35. Buffet

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Am nächsten Morgen muss ich viel zu früh aufstehen. Heute steht das Treffen aller ESC-Teilnehmer an. Ich bin etwas aufgeregt deswegen. Tatsächlich bin ich noch keinem der anderen Musikerinnen und Musikern über den Weg gelaufen und freue mich darauf, sie zu treffen. Ich habe mir vorgenommen, Eurovision nicht als strengen Wettbewerb zu sehen, daher bin ich einfach gespannt was alles auf mich zukommen wird.

Gestern Abend habe ich noch etwas über das Gespräch mit Jana nachgedacht und damit meine Schlafzeit leider noch mehr verkürzt. Es hat gutgetan, ihr endlich alles zu erzählen. Ich weiß auch nicht, warum ich dafür so lange gebraucht habe, denn es hat geholfen, Janas Sicht auf die Dinge zu erfahren. Was sie gesagt hat stimmt, Damianos und meine Zeit ist noch nicht vorbei. Ich muss nur einen geeigneten Moment finden, um ihn abzupassen und mit ihm zu reden.

Aber diese Gelegenheit bietet sich heute nicht. Nachdem ich immer noch müde aber gestylt von Olivier bin, führt Rebecca Jana und mich zu der Arena, in der die Auftritte stattfinden werden.

„Es gibt einen Empfang mit Buffet wo sich alle Teilnehmer kennenlernen können. Natürlich solltest du dort versuchen, so viele Leute wie möglich kennenzulernen, das kann nur von Vorteil sein", erklärt Rebecca.

Ich kann spüren, wie Jana ihre Augen verdreht, ohne dass ich sie ansehen muss. Jana denkt, dass Rebecca alles viel zu ernst nimmt. Aber ich bin dankbar für Rebeccas Unterstützung und Planung. Ich wäre ohne sie wirklich aufgeschmissen. Daher nicke ich energisch, um sie zu bestätigen.

„Danach wird es eine Führung durch die Arena geben. Morgen sind dann die ersten Proben, deswegen solltest du bei der Führung gut aufpassen, damit du dich nicht verläufst"

„Hey, so schlecht ist mein Orientierungssinn jetzt auch nicht", werfe ich ein.

„Und ob er das ist", sagt Jana. Rebecca schmunzelt nur.

Ich erwidere nichts, stattdessen muss ich mich tatsächlich darauf konzentrieren, mir den Weg einzuprägen, damit ich mich auch wieder aus der Arena herausfinde. Am liebsten hätte ich meine Augen verdreht, weil Jana Recht hat.

Wir durchqueren viele lange Gänge und einige Türen, bevor Rebecca uns in einen Raum führt, der einem Aufenthaltsraum gleicht. Es gibt einige Bänke, auf denen schon ein paar Leute sitzen, eine Tischtennisplatte und einen langen Tisch an der hinteren Wand mit verschiedenen Getränken und Essen.

Rebecca läuft zielstrebig auf eine Gruppe Leute zu, die sie anscheinend kennt. Mit einem Blick durch den Raum stelle ich fest, dass Damiano, Vic, Ethan und Thomas noch nicht da sind. Nachdem Rebecca mich vorgestellt hat, nicke ich lächelnd in die Runde. Die Frau mit den Locken stellt sich als Babara vor. Ich erkenne sie als die Sängerin für Frankreich und sie ist diejenige, die Rebecca kennt. Auch die russische Sängerin Manizha, der schwedische Sänger Tusse und die bulgarische Sängerin Victoria gehören zu der Gruppe.

Wir unterhalten uns aufgeregt darüber, wie froh wir sind am diesjährigen Eurovision Songcontest teilzunehmen und wie gespannt wir darauf sind, wie alles ablaufen wird. Nach und nach trudeln immer mehr Leute ein und der Raum wird immer voller.

Etwas später kommt einer der Veranstalter, begrüßt uns und erklärt das Buffet für eröffnet. Rebecca ist mit Babara in ein Gespräch vertieft und geht zum Buffet. Doch statt wie die anderen ihnen zu folgen, zieht mich Jana zu der ukrainischen Band deren Lied sie so mochte. Die Vier Mitglieder der Band sind sehr nett, aber ich bin leicht abgelenkt und verpasse die Hälfte des Gesprächs. Ich bin damit beschäftigt, nach Ethan, Thomas, Vic und Damiano zu suchen. Ich kann sie nirgends in der Menge entdecken, obwohl sie da sein müssten.

„Wo warst du denn in Gedanken?", fragt mich Jana, nachdem sich die Band Go_A verabschiedet hat, um sich fürs Buffet anzustellen.

„Ich suche nach Måneskin. Hast du sie schon gesehen?"

Morirò da ReginaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt