19 ~ Sound of Silence

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Ich schaffte es nicht mehr zu ihm zu kommen. Ich hielt Kathy nah an mich um sie zu wärmen und musste dabei zusehen, wie ihr Zwillingsbruder in dem eisigen Fluss versank. 

Diese Erinnerung und diese Schuld wird mich mein Leben lang begleiten. Es half nichts, ich musste meinen geschützten Raum wieder verlassen und so wusch ich mich fertig, trocknete mich ab, legte mir so gut es ging eine Salbe auf die Wunden und verließ das Bad. Einatmen.....Ausatmen....Tränen trocknen...Kinn vor.

Im Bademantel eingehüllt, tapste ich leise ins Schlafzimmer um mir etwas über zu ziehen. John schlief in seinem Sessel und so konnte ich mich in Ruhe anziehen ohne Angst haben zu müssen das er plötzlich hinter mir stand und "sein Werk" bewunderte. Als ich fertig war, ging ich zu Kathy ins Zimmer und wir packten zusammen was sie für die nächsten paar Tage brauchen würde. "Warum kommst du nicht mit Mama? Ich darf mir doch diese Woche alles wünschen. Also will ich das du mitkommst!" Beim letzten Satz stampfte Kathy mit dem Fuß auf und zog einen Schmollmund. Erstaunt über dieses Benehmen nehme ich meine Kleine hoch und wir setzten uns zusammen auf ihr Bett.

"Aber das ist doch deine Woche mit Tante Aya Mäuschen. Sie freut sich doch schon soooooooooo sehr das du zu ihr kommst und ihr ganz tolle Sachen erleben werdet" versuchte ich Kathy klar zu machen. Nachdenklich betrachte ich meinen kleinen Sturkopf als mir eine Idee kam. "Und du weißt doch, ich habe Angst vor Spinnen und Schlangen und Ups"..gespielt erschrocken halte ich mir den Mund zu und grinse als ich ihre weit aufgerissenen Augen sehe. "Schlangeeeeeen? Wirckliiiiiiiich?" Es war so einfach.

Ich legte meinen Zeigefinger an die Lippen und flüsterte "Psssssst das darf ich dir gar nicht verraten. Aber ich glauuuuube deine Tante hat da was geplant".

"Juhuuuuuuuuu Juhuuuuuuu Papa Papa hast du das gehört? Tante Aya geht mit mir zu den Schlangen!" Ein Schauer lief mir über den Rücken als John in der Türe zum Kinderzimmer stand und uns beobachtete. "Schön für dich. Ich gehe zur Arbeit. Tschüss"

Kathy bekam vor Freude den Blick ihres Vaters nicht mit den er mir zuwarf, und so folgte ich ihm ins Vorzimmer um ihn zu verabschieden. "Sieh zu dass das Balg ordentlich schläft, sonst ist sie morgen bei meiner Schwester unausstehlich, Verstanden?" blaffte er mich an. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mir ein Kommentar verkneifen und antwortete "Aber ja John, sie wird Aya keine Probleme machen. Hab einen ruhigen Dienst"....und krepier an einer verirrten Kugel. Den letzten Teil dachte ich mir die letzten Tage des Öfteren. Doch er war gut in dem was er tat. Und somit würde dieses stille Gebet nie wahr werden. 

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