Hey ihr, hier ist das versprochene Kapitel. Was habt ihr heute am ersten Mai so gemacht? Ich war mit ein paar Freundinnen unterwegs. Hoffe ihr hattet ein schönes langes Wochenende. Und zur Krönung gibt es jetzt das 5. Kapitel. Über Kritik und Kommentare freue ich mich natürlich.
Pov. Leon
Mist, vielleicht hätte ich meine Vermutung nicht äußern sollen, scheinbar hatte ich damit einen wunden Punkt bei Jonas getroffen.
Er saß völlig entsetzt vor mir und schaute mich schon seit Minuten fassungslos an. Ich traute mich nicht noch etwas zu sagen, also verweilten wir eine ganze Zeit so.
„Wie denkst du darüber, was ich gesagt habe?" Direkt bereute ich diesen Satz ausgesprochen zu haben, denn mit einem Mal veränderte sich sein verletzter Blick in einen verärgerten.
„Willst du das wirklich wissen? Wirklich?" Schrie er mich wütend an. Ich zuckte zurück, was war denn nun in ihn gefahren?
„Wie kommst du denn bitte darauf, dass ich schwul sein könnte? Ich fass es nicht. Verhalte ich mich etwa anders? Natürlich ist deine Vermutung die einzig logische, aber wieso? Scheiße ich bin wütend auf mich selbst, da du vielleicht Recht haben könntest."
schrie er weiter.
Ich war verwirrt, mehr als verwirrt. Ein wenig bereute ich es mit meiner Vermutung so direkt auf Jonas zugegangen zu sein, denn der Anblick der mir jetzt geboten wurde, auf den hätte ich lieber verzichtet. Aus seiner Wut wurde wieder Trauer und er rollte sich komplett in seiner Bettdecke ein und fing an fürchterlich zu schluchzen. Überfordert mit der Situation, wusste ich nicht was ich noch tun sollte. Aber ich wusste, dass ich ihn so nicht alleine hier liegen lassen konnte. Nach kurzem Überlegen legte ich mich also wieder neben ihn, doch diesmal blieb ich über der Decke liegen und berührte ihn nicht. Weder sagte ich etwas noch tat ich etwas, wir lagen einfach nur nebeneinander und ich ertrug sein bitterliches Weinen. Dennoch hoffte ich, dass er meine Nähe spürte und merkte, dass ich ihn für nichts verurteilte.
Am nächsten Morgen
Von etwas schwerem auf meiner Brust wurde ich erst wieder am nächsten Morgen wach. Ein paar Male blinzelte ich und bemerkte dann, dass ich nicht wie gewohnt in meinem eigenen Bett aufgewacht war. Zudem lag ein Blondschopf auf meiner Brust und schlief seelenruhig.
Ich drehte mich, sodass ich Jonas nun direkt ins Gesicht schauen konnte. Seine rotgeschwollenen Augen brachten die Erinnerungen an letzte Nacht wieder hervor und ich hätte sie am liebsten wieder vergessen. Zu seinen Augen waren auch seine Lippen spröde und seine Nase scheinbar zu, was man an der schweren Atmung erkannte. Der Arme tat mir wirklich leid.
Nach ein paar Minuten des Beobachten, beschloss ich ihn noch ein wenig schlafen zu lassen, da er sicherlich nicht viel Schlaf abbekommen hatte, und machte mich in's Bad.
Dort stieg ich als erstes direkt unter die eiskalte Dusche. Ich hoffte dadurch ein wenig wacher zu werden, und es schien zu funktionieren. Während mir das kalte Wasser über den Körper prasselte, dachte ich über gestern Abend nach.
Von alleine wäre ich ja nicht darauf gekommen, dass Jonas an Jungs interessiert sein könnte. Eigentlich ist er der totale Mädchenmagnet und hat glaube ich schon mehr weibliche Wesen verführt wie ich. Die Tatsachen waren jedoch ziemlich eindeutig. Natürlich könnte es noch sein, dass es an all den anderen Frauen lag und Jonas vielleicht erst noch die richtige finden musste, allerdings sprachen die Fakten für sich und sein geschildertes klang ziemlich eindeutig.
Eine Frage blieb mir aber offen, und zwar konnte ich nicht verstehen, wieso Jonas so ein Problem damit hatte, schwul zu sein. Für mich war es das normalste der Welt. Meine Eltern hatten mich sehr offen erzogen und mir früh erklärt, dass es okay ist das selbe Geschlecht zu lieben und dass man es akzeptieren musste. Wovor hatte er Angst?
Vielleicht bekam ich die nächste Zeit eine Antwort darauf.
Nach einer Weile stieg ich aus der Dusche, zog mich an und ging dann in die Küche um für uns Frühstück zumachen.
Zu meiner Verwunderung stand Jonas bereits in der Küche und deckte gerade den Tisch. Ich betrat die Küche und er blickte direkt zu mir. Aufmunternd lächelte ich ihn an, doch er schaute mich nur geknickt an, ehe den Tisch weiter deckte.
Nachdem alles fertig war, saßen wir uns schweigend gegenüber. Ich überlegte, wie ich die Situation auflockern konnte und da kam mir eine prima Idee in den Sinn.
„Jonas, hast du vielleicht Lust heute etwas zu unternehmen? Im Kino läuft ein guter Film an und wir waren doch schon so lange nicht mehr dort. Und vorher könnten wir ja etwas essen gehen." Hoffnungsvoll schaute ich ihn an und betete, dass er mitkommen würde. Ansonsten würde er heute den ganzen Tag alleine im Bett hocken, ich kannte ihn ja.
Zu meinem Erstaunen stimmte er ziemlich schnell zu. Ich dachte, es würde ein wenig mehr Überredungskunst kosten.
„Wie wäre es, wenn wir vorher zu unserem Lieblingsitaliener gehen?"
„Von mir aus." Murmelte er abwesend.
„Dann bestell ich gleich einen Tisch. Das wird cool, ich freu mich, dass du mitgehst!"
Meine Vorfreude schien ihn wohl nicht kalt zu lassen, denn es zierte ein kleines aber feines Lächeln seine Lippen.
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Not a typical Lovestory (boyxboy)
Teen FictionSeitdem Leon's Famile den verwaisten Jonas aufgenommen hatte, waren die beiden unzertrennlich. Die Zeit verging, mittlerweile studierten die beiden und wohnten in ihrer ersten gemeinsamen Wohnung. Alles lief perfekt, wären da nicht diese schlimmen...