Nächstes Kapitel und euch einen guten Start in die neue Woche morgen!
Pov. Leon
Das erste an was ich mich wieder erinnerte war, wie ich am nächsten Morgen in einem anderen Bett wie meinem aufwachte. Ich blinzelte ein paar Mal und erkannte dann das Zimmer, in welchem ich lag. Keine Sekunde später fuhr ein stechender Schmerz durch meinen Kopf. Mit meiner Hand tastete ich den Nachtschrank ab und fand zu meinem Glück eine Flasche Wasser dort stehen. Ich nahm ein paar Schlucke und setzte mich erstmal auf. Sobald ich auch nur versuchte, darüber nachzudenken wie ich in das Haus meiner Eltern kam, schmerzte mein Kopf. Also drängte ich die Gedanken weg und versuchte aufzustehen und mir etwas anzuziehen.
Ich verließ das Zimmer und begab mich die Treppen runter in Richtung Wohnzimmer. Dort fand ich auch schon meine Mom auf, die mit einer Tasse auf dem Sofa saß und TV schaute.
„Guten Morgen." Murmelte ich.
„Guten Morgen mein Schatz." Lächelte mir Elena entgegen. „Setz dich." Bat sie mich.
„Bitte erzähl mir was gestern noch passiert ist. Ich kann mich kaum dran erinnern."
„Schatz, zu erst möchte ich gerne wissen, was nun zwischen euch beiden los ist. Wir wollten uns am Anfang nicht in eure Angelegenheiten einmischen, denn ihr seid alt genug. Jedoch machen wir uns Sorgen um Jonas, sowie auch um dich."
„Das ist nicht so einfach Mum..." murmelte ich.
„Doch es ist ganz einfach, Leon. Wir beide konnten schon immer über alles reden oder nicht?"
Ich nickte zögerlich.
„Na also."
Jetzt musste ich wohl mit der Sprache rausrücken. Ich fing an von der Zeit zu erzählen, in der Jonas im Krankenhaus lag, wie ich mich gefühlt habe und was sich geändert hatte.
„Naja...ähm...unddannhabenwirunshaltgeküsst." Platzte es aus mir raus. Elena schaute mich mit großen Augen an.
„Stopp, nochmal langsam. Ihr habt euch geküsst?" fragte sie ungläubig.
Ich nickte.
Dann erzählte ich ihr weiter von unserer Abmachung und meinen doch langsam wachsenden Gefühlen für Jonas.
„Irgendwie war es ganz komisch auf ein Mal. Ich mein ich kenne Jonas schon mein halbes Leben und ich habe mich nie drum gescherrt ob ich nun auf Mädchen oder Jungs stehe, Jungs kamen eigentlich nie in Frage. Es waren immer Mädchen, so wie es halt normal ist."
Elena unterbrach mich.
„Schätzchen, es gibt kein normal. Alles ist normal, egal ob du nun auf Jungs oder Mädchen stehst, das macht kein Unterschied."
Ich merkte wie Tränen in mir aufstiegen, konnte sie aber noch zurück halten.„Ich wollte es erst nicht so ganz kapieren und ich wollte ihm auch keine falschen Hoffnungen machen."
„Was meinst du mit falschen Hoffnungen machen? Hat Jonas dir gesagt, dass er auf dich steht?" Fragte Elena nach.
Nein...doch...also da komm ich noch dazu."
Sie nickte verstehend. Ich erzählte weiter bis ich zu unserem Streit angelangt war.
„Es war eigentlich wieder alles in Ordnung bei uns, doch Jonas wollte Antworten von mir und ich war mir halt noch so Unsicher..."
„Hast du ihm das denn auch so gesagt?" fragte sie nach.
„Hm...er hat mich kaum ausreden lassen. So kam es dann auch zu unserer „Funkstille". Er hat mich nicht mehr teilhaben lassen an seinem Leben. Ich meine, ich kann das nachvollziehen, wahrscheinlich hätte ich genauso gehandelt. Jedoch wollte ich mich die ganze Zeit erklären und ihm helfen, aber er ließ mich nicht. Das hat mich kaputt gemacht Mum." Nachdem ich den Satz beendet hatte, flossen die Tränen los. Elena rutschte zu mir rüber und nahm mich in Arm. „Shhh, es ist alles gut." Versuchte sie mich zu beruhigen.
„Ich liebe dich doch." Fügte sie noch hinzu und ich merkte wie ihr auch eine Träne aus dem Augenwinkel lief.
„Oh mein Gott." Lächelte sie und wischte sich die Träne weg. „Was macht ihr zwei nur."
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Was ist jetzt mit Jonas?" hakte ich nochmal nach.
„Robert ist heute Nacht bei ihm geblieben und hat auf ihn aufgepasst. Er hat sich wohl beruhigt und hat auch geschlafen vorhin. Es ist nichts schlimmes passiert, er hat sich auch nichts getan gestern, bis auf vielleicht eine kleine Beule am Kopf." Erzählte mir sie.
Mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen, ich war erleichtert, dass nichts weiter passiert ist.
„Ich würde sagen wir beide frühstücken jetzt erstmal schön und dann schauen wir mal nach den beiden, ist das ein deal?" fragte sie.
Ich stimmte zu und so frühstückten wir ausgelassen und machten uns dann auf den Weg in unsere Wohnung. Kurz bevor wir ankamen wurde ich unfassbar nervös. Innerlich hoffte ich, dass die Situation zwischen Jonas und mir besser sein würde.
Nachdem wir geparkt hatten, schloss ich die Wohnung auf und wir gingen in Richtung Wohnzimmer, wo wir auf Robert stießen.
„Na ihr zwei." Begrüßte er uns beide. Erst kam er auf mich zu und fragte ob bei mir alles in Ordnung sei, was ich mit einem Kopfnicken bestätigte, dann umarmte er seine Frau.
„Wie geht es unserem Patienten?" fragte Elena.
„Er hat die ganze Zeit noch geschlafen, scheinbar hatte er einiges nachzuholen. Leon du kannst ja mal nachschauen ob er vielleicht mittlerweile wach ist."
„Ich weiß nicht, ob das so eine gute..."
„Doch, ich denke schon." Lächelte mir Robert zu. Ich nickte vorsichtig und lief ziemlich nervös in Richtung Schlafzimmer.
Kurz vor seiner Tür hielt ich nochmal kurz inne und holte tief Luft. Dann öffnete ich leise die Tür und ging in sein Zimmer. Der Rollo war halb unten und ich sah ihn eingemurmelt in seiner Decke mit dem Gesicht zum Fenster liegen. Ein leises Atmen bestätigte mir, dass er noch zu schlafen schien. Kurz überlegte ich, ob ich wieder rausgehen sollte, doch ich entschied mich dagegen und setzte mich stattdessen an seine Bettkante. Eine Weile beobachtete ich ihn still. Er lag einfach dort, fast komplett unter der Decke versteckt und er trug tatsächlich eine Mütze, auch im Bett.
Ich bemerkte wie sich etwas neben mir regte. Jonas war gerade dabei sich um zu drehen, bevor er mich sah und sich schnell wieder zurück drehte. Ich beschloss also den ersten Schritt zu gehen. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter und fuhr langsam auf und ab. Ich rutschte noch ein Stück näher an ihn ran. Meine Hand fuhr weiter seinen Arm hinunter bis ich bei seiner Hand angelangt war. Als sich unsere Hände berührten spürte ich ein kleines Kribbeln in meinen Fingern.
„Es tut mir alles so leid, Jonas." Flüsterte ich und nahm meinen ganzen Mut zusammen um seine Hand in meine zu schließen. Ich strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken, so lange bis ich eine Reaktion von Jonas bekam.
Er drehte sich langsam zu mir um und endlich sah ich sein Gesicht. Direkt bekam ich ein mulmiges, aber auch gleichzeitig warmes Gefühl in meiner Magengegend.
Würde mich über ein Vote oder Kommentar sehr freuen!
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Not a typical Lovestory (boyxboy)
Teen FictionSeitdem Leon's Famile den verwaisten Jonas aufgenommen hatte, waren die beiden unzertrennlich. Die Zeit verging, mittlerweile studierten die beiden und wohnten in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung. Alles lief perfekt, wären da nicht diese schlimmen...