34 - Colleges

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Ich wachte am darauffolgenden morgen bereits im Auto, auf dem Rückweg auf. Dafür, dass wir auf einer Picknickdecke unter dem freien Himmel geschlafen hatten, habe ich sehr gut geschlafen. Als er bemerkte, dass ich wach war, sagte Peter „Guten Morgen" und hielt mir einen Kaffee unter die Nase. Ich nahm ihn und trank. Er war sehr stark und ich war sofort hellwach. Die Heimfahrt verging relativ schnell und als wir da waren, brachten wir die Sachen in mein Haus und gingen anschließend rüber zu Peter. „Hi May". Sie saß auf dem Sofa und als sie mich sah, stand sie auf und umarmte mich. Sie behandelte mich wie die Tochter, die sie nie hatte. Ich hatte kein Problem damit, im Gegenteil. Ich liebte sie. Doch dann kam der Standard Spruch eines jeden Erwachsenen. „Du bist aber groß geworden". Ich lachte also nur und Peter und ich gingen hoch, in sein Zimmer. Er setzte sich aufs Bett und ich schloss die Tür.
„Nochmal wegen deinen Bewerbungen"
„Hm was?"
„Deine Bewerbungen, wann willst du sie abschicken?"
„Oh ja ähm, weiß ich noch nicht genau". Wieso log ich ihn schon wieder an? Es war falsch. Doch ich konnte nicht anders. Ich konnte ihm nicht seine perfekte Blase von Zukunft zerplatzen. Es war auch mein Traum mit ihm aufs College zu gehen, erstens mal, da wir es uns seit wir 10 sind vorstellten und zweitens, jeder weiß, dass keine Fernbeziehung lange hält. Ich wollte Peter nicht verlieren. Also musste ich die ganze Sache langsam mal Ernst nehmen. „Ach Peter weißt du, ich kann ja auch jetzt sofort die Bewerbungen zuende schreiben. Wir sehen uns dann morgen, ich liebe dich". „Ich dich auch?" antwortete er mit einem fragenden Blick. Im vorbei gehen drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen und verließ dann sein Zimmer. Ich lief schnell rüber und als ich oben, in meinem Zimmer war, holte ich meinen Laptop und setzte mich auf mein Bett. Der blaue, blinkende Cursor auf dem blanken Word Dokument regte mich auf, doch ich wusste wirklich nicht, was ich schreiben sollte. Ich legte mich in jede mögliche Position auf, an und sogar unter mein Bett doch mir fiel weiterhin nichts ein. Als ich dann plötzlich an Peter dachte, schossen mir die Ideen nur so durch den Kopf. Schon komisch dass mich der Mensch der mir normalerweise am meisten den Kopf verdrehte, vielleicht aufs College bringen würde. Das war auch schon mein nächstes Problem. Was wenn ich nicht angenommen werden würde? Oder ich werde angenommen, Peter aber nicht. Wie ich gesagt hatte: Keine Fernbeziehung hält lange. Wir MUSSTEN einfach auf das selbe College. Ich schrieb insgesamt 6 verschiedene Bewerbungen. Ob das eher wenig oder zu viel war, wusste ich nicht. Harvard, Yale, NYU, Stanford, Columbia und Duke waren eben die einzigen 6 Colleges, auf die ich wirklich wollte. Am liebsten natürlich nach Harvard, doch wenn es nicht klappen würde, wären auch die anderen okay. Mittlerweile war es Abend und ich schickte die Bewerbungen endlich ab. Ich war schon irgendwie stolz auf mich, klappte den Laptop zu und ging runter um etwas zu essen. Als ich am Tisch saß, schrieb mir Peter. -Schlaf gut, ich liebe dich-. Ich schickte ihm ein Herz zurück und legte mein Handy weg. Nachdem ich fertig gegessen hatte, räumte ich meinen Teller ab und packte meine Schultasche für morgen. Wir hatten 2 Stunden Mathe, Englisch, Doppelstunde Sport und Physik. Deswegen hasste ich Montage über alles. Alle meine Hassfächer an EINEM Tag. Mir wurde schon bei der bloßen Vorstellung übel. Als ich fertig war, überlegte ich was ich morgen anziehen sollte. Wiedermal stand ich vor meinem Schrank und brauchte fast eine halbe Stunde, bis ich mich entschieden hatte: eine beige farbende Hose mit einem Gürtel und ein weißes Tanktop. Basic but stylish. Mein Motto, wenn es um Klamotten ging. Ich legte die Sachen über meinen Stuhl und ging dann ins Bad. Als ich fertig war, legte ich mich ins Bett und schaute noch etwas fern, bevor ich schlafen ging. Die Nacht verging schnell und mich riss am nächsten morgen unsere Klingel aus den Träumen. Ich hatte verschlafen und saß nun kerzengerade im Bett. Ich sprintete in meinen Schlafsachen die Treppe runter und öffnete die Tür. Peter kam rein und schaute mich verwirrt an. „Hast du-" fing er an, doch ich unterbrach ihn. „Ja Peter, ich habe bis eben geschlafen". In 5 Minuten kam der Bus, was hieß dass wir ihn nicht mehr kriegten. Ich machte mich trotzdem so schnell wie noch nie fertig und flitzte danach wieder runter. Peter stand schon mit dem Auto vor unserem Haus und ich schloss schnell die Tür ab und stieg dann ein. Möglicherweise fuhr Peter in einigen Abschnitten etwas zu schnell, doch wir wollten einfach nicht zu spät kommen. Als wir an der Schule waren, waren wir sogar vor den anderen aus dem Bus hier und gingen zusammen rein. Ich nahm seine Hand und er schaute mich kurz mit großen Augen an, lächelte dann aber. Einige unserer Mitschüler warfen uns komische Blicke zu, doch das war mir egal. Sollte doch jeder wissen, dass ich die glückliche bin, die den süßesten Jungen dieser Schule datet. Wir setzten uns nebeneinander in die Klasse und kurz darauf kamen auch schon Ned, Betty und die anderen. Mathe hatten wir mit unserer Klassenlehrerin. Sie kam durch die Tür und sagte gleich „Ich hab etwas anzukündigen". Natürlich waren sofort alle aufgeregt und hörten ihr plötzlich aufmerksam zu. Als Miss Fellon saß und ihre Sachen ausgepackt hatte, stellte sie sich wieder hin, um weiter zu reden. Sie räusperte sich und sagte „Wir fahren auf Klassenfahrt". Alle jubelten und riefen völlig durcheinander fragen wie „Wann?" oder „Wohin denn?" in den Raum. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatten, fing Miss Fellon an, weiter zu reden und beantwortete einige Fragen. „Wir werden im August 2 Wochen nach New York fliegen. Ich schreibe euren Eltern auch noch eine Email mit genaueren Details, doch das sollte für euch jetzt erstmal reichen.". Ich schaute Peter mit funkelnden Augen an. Seit ich ihn kenne, seit er aus New York hier her gezogen war und mir unglaublich viel über die Stadt erzählt hatte, wollte ich dort hin. Und nun war es soweit! Wir werden in einem Monat nach New York fliegen. Ein lang ersehnter Traum ging endlich in Erfüllung. Ist das mit den Sternschnuppen und den Wünschen vielleicht doch nicht nur ein Mythos?...

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