11. dankbar

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Kurz nachdem Damiano und ich in der WG ankommen, kommt auch schon das Sushi, was Ethan, Thomas und Vic für uns alle bestellt haben. Wir machen es uns um den Küchentisch gemütlich. Während wir essen fragen mich die anderen, was heute los war.

Ich berichte von meinem Heimweh und wie dann Damiano vorbei gekommen ist, um mich aufzumuntern. Er erzählt dann ebenfalls von unseren Tattoos.

„Oh Maya, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich auch vorbei gekommen", sag Vic. Sie lehnt sich zu mir herüber und zieht mich in eine Umarmung.

„Wir auch!", kommt es von Thomas und Ethan, „Wir hätten alle unsere Vorlesung geschwänzt, um dich auf andere Gedanken zu bringen"

Ich bin gerührt von ihnen. Die Vier sind in so kurzer Zeit schon so wichtig für mich geworden. „Leute, ich hab euch echt nicht verdient"

„Von wegen!", Vic löst sich von mir und sieht mich scharf an, „Wir sind immer für dich da, ja?"

Ich lache. „Ja, verstanden. Und ich bin auch immer für euch da"

„Na hoffentlich, ohne dich gewinnen wir den Wettbewerb nicht!", sagt Thomas.

„Apropos, haben wir für die Anmeldung schon was gesagt bekommen?", fragt Damiano.

Ethan antwortet: „Noch nicht, aber ich denke heute Abend sollte noch eine Rückmeldung von ihnen kommen"

Nach dem Essen beginnen wir den Tisch abzuräumen. Mir fällt noch ein, dass ich eigentlich meine Familie anrufen wollte, um sie nochmal zu sehen. Zu den anderen sage ich: „Hey, ich würde mal kurz meine Familie anrufen. Dauert nicht lange."

„Ja klar, lass dir Zeit", sagt Damiano. Ethan fügt hinzu: „Wir räumen hier inzwischen alles weg"

Ich nicke und ziehe mich ins Wohnzimmer zurück. Es dauert etwas, dann hebt Jana ab. Ich muss über ihr genervtes Gesicht schmunzeln.

„Was willst du? Wir haben doch erst vor kurzem telefoniert", sagt sie.

„Hey, ich will eben meine Familie sehen"

„Dann hättest du eben nicht so weit weg fahren sollen", schießt sie sofort zurück. Ich schüttle meinen Kopf.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, dass du froh bist das ich nicht zuhause bin", sage ich lachend, „Aber ernsthaft, ich hab euch einfach vermisst. Kannst du zu Mama und Papa gehen? Ich will sie auch sehen"

Jana verdreht ihre Augen, kommt aber meiner Bitte nach. Meine Eltern erscheinen neben ihr auf dem Bildschirm. Ich berichte ihnen von den letzten Tagen und wir unterhalten uns über alles, was neu passiert ist. Ich erwähne mein Heimweh nicht, weil ich weiß, dass meine Mama mir sofort einen Flug nach Deutschland buchen würde, damit ich nach Hause kommen kann. Aber das will ich nicht, im Vergleich zu heute Morgen fühle ich mich schon um Welten besser.

Auf einmal hält mein Papa mitten im Satz an und sagt: „Wer ist das denn?"

Ich sehe das er über meine Schulter in den Raum hinein sieht und ich drehe mich um. Hinter mir im Türrahmen stehen Vic, Ethan, Thomas und Damiano. Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie dort stehen. Sie müssen wohl in der Küche fertig sein und schauen gerade nach, ob sie ins Wohnzimmer kommen können. Als sie bemerken, dass ich immer noch mit meiner Familie telefoniere, winken sie in die Kamera.

„Oh, das ist Maya's Freund!", ruft Jana, als sie Damiano erkennt.

„Wir sind nur befreundet", sage ich sofort, um meinen Eltern keine falschen Ideen zu geben. Neuerdings ist ihre liebste Frage, ob ich denn endlich jemanden für mich gefunden hätte. Bei dem Gedanken daran, dass dieser jemand Damiano sein könnte, breitet sich ein ungewohntes Gefühl in meinem Bauch aus.

Morirò da ReginaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt