Morirò da Regina

51. Wieder in Rom

Wir sind alle von den letzten Tagen geschafft und müde. An unseren Plätzen im Flugzeug angekommen dauert es nicht lange, bis wir eingeschlafen sind. Der Flug nach Rom vergeht daher unglaublich schnell.

Erst, nachdem wir in Rom gelandet sind, realisiere ich wirklich, dass ich die nächste Zeit hier verbringen werde. Wieder in der Stadt, in der alles angefangen hat.

Gerade haben wir unsere Koffer abgeholt. Marta führt uns zu einem Auto, dass uns zunächst für eine Besprechung zu Martas Büro bringen soll, bevor wir uns dann endlich ausruhen können. Damiano und ich laufen Hand in Hand hinter Marta her, wie sie uns zum Ausgang führt. Hinter uns unterhalten sich Ethan, Thomas und Vic darüber, ob Thomas im Flugzeug geschnarcht hat oder ob das der Mann neben ihm war.

„Ich freue mich so, dass ich wieder in Rom bin", sage ich aufgeregt. Seit meinem Auslandssemester bin ich nicht mehr hier gewesen. Generell bin ich lange nicht mehr verreist. Ich freue mich darauf, wieder in Rom zu sein und ein paar entspannte Tage zu genießen. Am meisten freue ich mich aber darauf, wieder Zeit mit meinen Freunden zu verbringen.

„Ich freue mich auch sehr, dass du mitgekommen bist", sagt Damiano. Er drückt meine Hand.

Ich will ihm gerade ein Lächeln schenken, als mein Blick durch den Ausgang des Flughafens nach draußen fällt. Dort steht eine Gruppe von Reportern. Sie haben ihre Kameras und Mikrofone bereit, uns aber anscheinend noch nicht gesehen.

Bei ihrem Anblick lasse ich sofort Damianos Hand los. Er scheint die Reporter noch nicht gesehen zu haben, denn er schaut mich verwundert an. Wir sind stehen geblieben. Ich deute mit meinem Kopf zum Ausgang, um ihn auf die Reporter aufmerksam zu machen.

„Kommt, draußen warten ein paar Reporter auf euch!", treibt uns Marta zum Weitergehen an.

Jetzt entdeckt Damiano sie ebenfalls. Er wirft mir noch einen merkwürdigen Blick zu, bevor er weitergeht. Thomas, Vic und Ethan überholen mich, wobei mir Vic mit einem Tippen auf die Schulter signalisiert, dass ich ebenfalls weiterlaufen soll. Ich bleibe aber noch kurz stehen und frage mich, was Damiano mit seinem Blick gemeint hat. Dann laufe ich hinter der Gruppe her.

Als die Vier nach draußen treten, werden sie schließlich von den Reportern bemerkt. Sofort blitzten einige Kameras auf und machen Fotos von ihnen. Sie werden mit Glückwünschen und Fragen überhäuft.

Ich will schnell hinter ihnen langlaufen, um mich zu Marta zu stellen und mit ihr neben dem Auto zu warten. Doch ich schaffe es gerade mal an Ethan vorbei, da erkennt mich eine Reporterin. Sie ruft meinen Namen und ich schaue automatisch zu ihr. Auch die anderen Reporter bemerken mich und zücken erneut ihre Kameras, um Fotos zu machen. Diesmal von mir.

Ich weiß nicht recht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich lächle und winke kurz den Kameras zu, bevor ich weitergehe. Die Reporter sind schließlich nicht wegen mir hier. Sie fragen sich wahrscheinlich nur, warum ich hier bin.

Tatsächlich höre ich einen Reporter, der sich an seinen Kollegen wendet, um zu fragen, was ich hier mache.

„Ich weiß es auch nicht. Sollen wir sie interviewen?", fragt der eine.

„Ach nein, sie hat es ja nicht mal in die Top 3 geschafft"

Diese Aussage lässt mich wieder anhalten. Ich bin kein ehrgeiziger Mensch, weswegen mich der Kommentar über meine Platzierung beim ESC nicht weiter aufregt. Was mich jedoch stört, ist, dass die beiden über mich reden, als würde ich nicht gerade mal anderthalb Meter vor ihnen langlaufen und jedes Wort hören können. Wahrscheinlich haben sie gedacht, dass ich sie nicht verstehen kann, weil sie auf Italienisch miteinander reden.