63. Nicht noch mehr Zeit verschwenden

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In dieser Nacht schlafe ich nicht. Stattdessen sitze ich im Schneidersitz auf meinen Bett, wieder in dem grünen Pullover. Der Hoodie, den ich mir neu von Damiano gestohlen habe, war mir irgendwie noch nicht emotional genug. Aber ich bin nicht traurig, wie in der Nacht, als ich so unglaublich viel Heimweh nach Rom und Damiano hatte. Das liegt mittlerweile zwei Monate zurück. Verrückt, wieviel sich seitdem geändert hat.

In meinem Schoß liegt mein Notizbuch und mit dem Stift in der Hand tippe ich leicht auf mein Knie. Ich schreibe an dem Lied, welches Damiano für mich geschrieben hat. Ich will es für ihn beenden. Mir war von Anfang an bewusst, dass ich für ihn die zweite Strophe schreiben will und jetzt weiß ich ganz genau wie ich es schreiben will.

Ich merke nicht, wie draußen langsam die Sonne aufgeht. Erst als Mama an meiner Zimmertür klopft und fragt, ob ich mit ihnen frühstücken will, wird mir bewusst, dass es mittlerweile Morgen ist. Ich frühstücke mit meiner Familie, dann mache ich mich auf den Weg zu einer Besprechung mit Rebecca und Noah.

Ich habe ihr gerade die Liedtexte gezeigt, an denen ich in Rom gearbeitet habe. Dabei ist auch der Teil, an dem ich heute Nacht noch gearbeitet habe.

„Und?", frage ich ungeduldig.

Rebecca hebt noch nicht ihren Blick von den Papieren vor ihr, aber Noah lächelt mich zufrieden an. „Das klingt alles toll Maya, ich kann es kaum abwarten, dass du die Lieder aufnehmen wirst! Ich habe schon erste Ideen für Musikvideos"

„Nicht so schnell", murmelt Rebecca. Dann schaut sie mich aber ebenfalls zufrieden an. „Das hast du wirklich mal wieder gut gemacht. Besonders das hier gefällt mir"

Sie zeigt auf Still Into You. Ich lächle in mich hinein. „Ja, das habe ich mit Damiano geschrieben"

„Das merkt man", sagt Noah, „Es ist irgendwie anders als deine anderen Lieder"

Rebecca nickt zustimmend. „Aber auf eine gute Art anders, mir gefällt, wie ihr übereinander schreibt"

„Danke", sage ich. Die beiden sind meistens von meinen Liedtexten begeistert, aber bei diesem Lied freut es mich natürlich besonders, dass es ihnen gefällt. Schließlich hat das Lied einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.

Außerdem macht die Tatsache, dass Rebecca und Noah zufrieden sind es einfacher, ihnen das Lied zu zeigen, welches ich zusammen mit der Band geschrieben habe. Beziehungsweise macht es es einfacher, das zu fragen, was ich vorhabe zu fragen.

Ich zeige den beiden das Lied, welches ich zusammen mit Maneskin geschrieben habe. „Daran habe ich auch gearbeitet. Das Lied haben Damiano, Vic, Ethan, Thomas und ich zusammen geschrieben"

Noah drückt murmelnd seine Zufriedenheit aus während Rebecca sagt: „Mir gefällt das Lied auch. Aber ich bin etwas überrascht, dass ihr ein Lied zusammen geschrieben habt"

„Ich habe den anderen sowieso dabei geholfen, an ihren Liedern zu arbeiten. Damiano und ich sind ein gutes Team und wir haben uns gegenseitig beim Schreiben geholfen. Da ist dann die Idee entstanden, dass wir wirklich zusammen ein Lied schreiben könnten", antworte ich.

„Mh, und das bedeutet ihr wollt zusammen das Lied aufnehmen?", hakt Rebecca nach. Sie hat sich in ihrem Stuhl zurückgelehnt und sieht mich nachdenkend an. Ich kann leider nicht abschätzen, was sie denkt und wie sie reagieren wird. Deswegen sage ich vorsichtig: „Ja, daran hatten wir gedacht"

Ich beobachte, wie Noahs Blick zu Rebecca wandert. Er scheint genauso gespannt auf ihre Antwort zu sein wie ich. Ich beginne, auf der Innenseite meiner Wange zu kauen. Für mich hängt so viel an ihrer Antwort.

Aber ich kann Rebeccas Antwort nicht abwarten, deswegen schiebe ich schnell meine eigentliche Frage hinterher: „Und ich hatte diese Nacht die Idee, dass ich vielleicht die anderen bei ihrer Europa-Tour begleiten könnte? Dann können wir die Lieder auch zusammen performen"

Morirò da ReginaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt