noch nicht zu Hause, aber statdessen seine Freundin von der Arbeit, die aussieht als wäre sie gerade zwölf, aber behauptet vierundreißig zu sein. So ein Quatsch!  Und noch ganz nebenbei gesagt, sieht sie aus wie eine lebendiggewordene Barbiepuppe mit Kleidchen und allem drum und dran, mit denen Eva gespielt hat, als sie gerade mal fünf Jahre alt war.

"Hey, warum seit ihr schon zurück?", fragt Marydith mit ihrer quitschiegen Stimme die mir schon in den Ohren wehtut. Sie hat einen pinken Mantel an und einen Schweißfilm auf der Stirn. Wahrscheinlich hat sie es eben noch mit meinem Vater getrieben un erd ist dann wieder zur Arbeit aufgebrochen , als er wusste, dass wir früher kommen würden.

"Probleme in der Schule, ein Schüler ist gestorben. Deswegen wurden sie nach Hause geschickt und der Unterricht fällt für ganze 2 Wochen deswegen aus.", erwidert Aiden, der Marydith überhaupt nicht ausstehen kann, weil sie unsere Routine im Alltag stört.

"Oh." sagt sie nur dazu und trinkt aus ihrem Weingals, welches sie in der linken Hand hält einen Schluck und setzt sich auf die weiße Kochinsel. Eva, Aiden, Helen und ich gehen dann einfach an Marydith vorbei und hoch auf die Zimmer.


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