Kapitel 50

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Überraschung! Ich weiß, ihr musstet lange auf dieses Kapitel warten, doch wie viele bereits wissen, bin ich noch bis nächsten Mittwoch im Urlaub. Da komme ich einfach kaum zum Schreiben, jedoch geht es ab nächster Woche wieder normal weiter!


Pov. Leon

„Ich liebe dich. Du musst es nicht erwidern, aber ich wollte das schon länger los werden. Besser früher als zu spät."

Ich wollte noch etwas erwidern, doch bevor ich etwas sagen konnte, nahmen ihn die zwei Schwestern mit. Wieso kam er mit so etwas wichtigem auch immer zwischen Tür und Angel. Kopfschüttelnd verließ ich auch das Zimmer und begab mich in das bekannte Wartezimmer. Im Gegensatz zur ersten Operation, war diesmal nicht so viel los. Auf der rechten Seite saß nur ein älterer Herr und auf der anderen Seite Eltern mit einem kleinem Mädchen, welches ein Verband um ihre Hand trug. Ich setzte mich mit einem Platz frei, neben den älteren Herren, der mir kurz zunickte.

Die OP sollte dieses Mal um die 5 Stunden dauern. Ich hatte nicht vor die ganze Zeit im Wartezimmer zu warten, jedoch fiel mir gerade auch nichts anderes ein. Elena und Robert wollten mir später noch Gesellschaft leisten, jedoch mussten die beiden erst noch ihre Arbeit erledigen. Nach einiger Zeit entschied ich mich Alex anzurufen, da ich jedes Mal wenn ich hier saß mit ihm gequatscht hatte.

„Hey du, alles klar?" erklang die Tiefe Stimme aus meinem Handy.

„Na, ich dachte ich rufe dich mal an. Ich sitze gerade wieder im Wartezimmer und du weißt doch, mit dir geht die Zeit hier schneller rum."

„Was machst du denn schon wieder im Wartezimmer? Josh hat in einer halben Stunde einen Termin im Krankenhaus, ich fahre ihn sowieso. Komme dann mal zu dir."

„Das hört sich gut an. Dann bis später." Freute ich mich und legte auf.

Keine dreiviertel Stunde später tauchte Alex dann auch wirklich auf.

„Hey Kumpel." Mit einer Umarmung begrüßten wir uns und er nahm neben mir Platz. „Hast du Lust was trinken zu gehen? Du musst ja nicht die ganze Zeit hier warten, die haben ja deine Nummer und rufen dich an wenn etwas sein sollte. Hier um die Ecke ist ein nettes Cafe?"

Nach kurzem Überlegen willigte ich ein und wir machten uns auf den Weg in das Cafe. Auf dem Weg dorthin erzählte ich ihm alles, was die letzten drei Tage passiert ist.

„Das hört sich ja echt nicht gut an. Tut mir wirklich leid für ihn, aber er wird es schaffen. Wenn nicht er, wer dann." Meinte Alex überzeugt.

„Hoffen wir einfach das Beste. Und was gibt es neues bei euch zwei?" fragte ich ihn.

„Ach nicht wirklich viel. Die Therapie hat bei Josh ziemlich gut angeschlagen und heute bekommt er gesagt, wie es jetzt weiter geht." Erzählte er.

„Das freut mich wirklich, für euch!"

Es machte mich doch ein wenig traurig zu hören, dass bei Josh die Therapie so gut angeschlagen hat und bei Jonas nicht. Auch wenn ich mich für die beiden freute, wünschte ich mir, dass auch bei meinem Blondschopf auch alles gut wäre.

Während wir auf unsere Getränke warteten, erzählte mir Alex noch davon, dass die beiden gerade eine neue Wohnung suchten.

„Gegenüber unserer Wohnung ist gerade erst ein jüngeres Pärchen ausgezogen. Ich könnte mich mal erkundigen, ob die Wohnung noch zu haben ist." Fiel mir ein.

„Echt? Das wäre ja großartig. Die Ecke wo ihr wohnt, ist nämlich wirklich schön. Ruhig aber trotzdem nahe am Stadtzentrum. Außerdem würden wir uns dann auch mal öfter sehen." Freute sich der dunkelhaarige.

„Ich erkundige mich mal und sage euch dann Bescheid."

Ich schaute auf die Uhr. Jonas war nun schon seit 2 ½ Stunden im OP.

„Wie lange dauert denn der Termin von Josh?" fragte ich um sicherzustellen, dass wir wieder pünktlich im Krankenhaus wären.

„Das kann dauern. Die lassen ihn immer gefühlt eine Ewigkeit warten. Schätze wir können noch ein wenig sitzen bleiben."

Wir unterhielten uns also noch eine ganze Weile, bis wir beschlossen uns langsam wieder in Richtung Krankenhaus zu machen. Am Eingang wartete Josh auch schon.

„Hey ihr." Begrüßte er uns und umarmte mich.

„Lief es gut?" fragte ihn Alex direkt und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf.

„Ja, alles gut soweit. Erzähl ich dir im Auto." Alex nickte und wendete sich wieder an mich.

„Und du machst dich jetzt wieder ins Wartezimmer?"

„Ja, gleich kommen auch noch meine Eltern. Dann muss ich nicht mehr ganz alleine warten. Über die Hälfte der Zeit ist ja auch schon rum, mal abwarten." Antwortete ich und wir verabschiedeten uns.

Keine halbe Stunde später kamen auch schon meine Eltern und setzten sich zu mir ins Wartezimmer. Sie fragten mich, ob ich schon etwas von Jonas gehört hätte, was ich aber verneinte.

„Allzu lang, wird es schon nicht mehr dauern." Sagte mein Vater und schlug eine Zeitschrift auf, welche auf einem kleinen Tisch neben ihm lag. Während er in den Zeilen verlor unterhielte ich mich ein wenig mit meiner Mutter. So lange bis Dr. Hoflender auf uns zu kam und das Gespräch unterbrach. Direkt lag die ganze Aufmerksamkeit von uns drei auf ihm.

„Familie Richter!" er schaute auf seine Mappe, welche er in seiner Hand hielt und blickte dann zu uns.

„Ja." Meldete ich mich als erster zu Wort.

„Folgen Sie mir bitte." Irritiert schauten wir drei uns an, folgten ihm aber dann.

Er führte uns in sein Büro und bat uns, Platz zu nehmen. Danach schaute er jeden von uns einzeln an und holte tief Luft bevor er anfing zu reden.

„Ich muss Ihnen leider sagen, dass es Komplikationen bei der Operation von Jonas gab..."

Nein...das konnte nicht wahr sein.

„...aufgrund diesen Komplikationen, mussten wir ihn vorerst in ein künstliches Koma versetzen."

Das durfte einfach nicht wahr sein...

„Wir wissen noch nicht, wie gravierend die Schäden bei Jonas sind, deshalb haben wir uns dafür entschieden, dass es die beste Entscheidung ist. Aber das künstliche Koma bietet dem Körper nun die Möglichkeit, sich voll und ganz auf den Heilungsprozess zu konzentrieren."

Ich schaltete komplett ab.

Natürlich wusste ich all das, wozu ein künstliches Koma gut war. Ebenso wusste ich auch, dass dies nicht gefährlich war. Wieso aber, musste es überhaupt so weit kommen, dass ein künstliches Koma notwendig war? Warum konnte es nicht dieses eine Mal gut gehen?

Fragen über Fragen, die mich innerlich weiter und weiter zerfraßen. Ich war derjenige gewesen, der am meisten auf ihn eingeredet hatte. Es war alles meine Schuld, auch wenn meine innere, vernünftigere Stimme mir sagte, dass es trotzdem die richtige Entscheidung war. Ohne die OP, hätte er nicht mehr lange gehabt.

Während ich abwesend neben meine Eltern saß, besprachen sie alles weitere mit dem Arzt. Beide waren auch sichtlich bedrückt von den Neuigkeiten um Jonas.

„Ich möchte jetzt zu ihm. Sofort." Platzte es einfach aus mir heraus und ich wollte schon aufstehen, doch mein Dad hielt mich zurück.

Alle drei guckten mich mitleidig an. Sie wussten genau wie sehr ich gerade litt.

Not a typical Lovestory (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt