Klartext

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Nachdem der Baugutachter weg ist, spricht Sascha noch eine Weile mit seinem Anwalt, bevor er ihn verabschiedet und zu uns ins Wohnzimmer kommt.

Sascha kommt zu mir ans Sofa und gibt mir einen schelmischen Blick und einen Kuss auf die Stirn, dann setzt er sich zu meinen Füßen und nimmt sie sanft auf seinen Schoß.

> Also, Thomas hat keine Chance. Selbst wenn er vors Gericht gehen würde, würde er mit diesem Vertrag hinten runterfallen. Er würde sich ins eigene Fleisch schneiden und selbst eine Strafe riskieren, da Zwangshochzeiten oder vertragliche Hochzeiten hier verboten sind. Der Anwalt macht ein Schreiben fertig, indem er Thomas eine Summe anbietet, für die Arbeiten, die er am Haus gemacht hat und wenn er das Angebot annimmt, sehen wir von einer Anzeige ab. Sollte er allerdings nicht auf dieses Angebot eingehen, sondern sich dagegen wehren, dann wird es für ihn nicht gut ausgehen. < erzählt Sascha mehr als zufrieden.

> Aber ich kann ihn doch nicht bezahlen, deshalb habe ich doch erst in den Vertrag eingewilligt. < seufzt Oma betrübt.

> Mach dir da keine Gedanken, liebe Hildegard, ich kümmere mich um alles. < lächelt Sascha meine Oma liebevoll an.

Für mich ist das alles zu viel, ich schlummere ein. Da ich nachts auch kaum schlafe, wegen dem Gips und der Schmerzen. Sascha bemerkt es und nimmt mich hoch, um mich ins Bett zu tragen. Ich öffne noch einmal kurz meine Augen und schaue ihn an.

> Sch... schlaf weiter mein Engel, ich bringe dich nur ins Bett, da ist es bequemer. < flüstert Sascha mir zu.

Sascha legt mich aufs Bett und schließt die Rollladen leicht, anschließend legt er sich zu mir und nimmt mich in den Arm. Ich bekomme von all dem nicht mehr viel mit.

Als ich später wach werde, ist es draußen schon dunkel. Sascha liegt nicht bei mir, dafürsteht aber ein Teller mit Obst und ein Glas Orangensaft auf meinem Nachttisch. Ich nehme das Glas und trinke etwas Saft, als ich es abstellen will, sehe ich einen kleinen Zettel da liegen.

Hey mein Engel, ich bin laufen. Ich komme so schnell wie möglich zu dir ins Bett. Kuss dein Sascha.

Oh, wie Süß. Ein Lächeln macht sich über mein ganzes Gesicht breit. Ich stelle mein Glas ab und lege mich zurück in die Kissen.

Ich schlummere noch einmal ein.

Als ich wieder wach werde, liegt Sascha neben mir und schläft. Ich stehe so leise wie möglich auf, um ihn nicht zu wecken, und gehe runter in die Küche.

Mit den Krücken ist es echt anstrengend, aber es geht. Scheinbar habe ich Sascha nicht geweckt, wer weiß wann er die Nacht zurück gekommen ist. Im Flur sehe ich, dass es draußen schon wieder hell ist. Dann habe ich scheinbar die ganze Nacht durchgeschlafen.

Meine Oma sitzt schon am Küchentisch und liest die Tageszeitung. Als sie mich hört schaut sie auf und lächelt.

> Mara mein Schatz, hast du gut geschlafen? < fragt sie mich liebevoll.

> Guten Morgen Oma, ja habe ich und du? < frage ich zurück.

> Besser, danke. Sascha ist ein richtiges Goldstück, halte ihn dir in Ehren. < rät Oma mir erneut.

> Habe ich vor Oma. < grinse ich wissend.

> Du Oma? < frage ich zögerlich.

> Ja? < Oma schaut wieder von ihrer Zeitung auf.

> Ich würde gerne mit Sascha mitgehen und bei ihm Leben. Ich habe mich erkundigt. Die Uni dort ist auch sehr gut und ich hätte dort größere Möglichkeiten, meinen späteren Beruf auszuüben. Und ich wollte Fragen, ob du mit uns kommen würdest und es dir zumindest vorher erst einmal ansiehst, bevor du etwas dazu sagst? < sage ich vorsichtig.

> Das habe ich mir schon fast gedacht. < lächelt sie mich wissend an.

> Ich habe da aber auch noch ein paar Fragen Mara. < jetzt wird Omas Stimme etwas strenger.

> Ja gerne, was willst du wissen? < frage ich offen.

> Warum geht Sascha nachts raus in den Wald? < Oma ist sehr scharfsinnig.

> Ähm, also... < stottere ich nun überrascht.

> Weil ich ein Wolf bin. < Sascha steht in der Tür und lächelt mich an.

> Ein Wolf? Die gibt es nur im Märchen. < Oma glaubt uns nicht und spottet.

> Oma, das ist unser Ernst. < versuche ich es ihr zu erklären.

> Ja von mir aus, dann zur nächsten Frage. Was ist das für ein blauer Fleck, den du versuchst zu vertuschen? < Oma glaubt das immer noch nicht mit dem Wolf, lässt es aber für den Moment so stehen.

> Das ist die Markierung, mit der wir Wölfe unsere Partner markieren, damit jeder weiß, dass man vergeben ist und von wem. Mit dieser Markierung können wir die Gefühle des Partners spüren und wissen immer und überall, wie es dem Partner geht. < erklärt Sascha aufgeschlossen.

Meine Oma prustet los und fängt an zu lachen.

> Das ist der beste Witz, den ich seit langem gehört habe. < wischt sie sich lachend die Tränen aus den Augen.

> Oma, wir meinen das Ernst. < versuche ich es noch einmal.

Plötzlich ertönt ein Knurren neben mir. Saschas Knochen fangen an zu knacksen und er ist dabei sich zu verwandeln. Oma schaut ihn schockiert an. Sascha steht nun in seiner vollen Größe neben mir und überragt mich um einiges.

> Mara, Mara was ist das? < fragt Oma ängstlich.

> Das ist Sascha, Oma. Wie gesagt, er ist ein Wolf. < antworte ich ruhig und streichle automatisch über Saschas Kopf.

* Prinzessin, kannst du mir bitte Kleidung holen, ich habe meine zerrissen bei der Verwandlung. * fragt Sascha sanft nach.

> Klar mach ich Schatz. < ich schaue Sascha tief in die Augen und lehne meinen Kopf gegen seinen.

> Mara pass auf. Wenn der das Maul auf macht, bis du weg. Und was willst du machen? < meine Oma hat immer noch Angst.

> Ich hole Sascha neue Kleidung von oben runter, weil er seine zerrissen hat, bei der Verwandlung. < antworte ich sachlich, aber mit einem Lächeln im Gesicht.

Sascha hat sich in der Zwischenzeit hingelegt, da die Küche für ihn in seiner Wolfsgestalt doch sehr eng ist.


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Das Mädchen und der Alpha (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt