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𝑾𝒆𝒏𝒏 𝒅𝒖 𝒅𝒖𝒓𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏 𝑩𝒆𝒅𝒖̈𝒓𝒇𝒏𝒊𝒔 𝒊𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝑩𝒓𝒆𝒅𝒐𝒖𝒊𝒍𝒍𝒆 𝒔𝒕𝒆𝒄𝒌𝒔𝒕 ...
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Vorsicht! Die Schoki fließt hinten wieder raus!", warnte mich Anna und lachte sich dabei schlapp, als sie mich beim Essen meines Crêpes beobachtete.

„Isch schaff dad scho", gab ich mampfend von mir und offenbarte dabei bestimmt eine Reihe schokoladenüberzogener Zähne. „Mhmhhm."

Es ging doch nichts über einen übermäßig gefüllten Nutella-Bananen-Crêpe. Absolut himmlisch. Allerdings sollte man dies ausschließlich in Anwesenheit von guten Freunden verspeisen. Ein Gericht für das erste Date war das definitiv nicht, denn ein Kleckern war sozusagen vorprogrammiert. Mal ganz abgesehen von den Schokospuren, die um den Mund herum lagen, wodurch man nicht leugnen konnte, dass ein Vertilgen einige Herausforderungen in sich barg. Aber der Geschmacksorgasmus, der sich in meinem Mund ausbreitete, war es allemal wert.

„Warte, gib mir mal deine Serviette! Ich wisch die restliche Schokolade weg!" Anna gluckste, schwankte immer noch hin und her, weil sie sich vor Lachen kaum gerade auf den Beinen halten konnte.

„So, nachdem mit einer Bratwurstsemmel und einer angemessenen Nachspeise die optimale Grundlage geschaffen ist, würde ich sagen, dass wir nun schnellstmöglich die Feuerzangenbowle aufsuchen!" Während meines Vorschlags zog ich meine Freundin am Ellbogen in Richtung des besagten Standes.

Der Markt war gerammelt voll, es war ein unfassbar reges Treiben im Gange, ganz egal, wohin man blickte. Zuvor hatten wir sogar einige Leute aus unserem Abiturjahrgang angetroffen, uns mit ihnen über unsere Studienorte und -gänge ausgetauscht und waren dann wieder getrennte Wege gegangen. Der Abend sollte nämlich Anna und mir gehören. Heute hatte ich keine Lust, mich in irgendeiner Art und Weise in die Vergangenheit zurückversetzt zu fühlen, indem ich mit jemandem quatschte, der Teil davon war.

Vor der Feuerzangenbowle tummelten sich Menschenmassen, sodass ein schnelles Herankommen an das wärmende Wunderelixier geradezu unmöglich schien. Tja, die Leute kannten mich da aber schlecht. Nicht umsonst hatte man mir diesen kleinen und zierlichen Körper geschenkt, mit dem ich mich fast durch jede Lücke quetschen konnte, ohne großartig dabei aufzufallen. So kam es, dass Anna und ich keine fünf Minuten später an unseren gut gefüllten Bechern schlürften.

Nach zwei weiteren Feuerzangenbowlen bewegten wir uns schon ein wenig schwankend fort, als wir das Gelände verließen. Oder vielleicht lag es auch daran, dass man immer noch das Gefühl hatte, sich in überfüllten Gängen zu befinden, in denen man hin- und hergeschubst wurde. Wer wusste das schon so genau?

Zunächst machten wir einige Bars unsicher, in denen wir uns je ein Getränk ausgeben ließen. Allerdings mussten wir uns jedes Mal ziemlich schnell verkrümeln, da die Getränkespender einen Tick zu aufdringlich unterwegs gewesen waren. Flirten war eine Sache, Rummachen eine andere. Von einem x-beliebigen Kerl wollte man dann doch nicht die Zunge in den Hals gesteckt bekommen.

Schließlich entschieden wir uns dafür, in einen Club zu gehen. Ein bisschen von lauter Musik berieseln und sich dazu bewegen schien für uns die perfekte Möglichkeit zu sein, den Abend gebührend ausklingen zu lassen. Davor holten wir uns aber noch jeweils ein Stück Pizza, um dem Alkoholpegel etwas entgegenzuwirken. Das anfängliche Schwanken war nämlich inzwischen zu einem Dauerlachflash gepaart mit gelegentlichen Gedächtnisausfällen mutiert. Deshalb nahm ich mir vor, im Club lediglich Bier zu trinken. Das haute zumindest nicht ganz so rein wie eines dieser tückischen Schnaps-Mischgetränke.

Als wir den Eintritt bezahlt hatten, wurde unser Körper bereits von der Musik in Beschlag genommen, da der Beat die gesamte Location im Griff hatte.

„Das ist ja noch besser als erwartet! Heute ist 90er-Party. Wie cool ist das denn bitte?", schrie mir Anna derart laut ins Ohr, sodass ich befürchtete, dieses würde dadurch jeden Moment abfallen.

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