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𝑾𝒆𝒏𝒏 𝒅𝒂𝒔 𝑺𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒔𝒂𝒍 𝒆𝒊𝒏 𝑨𝒓𝒔𝒄𝒉 𝒊𝒔𝒕 ...
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Ein grauenhaft ohrenbetäubendes Geräusch riss mich äußerst unsanft aus dem Schlaf. Ich unternahm den Versuch, meine Augen zu öffnen, jedoch rief dies furchtbare Schmerzen hervor. Mein Schädel brummte wie die Hölle. Es fühlte sich so an, als würde jemand mit einem Hammer stetig darauf einschlagen. Und wenn ich die Augen aufmachte, dann verwandelte sich der Schlag in einen Presslufthammer, der in mir wütete und alles in mir durchrüttelte. Und dieses schreckliche Gebimmel, das in meine Ohren dröhnte, verstärkte den Schmerz nochmals. Womit hatte ich das verdient?

Plötzlich vernahm ich ein klagendes Stöhnen und ich war auf der Stelle hellwach, öffnete meine Augen. Dabei ignorierte ich das schlimmer werdende Pochen im Kopf und schaute mich panisch um.

Einem kleinen Lichtstrahl folgend, wandte ich meinen Kopf in die Richtung einer Holztür zu meiner Linken, an welcher ich stutzig hängen blieb. Daneben konnte ich einen hohen geschlossenen Schrank und mehrere Regale ausmachen. Nervös ließ ich den Blick wieder zur Lichtquelle schweifen. Unter dem kleinen Fenster befand sind ein Schreibtisch mit Stuhl. Ich selbst lag in einem Bett, nicht breiter als 120 Zentimeter. Definitiv nicht meine große Schlafcouch. Definitiv nicht meine vier Wände. Wo zum Henker war ich hier? Und wie war ich hierher gekommen?

Ich hatte absolut keinen blassen Schimmer.

Erneut hörte ich das Stöhnen, konnte es dieses Mal sogar lokalisieren: links neben dem Bett am Boden. Behutsam blickte ich über die Bettkante nach unten und sah lange angewinkelte Beine, einen Po, einen Rücken, Arme, einen Hinterkopf mit verstrubbelten Haaren. Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass es sich dabei um männlich aussehende Körperteile handelte, die äußerst muskulös gebaut und außerdem größtenteils nackt waren. Besser gesagt war lediglich der nicht zu verachtende Knackarsch in Stoff gehüllt. Ach du Schande! Was hatte ich getan? Völlig überfordert sah ich an mir herunter.

Bitte, bitte, lieber Gott!!

Puh ... danke! Glück gehabt, ich war komplett angezogen. Dann war ja hoffentlich nichts passiert, was ich so richtig bereuen würde.

„Oh Mann, scheiß Teil ... Soll endlich aufhören ...", murmelte der Kerl gedämpft, da sein Mund vermutlich auf dem Boden auflag. Vorsichtig rutschte ich zum hinteren Teil des Bettes und versuchte aufzustehen. Etwas wackelig auf den Beinen ging ich langsam um den immer noch unverändert liegenden Mann herum. Einen halben Meter weiter auf dem Boden entdeckte ich das Handy, welches diesen nervtötenden Lärm verursachte. Ich nahm es und stellte den Wecker ab, jedoch nicht ohne einen kleinen Schock zu erleiden. 8:25 Uhr. Scheiße! Welcher Tag war heute?

Allmählich fragte ich mich, von was ich hier überhaupt eine Ahnung hatte.

Ich sollte mich also auf die Dinge konzentrieren, die ich noch wusste. An was konnte ich mich erinnern?

Richtig. Die Party gestern bei Anna, zur Feier ihres Einzugs in die WG. Das gesamte Wochenende hatte ich ihr beim Einrichten geholfen und am Abend wollten wir die gelungene Aktion gebührend feiern. Was scheinbar etwas aus dem Ruder gelaufen war. Ich erinnerte mich daran, dass wir beide unterschiedliche Leute anriefen, diese fragten, ob sie Zeit und Lust für ein paar Drinks hatten. Es sollte eine kleine Feier bleiben, nichts Großartiges. Nach einer Stunde kamen dann um die zehn Studenten aus unserem Semester und es war zunächst eine wirklich gemütliche Runde. Dann luden Annas Mitbewohnerinnen die unteren WGs mit ein, die allerdings ebenfalls teilweise Besuch da hatten. Und plötzlich war die ursprünglich klein gedachte Feier zu einer WG-Hausparty ausgeartet, bei der nicht gerade wenig Alkohol floss.

Nachdem uns nämlich Wein und Bier ausgegangen war, eilten einige Jungs zur Tankstelle, um dort Nachschub, Hochprozentiges sowie Eis zu organisieren. Das war dann der Anfang vom Ende. Nach den Trinkspielen — die diesmal nicht meine Idee gewesen waren — konnte ich mich nur vage an wenige Gedächtnisfetzen entsinnen. Allerdings wusste ich noch, dass ich bei Beer Pong nicht mitmachte, weil mir auf einmal ziemlich übel geworden war. Aber mehr Erinnerungen waren nicht vorhanden.

UNAUSWEICHLICHWo Geschichten leben. Entdecke jetzt