14. Shopping

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Es ist soweit, der Tag des Wettbewerbs. Für den Vormittag haben wir uns alle in einem Einkaufszentrum verabredet. Einerseits weil ich die anderen dazu gedrängt habe, endlich mit mir shoppen zu gehen, weil ich einfach nichts für heute Abend zum Anziehen habe und andererseits auch weil gestern Abend im Gruppenchat eine Diskussion über die koordinierten Outfits der Band entstanden ist.

„Aber bunte Hemden geben einen viel besseren Vibe", sagt Vic bestimmt.

„Das ist sieht nach Urlaub aus, mehr nicht. In komplett schwarz wirken wir viel cooler", argumentiert Damiano.

Zwischen den zweien geht es schon die ganze Zeit hin und her. Es ist kein wirklicher Streit, aber es will auch keiner von beiden nachgeben.

„Wie wäre es mit schwarzen Hosen und bunten Hemden? Dann habt ihr beide, was ihr wollt", schlage ich vor.

Thomas ist es sowieso egal, was er anhaben wird und Ethan hat aufgegeben mit Vic und Damiano zu diskutieren.

Damiano antwortet: „Nein, komplett schwarz ist schon was anderes"

Vic wirft ihre Hände in die Luft. „Okay, wisst ihr was, wir stimmen jetzt einfach ab. Ich bin für Hemden, Damiano ist für schwarz. Thomas, Ethan, was findet ihr?"

„Hemden", sagt Ethan sofort.

„Ich glaub ich bin eher für komplett schwarz", sagt Thomas.

„Toll, jetzt steht immer noch das eine gegen das andere", schnaubt Damiano.

Vic sagt: „Dann liegt's jetzt an dir Maya"

„An mir? Ich bin doch nicht mit euch auf der Bühne", antworte ich. Aber die vier schauen mich nur abwartend an, bis ich seufze und mir eine Antwort überlege. „Komplett schwarz zieht schon attraktiver aus"

„Ja, jemand mit gutem Geschmack!", freut sich Damiano, weil sein Vorschlag gewonnen hat.

Vic verdreht die Augen. „Dann wenigstens bunte Hemden bei unserem nächsten Auftritt"

„Von mir aus", sagt Damiano und scheucht uns alle in einen Laden, damit wir endlich mit dem Shopping beginnen können.

Auch wenn Vic sich anfangs dagegen gesträubt hat, ist sie die erste, die mit vollbeladenen Armen auf die Umkleiden zusteuert. Thomas findet eine Lederhose, die er anprobieren will. Ethan will nur nach Schmuck gucken und verschwindet in Richtung Accessoires. Damiano kommt mit zwei Shirts in der Hand auf mich zu.

„Schon was gefunden?", fragt er mich.

Ich zeige ihm den roten Rock und das Top, welche ich in der Hand halte.

„Das ist nicht schwarz", bemerkt Damiano.

„Ich wusste nicht, dass der Komplett-Schwarz-Code auch für mich gilt"

„Natürlich, man muss doch sehen, dass du zu uns gehörst", antwortet er und beginnt, eine Kleiderstange nach etwas für mich abzusuchen.

Dass du zu uns gehörst. Das lässt mich aufgeregt grinsen.

Damiano streckt mir ein kurzes schwarzes Kleid entgegen. Es ist simpel, mit einem Schlitz an der Seite. Dann zieht er noch ein Oberteil mit sehr gewagtem Ausschnitt hervor.

Auf meinen fragenden Blick sagt er nur: „Probiere es wenigstens an. Du wolltest doch, dass wir mit dir shoppen gehen"

Das stimmt allerdings. Also befolge ich seine Worte ohne wiederrede und begebe mich auch zu den Umkleiden. Ich sehe Vic, wie sich in einem kurzen schwarzen Rock vor einem Spiegel dreht, sodass er um sie herumwirbelt.

„Sieht gut aus!", rufe ich ihr zu. Sie wirbelt herum und macht einen kleinen Knicks. Ich lache nur und ziehe mich dann selbst um.

Der Rock passt gut zu dem Top und nach dem überaus positiven Zuspruch von Ethan und Vic entscheide ich mich, die zwei Teile auf jeden Fall zu kaufen, auch wenn sie vielleicht nicht für heute Abend sind. Das Oberteil, welches Damiano mir ausgesucht hat, ist mir definitiv eine Nummer zu freizügig. Aber als ich aus der Umkleide trete höre ich sofort wie die anderen mir zu pfeifen.

„Hey, schau dich mal an!", sagt Vic.

„Steht dir super", sagt Thomas. Ich sehe, dass er die Lederhose von vorhin angezogen hat.

„Und dir steht die Hose mega!", antworte ich.

Überzeugt von dem Lob der anderen entscheide ich, dass das Oberteil auch mitkommt. Es findet sich definitiv eine Gelegenheit dafür.

Dann tritt Damiano aus seiner Umkleidekabine. Er trägt das schwarze Crop-Top, welches er vorhin in der Hand hatte. Meine Augen wandern zu dem freien Streifen seines Oberkörpers.

„Siehst du was, was dir gefällt?", fragt er neckend.

Im selben Tonfall gebe ich zurück: „Ja, dein neues Tattoo kommt so gut zur Geltung"

Damiano schaut an sich selbst herunter zu den Flügeln, die er sich mit mir hat stechen lassen. Er grinst mich an und sagt: „Dann nehme ich es"

Als ich das Kleid anprobiere, bin ich von mir selbst überrascht. Im Spiegel sehe ich so anders aus, aber anders gut. Es betont meine Figur und ich bin sehr zufrieden damit. Ich trete ein letztes Mal vor die anderen.

Thomas ist in seiner Umkleide verschwunden, um sich wieder umzuziehen, aber die anderen drei schauen mich sprachlos an. Ich grinse zufrieden und drehe mich einmal.

„Wow", haucht Ethan nur. Vic nickt bestätigend.

„Du siehst umwerfend aus, Ciccina", sagt Damiano. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Irgendwie fühlt es sich anders an, wenn er mir ein Kompliment macht.

„Dankeschön", sage ich.

Vic räuspert sich lautstark. „Habe ich was verpasst?"

Ich schaue sie fragend an. Auch Ethan blickt verwirrt drein und Thomas hat sogar seinen Kopf aus der Kabine herausgestreckt. „Was meinst du?", frage ich.

„Hallo, er hat dich Ciccina genannt!", sagt Thomas.

„Habt ihr uns irgendwas vergessen zu sagen?", fragt Ethan.

Verlegen schaue ich zu Damiano. Das kann er ruhig erklären. Denn ich bin auch gespannt, wie er es erklärt.

„Oh, das", sagt er und kratzt sich am Nacken, „Das ist aus einem Witz beim Italienisch lernen entstanden"

Er erklärt den anderen, wie ich mich versprochen habe und er mich seitdem so nennt. Die Drei müssen über die Geschichte lachen. Damianos und mein Blick treffen sich. Ich muss mich förmlich von seinen dunklen Augen losreißen, um wieder in die Umkleidekabine zu treten.

Nachdem ich mir wieder meine Klamotten angezogen habe, gehen wir alle zur Kasse. Thomas kauft sich die Lederhose, Damiano das Crop-Top und Ethan einen großen schwarzen Hut. Vic hat sich für den Rock und ein korsett-ähnliches Top entschieden. Und ich kaufe alles, was ich anprobiert habe.

Mit vollen Einkaufstüten machen wir uns alle auf den Weg nach Hause. Etwas später wollen wir uns wieder in der WG der Jungs treffen, um uns gemeinsam fertig zu machen.

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Dieses Kapitel war eigentlich erst länger, aber dann fande ich es besser wenn die und die nächste Szene voneinander getrennt sind. Deswegen wird das Kapitel morgen wahrscheinlich etwas kürzer werden, aber mal schauen!

Bis dahin, viel Spaß beim Lesen <3

Morirò da ReginaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt